HandbucH Littering - Littering Toolbox
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Zu beachten:<br />
• <strong>Littering</strong>botschafter sind eine relativ teure Massnahme.<br />
Während litteringschwachen Tageszeiten und<br />
während der Wintersaison werden alternative Beschäftigungen<br />
benötigt.<br />
• Der Erfolg ist personengebunden. Nur engagierte<br />
und freundliche Personen können als Sympathieträger<br />
wirken. ‚Mahnfinger’ werden schlecht aufgenommen<br />
und können das <strong>Littering</strong> sogar verstärken<br />
(Protest).<br />
4.2.4. Mobile Bars<br />
An Standorten mit intensiver und vielseitiger<br />
Nutzung können mobile Bars eingesetzt werden,<br />
die flexibel zu Problemzeiten vor Ort installiert und betrieben<br />
werden. Die Bars sollen ähnlich wie Raumpaten<br />
vorbeugend wirken und durch ihre Anwesenheit eine<br />
kontrollierende Wirkung haben.<br />
Ein erfolgreiches Beispiel ist die Strandbar in der<br />
Parkanlage Ufschötti Luzern. Begleitend zum Barbetrieb<br />
verteilen Equipen junger Sozialhilfebezüger Abfalltüten<br />
und sprechen die Nutzer der Parkanlage auf ihr Abfallverhalten<br />
an. Es konnte gezeigt werden, dass durch die<br />
Strandbar eine bessere Durchmischung des Publikums<br />
erreicht werden konnte und in Kombination mit dem<br />
Abfallteam die Sauberkeit zugenommen hat. Ähnlich wie<br />
bei den Schülerbegleitungen und Grand Frères hat sich<br />
gezeigt, dass der Einsatz von jungen Leuten im Abfallteam<br />
beim jugendlichen Publikum sehr gut ankommt [67] .<br />
Positives:<br />
• Mobile Bars werden stark wahrgenommen. Durch<br />
ihre blosse Anwesenheit können sie an ansonsten<br />
abgelegenen Orten kontrollierend wirken, das Publikum<br />
fühlt sich weniger unbeobachtet.<br />
• Mobile Bars können eine Ausgangslage für soziale<br />
Massnahmen wie die Jugendarbeit bilden. Diese<br />
wiederum kann das Selbstverantwortungsbewusstsein<br />
jugendlicher Nutzer fördern [69] .<br />
• Der Barbetrieb bildet auch die Grundlage für weitere<br />
anti-<strong>Littering</strong> Massnahmen, wie z.B. der Einsatz von<br />
bepfandeten Getränkeverpackungen oder die Vergabe<br />
und Rücknahme von Litter-Säcken, in denen das<br />
Publikum seinen Abfall entsorgen kann. Die Rückgabe<br />
kann durch Anreize wie z.B. Gutscheine sichergestellt<br />
werden (siehe Kap. 4.2.8).<br />
Zu beachten:<br />
• Für den nächtlichen Barbetrieb an intensiv genutzten<br />
Standorten sind in der Regel begleitende Sicherheitsmassnahmen<br />
erforderlich.<br />
• Der Verkauf von Alkohol kann das nächtliche Rauschtrinken<br />
von Jugendlichen fördern.<br />
• Mobile Bars können durch Private in Zusammenarbeit<br />
mit der öffentlichen Hand betrieben werden<br />
(Public Private Partnerships). Ist das Publikum für<br />
einen rentablen Barbetrieb zu klein, kann die Bar<br />
auch durch Jugendarbeiter betrieben werden. In der<br />
Gemeinde Horw wurde dazu ein Bauwagen verwendet[69].<br />
4.2.5. Partizipative Raumplanung<br />
„Die Erfahrungen zeigen, dass funktionierende<br />
öffentliche Räume nur in der Diskussion über die<br />
unterschiedlichen Ansprüche gefunden werden.“ Martina<br />
Münch<br />
Der Einbezug von Raumnutzern und Anliegern in die<br />
Planung und Gestaltung öffentlicher Räume hat erfahrungsgemäss<br />
positive Auswirkungen auf das <strong>Littering</strong>.<br />
Bereits bei geringer Mitwirkung wie der Mitsprache<br />
können die Nutzungsarten und die Bedürfnisse der Bevölkerung<br />
erfasst werden. Dies ermöglicht die Auswahl<br />
bedarfsgerechter Gestaltungselemente und schafft die<br />
nötige Wissensgrundlage für effektive lokale Begleit-<br />
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