HandbucH Littering - Littering Toolbox
HandbucH Littering - Littering Toolbox
HandbucH Littering - Littering Toolbox
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
entwicklung wird ein auf die Alltagsnutzer abgestimmtes<br />
langfristiges Lösungskonzept vor Ort entwickelt. Die<br />
Meinungen, Einschätzungen und Nutzerbedürfnisse<br />
werden dabei ernst genommen und bei der Massnahmenentwicklung<br />
sorgfältig einbezogen und abgewogen.<br />
Im Folgenden werden Methoden und Werkzeuge<br />
des integrierten Handlungsansatzes vorgestellt, die zur<br />
Verbesserung der Qualität des öffentlichen Raums eingesetzt<br />
werden können.<br />
stände eingehen, erweisen sich deshalb oft als nur beschränkt<br />
wirksam und können sogar kontraproduktiv<br />
sein. Auf lokaler Ebene werden die Probleme fokussiert.<br />
Örtliche Konzepte treffen genauer. Alles was über diese<br />
lokale Nähe hinausgeht, erhält automatisch eine grössere<br />
Streubreite, und damit wächst die Gefahr, dass solche<br />
Konzepte am Ziel vorbeigehen. Eine nützliche Vorgehensweise<br />
zur Bestimmung der örtlichen Verhältnisse wird im<br />
Folgenden diskutiert und beinhaltet die Schritte:<br />
Abb. 20<br />
Abends und Nachts tritt <strong>Littering</strong> häufig mit anderen<br />
Problemen wie Vandalismus auf.<br />
Bild: Rolf Stocker, Strasseninspektorat Luzern<br />
6.1. Situationsanalyse<br />
Wie müssen die Massnahmen ausgearbeitet<br />
sein, damit in spezifischen Problemräumen die<br />
Verursachergruppen erreicht werden? Welche raumgestalterischen<br />
und infrastrukturellen Anpassungen sind<br />
notwendig? Sollte der Unterhalt verändert werden?<br />
Welche Rolle kann das lokale Gewerbe bei Unterhalt<br />
und Belebung einnehmen? Braucht es den nächtlichen<br />
Einsatz von Sicherheitskräften? Wie geht man mit Randgruppen<br />
um? Wie verhindert man eine blosse Verschiebung<br />
der Probleme in andere Räume?<br />
Die Umsetzung von passenden Massnahmen erfordert<br />
eine genaue Kenntnis über die Ursachen die an<br />
Problemstandorten vorherrschen. Öffentliche Räume in<br />
Städten und Gemeinden unterliegen einer hohen Dynamik,<br />
was bedeutet dass sich zu unterschiedlichen Tageszeiten,<br />
Wochentagen, Jahreszeiten sehr unterschiedliche<br />
Nutzergruppen im Raum aufhalten und entsprechende<br />
Verhaltensmuster zeigen. Je nach Nutzergruppen, der<br />
Beschaffenheit des Problemraums (Lage, Funktion, Architektur,<br />
Möblierung und Vegetation), seine Einbettung<br />
in das städtische Umfeld (räumlich, funktional und sozial)<br />
und der gewerblichen Nutzung sind unterschiedliche<br />
Voraussetzungen für die Entwicklung von Massnahmen<br />
gegeben.<br />
Massnahmen, welche nicht auf die lokalen Um-<br />
• Expertenbegehungen<br />
• Befragungen<br />
• Beobachtungen<br />
• Räumliche Analysen<br />
6.1.1. Expertenbegehung<br />
Durch Begehungen mit Verantwortlichen<br />
der öffentlichen Hand und vor-Ort Experten können<br />
bereits sehr viele Informationen zu Problemräumen gewonnen<br />
werden. Solche Begehungen setzten sich aus<br />
Akteuren zusammen, die sich zu den verschiedenen<br />
Aspekten der Problemräume auskennen. Dazu gehören<br />
beispielsweise Vertretern der Bereiche Reinigung und<br />
Unterhalt, Sicherheit, Jugendarbeit und Stadtplanung,<br />
sowie vor-Ort tätige bzw. betroffene Private wie z.B.<br />
Hauswarte, Verkehrsbetriebe oder Gewerbevertreter.<br />
Durch Expertenbegehungen findet ein Austausch<br />
zwischen den Akteuren statt, so dass ein ganzheitliches<br />
Bild der Problemsituation gewonnen werden kann.<br />
Durch die Besichtigung können einerseits bestimmte<br />
Problembereiche wie beispielsweise schlecht einsehbare<br />
Nischen, <strong>Littering</strong>-Hotspots, infrastrukturelle Mängel<br />
oder auch vandalismusgefährdete Raumelemente besprochen<br />
werden. Andererseits werden Informationen<br />
zur Nutzungsdynamik, der Problemgruppen (z.B. Picknicker,<br />
Nachtschwärmer, Randständige, Touristen etc.)<br />
und Betroffenen (z.B. Anwohner) zusammengetragen.<br />
61