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HandbucH Littering - Littering Toolbox

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schädigen höher als in Räumen, die bereits Zeichen von<br />

Schmutz, Schäden oder Zerfall aufweisen (Broken-Window-Effekt,<br />

siehe Kap 3.5.3)<br />

Auch einzelne, qualitativ hochwertige Raumelemente<br />

können selbst in weniger gepflegten Räumen eine<br />

Verbesserung bewirken. Dies konnte beispielsweise mit<br />

der Lichtinstallation LIK LAK erreicht werden, einem<br />

schulterhohen Lichtkubus, an den SMS-Nachrichten auf<br />

eine Anzeigetafel gesendet werden können. Selbst an<br />

unübersichtlichen und leicht verwahrlosten Standorten<br />

wurde der Kubus nicht beschädigt, sondern rege für<br />

Nachrichten genutzt [104] .<br />

Ein anderes Beispiel ist der ‚hölzerne Stationenweg’<br />

vom Künstler Tadashi Kawamata in Zug. Dabei handelt<br />

es sich um einen Pfad aus Holz, der vom Zuger Kunsthaus<br />

durch die Stadt führt. Besonders erwähnenswert<br />

ist der Abschnitt zum Zuger Strandbad. Die frei zugänglichen<br />

Installationen bieten bequeme Sitzgelegenheiten,<br />

erleichtern das Gehen und laden zum Verweilen ein. Die<br />

Installationen werden allgemein sehr geschätzt und obwohl<br />

sie leicht zu beschädigen wären, tritt kaum Vandalismus<br />

auf [105] .<br />

Positives:<br />

• Bereits einzelne Gestaltungselemente können die<br />

Qualität des öffentlichen Raums spürbar erhöhen. In<br />

Quartieren kann dadurch für die Anwohner der Anstoss<br />

zur Mitgestaltung gegeben werden.<br />

• Die regelmässige Strassenreinigung ist eine der wichtigsten<br />

Massnahmen gegen <strong>Littering</strong>. Ist der öffentliche<br />

Raum verschmutzt, können die anderen Massnahmen<br />

kaum Wirkung erzielen.<br />

Zu beachten:<br />

• Wenn möglich sollten die Nutzer der Räume in die<br />

Gestaltung mit einbezogen werden (z.B. in Quartieren,<br />

auf Dorfplätzen oder in Jugendräumen). Denn<br />

dies fördert die Aneignung dieser Räume und dadurch<br />

das Interesse an deren Erhaltung [52] .<br />

4.2.16. Abfallunterricht und Abfallevents<br />

Das Schweizer Abfallsystem will gelernt<br />

sein. Im Abfallunterricht und an Abfallevents lernen<br />

Kinder und Jugendliche den Abfall als Wertstoff kennen<br />

und erfahren, wie damit umgegangen werden muss. Dadurch<br />

dass der Abfallunterricht den Wert von Abfall hervorhebt<br />

und die Probleme mit dem Abfall thematisiert<br />

werden, wird das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen<br />

zu dieser Thematik gefördert. Der Effekt dieser<br />

Bewusstseinsbildung auf <strong>Littering</strong> ist jedoch nicht messbar.<br />

Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass<br />

Abfall viel eher korrekt entsorgt wird, wenn ein Bewusstsein<br />

besteht, als wenn man sich gar keine Gedanken zu<br />

diesem Thema gemacht hat.<br />

Positives:<br />

• Durch den Abfallunterricht und Abfallevents können<br />

Werte geschaffen werden. Ein wichtiger Wert ist die<br />

direkte Verbindung von <strong>Littering</strong> und „das wollen<br />

wir nicht, das ist grusig und schadet der Umwelt!“<br />

Es ist die Hoffnung, dass die künftigen Generationen<br />

bei der Entscheidung, wie sie ihren Abfall im öffentlichen<br />

Raum entsorgen wollen, eher von diesen als<br />

anderen Werten geleitet werden.<br />

• Der Abfallunterricht vermittelt Wissen, das viele Kinder<br />

nicht haben. Dies ist besonders auch in Familien<br />

mit anderem kulturellen Hintergrund wertvoll,<br />

da die Kinder ihr Wissen an ihre Eltern weitergeben<br />

können. Denn auch diese finden sich im Schweizer<br />

Abfallsystem nicht automatisch zurecht.<br />

• Abfallsammelaktionen haben sich dann als besonders<br />

positiv erwiesen, wenn sie im eigenen Umfeld<br />

stattfinden, d.h. im eigenen Wohnquartier oder um<br />

die eigene Schule herum [58, 106] .<br />

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