HandbucH Littering - Littering Toolbox
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Positives:<br />
• Anreize geben Abfall einen Wert. Dadurch lösen sie<br />
die Tragödie des Gemeindeguts auf.<br />
• Bereits geringe Anreize zeigen eine hohe anti-<strong>Littering</strong><br />
Wirkung. Richtig eingesetzt, können sie das <strong>Littering</strong><br />
effizienter als alle anderen Massnahmen reduzieren.<br />
Zu beachten:<br />
• Anreizsysteme müssen ‚convenient’ sein. Das Rückgabesystem<br />
sollte eine rasche und einfache Rückgabe<br />
erlauben.<br />
• Im Falle von Litter-Säcken sollten Rückgabestellen<br />
beim Verlassen eines Raums leicht erreichbar sein.<br />
Hinweise auf Litter-Säcken fördern deren Benutzung.<br />
Hinweise können sein: Wo kann der Sack entsorgt<br />
werden (wichtig in offenen Räumen/Gebieten), Belohnung<br />
bei Rückgabe, Kampagnentexte gegen <strong>Littering</strong>.<br />
• Die Einführung eines Landesweiten Pfandes auf Verpackungen<br />
des Unterwegskonsums ist mit Mehrkosten<br />
verbunden, die auch auf den Konsumenten überwälzt<br />
werden. Ausserdem führt eine uneinheitliche<br />
Pfandeinführung zu Verlagerungen auf unbepfandete<br />
Verpackungsarten [81] .<br />
• Anreizsysteme zeigen bei Kindern tendenziell die<br />
höchste Wirkung.<br />
4.2.9. Bussen<br />
Die Wirksamkeit von Bussen hängt ab von:<br />
• Informiertheit der Bevölkerung,<br />
• Höhe der Busse,<br />
• wie konsequent der Vollzug ist,<br />
• Kommunikation der Erfolge dieser Massnahme (Wahrnehmung,<br />
dass Bussen tatsächlich erteilt werden).<br />
Bussen sind im öffentlichen Raum sehr schwierig und<br />
nur mit hohem Aufwand zu erteilen. Denn <strong>Littering</strong> geschieht<br />
innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde, wobei<br />
man den ‚Tätern’ im Normalfall vorher nicht ansieht, ob<br />
sie littern werden. Werden zu wenige Bussen gegeben,<br />
verliert die Massnahme ihre Glaubwürdigkeit bzw. ihre<br />
Bekanntheit und somit ihren Effekt.<br />
Bussen sind erfolgreich in geschlossenen Systemen<br />
wie Schulen. Wie das Fallbeispiel der Berufsschule Aarau<br />
zeigt (Siehe Box Seite 41), können Bussen dort das <strong>Littering</strong><br />
stark verringern: Die Bussenbeträge sind für Schüler<br />
spürbar, Lehrer und Hauswart können einen konsequenten<br />
Vollzug gewährleisten, der Erfolg der Massnahme<br />
kann einfach kommuniziert werden.<br />
Positives:<br />
• Die Einführung von Bussen schafft mit den entsprechenden<br />
Gesetzen Grundlagen für die <strong>Littering</strong>bekämpfung.<br />
Denn sie sind ein klares Zeichen an die<br />
Bevölkerung und schaffen Handlungsspielräume vor<br />
Ort für Interventionsgruppen und die Polizei.<br />
• Bussen werden in der Bevölkerung grundsätzlich<br />
befürwortet [4] .<br />
Zu beachten:<br />
• Starke Ermahnungen oder Verbote können einen<br />
kontraproduktiven Effekt erzielen. Menschen mögen<br />
es nicht, wenn ihre Freiheit, etwas bestimmtes<br />
zu tun, bedroht ist [90] . Die Angesprochenen können<br />
deshalb sogar dazu neigen, genau dies zu tun, um<br />
damit ihr Gefühl von persönlicher Freiheit und eigener<br />
Entscheidungsmöglichkeiten wieder herzustellen<br />
[91-93] . Dies gilt insbesondere für Jugendliche in der<br />
Pubertät.<br />
• Kontinuierliche Informationen über die Bussenerteilung<br />
und deren Erfolge sind eine wichtige Begleitmassnahme,<br />
damit das Thema im Bewusstsein der<br />
Bevölkerung bleibt.<br />
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