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HandbucH Littering - Littering Toolbox

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Verfügung gestellt werden. Es ist auch eine Kombination<br />

mit einer Lichtinstallation denkbar: werden die Jugendlichen<br />

zu laut, geht grelles Licht an und vertreibt sie vom<br />

Standort [43] .<br />

Positives:<br />

• Durch den Einsatz von Infrastrukturen können Problemräume<br />

unattraktiv und Alternativräume attraktiv<br />

gemacht werden. Dadurch können problematische<br />

Nutzungsarten auf bestimmte Gebiete konzentriert<br />

und dort durch anti-<strong>Littering</strong> Massnahmen begleitet<br />

werden.<br />

Zu beachten:<br />

• Werden Standorte für bestimmte Gruppen unattraktiv<br />

gemacht, verlagern sich die Probleme in der Regel<br />

in andere Stadträume, wenn nicht entsprechende Alternativen<br />

geschaffen werden (Wasserbetteffekt) [95] .<br />

• Werden Randständigen durch infrastrukturelle und<br />

polizeiliche Massnahmen die Treffpunkte weggenommen,<br />

ziehen sich diese in andere Gebiete zurück<br />

und es besteht die Gefahr, dass sie vom öffentlichen<br />

Leben ausgeschlossen werden.<br />

• Bei der Schaffung von attraktiven Alternativräumen<br />

ist es wichtig, die Zielgruppen am Prozess zu beteiligen.<br />

Nur gemeinsam geplante Räume entsprechen<br />

deren Bedürfnissen und werden angenommen. Jugendliche,<br />

beispielsweise, brauchen Bühnen, wo<br />

sie sich sein und sich ausprobieren können [69] . Allzu<br />

abgelegene Standorte laufen Gefahr, ungenutzt zu<br />

bleiben.<br />

4.2.14. Raumgestaltung<br />

Nach dem Prinzip ‚Gelegenheit macht<br />

Diebe’ versucht die städtebauliche Kriminalprävention,<br />

durch die Gestaltung öffentlicher Räume die Wahrscheinlichkeit<br />

für Delikte zu reduzieren. Zentrales Element<br />

dabei ist die Schaffung von Übersichtlichkeit, um<br />

dadurch die Möglichkeit zu verringern, dass Personen<br />

unerkannt illegale oder unerwünschte Verhaltensweisen<br />

ausüben [52, 54] . Dies betrifft auch <strong>Littering</strong>. Wie die Übersichtlichkeit<br />

an Problemstandorten bewertet werden<br />

kann, wird im Kapitel 6.1.4 diskutiert.<br />

Positives:<br />

• Durch eine übersichtliche Raumgestaltung wird die<br />

Anonymität im öffentlichen Raum gesenkt: Andere<br />

Personen sind besser wahrnehmbar und auch die<br />

Empfindung, nicht allein zu sein, ist höher (z.B. in<br />

Gegenwart von Fensterfronten). Dadurch wird das<br />

Sicherheitsgefühl verstärkt und die Wahrscheinlichkeit<br />

für <strong>Littering</strong>, Vandalismus und kriminelle Verhaltensweisen<br />

wird herabgesetzt.<br />

• Übersichtliche Räume erleichtern Sicherheitskräften<br />

und Interventionsteams die Kontrolle von Problemstandorten.<br />

Zu beachten:<br />

• Ebenso wie die Einsehbarkeit von Wegen, Plätzen,<br />

Parkarealen oder Hauseingängen ist die ausreichende<br />

Beleuchtung dieser Orte bei einsetzender Dämmerung<br />

und in der Dunkelheit für die Verringerung<br />

unerwünschter und illegaler Verhaltensweisen von<br />

grösster Bedeutung.<br />

• <strong>Littering</strong> kann auch an sehr übersichtlichen Standorten<br />

ausgeprägt sein, wenn sich dort viele Menschen<br />

aufhalten.<br />

4.2.15. Qualität der Räume<br />

Die Qualität von Infrastrukturen und Materialien<br />

von öffentlichen Räumen hat einen Einfluss auf<br />

das Verhalten der Menschen, die sich darin aufhalten.<br />

In qualitativ hochstehenden und sauberen Räumen ist<br />

die Hemmschwelle, etwas zu verschmutzen oder zu be-<br />

45

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