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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Griechische Einfuhrbeischeinigung <strong>für</strong> die<br />

<strong>Funk</strong>geräte von Rudi Müller, DJ5CQ, die er<br />

bei seiner Athos-DXpedition benutzte.<br />

die Luft zu bringen, eine Bastion, die auch<br />

<strong>für</strong> Männer vom Schlage eines Gus Browning<br />

oder Don Miller nicht zu knacken<br />

gewesen war. Der Herr heißt Martti Laine<br />

und ist nach wie vor von der drängenden<br />

Frage geplagt: Where do we go next?<br />

Und noch ein kühner Recke aus dem Norden<br />

machte sich auf, die Welt zu erobern.<br />

Eric Sjolund, SM0AGD, absolvierte seine<br />

ersten Fingerübungen auf den Osterinseln<br />

und ist seitdem von allen vier Enden der<br />

Welt QRV geworden. Meine Dienstdatenbank<br />

bei DK0DX verzeichnet ihn immerhin<br />

mit 24 verschiedenen Rufzeichen und geht<br />

dabei nur einige wenige Jahre zurück.<br />

Sendegenehmigung <strong>für</strong> Griechenland, ausgestellt<br />

auf Rudolf Müller, DJ5CQ, leider<br />

nicht ausreichend <strong>für</strong> die Athos-Operation<br />

1975 erhielt ein gewisser Bob Locher die<br />

Nr. 001 des neugeschaffenen DXCC in<br />

CW. Den Weg dorthin beschreibt er launisch<br />

und kenntnisreich in dem hier mannigfach<br />

schon gepriesenen Werk The Complete<br />

DXer – go get it! Darin kann man<br />

dann auch etwas über ein Gastgeschenk der<br />

ARRL an die japanischen <strong>Funk</strong>brüder und<br />

-schwestern nachlesen. Am Widerstand beider<br />

DXCC-Gremien vorbei wurde auf Vorstandsebene<br />

entschieden, ein „Land“, das<br />

aus einem Gerüst auf einsamem Felsen bestand,<br />

anzuerkennen: 1976 wurde Okino<br />

Torishima, 7J1RL, offiziell in die Länderliste<br />

aufgenommen – und 1980 genauso<br />

A new one?<br />

Ausschnitt<br />

aus der<br />

„Schwäbischen<br />

Zeitung“<br />

vom 2.7.94.<br />

Amateurfunk<br />

offiziell wieder entfernt. Parallelen zur Diskussion<br />

um Scarborough möchte ich keine<br />

ziehen.<br />

■ 1980<br />

Lech Walesa heads Solidarity, the first<br />

union movement in a communist country.<br />

The New Hebrides become independent<br />

from Britain and France as Vanuatu.<br />

Im Jahre des Herrn eintausendneunhundertachtzig<br />

begann High-Tech Einzug zu halten<br />

in die Welt der Expeditionen. Rudi Müller,<br />

DJ5CQ, dokumentierte seine Expedition zu<br />

den Norfolk Islands (VK9NM, Mai 1980)<br />

auf Video, damals ein sperriges und unhandliches<br />

Unterfangen. Von hier bis zu<br />

den 200 000-Dollar-Megaexpeditionen im<br />

Stile von 3Y0PI ist die Entwicklung logisch<br />

und nicht weit. Teamwork ist zum Regelfall<br />

geworden, die Einzelkämpfer sind seltener<br />

(es gibt sie aber ganz PEstimmt noch!).<br />

Packet Radio veränderte die Jagd nach „the<br />

new one“, die DXCC-Regeln entwickelten<br />

sich von ihren schwammigen Anfängen<br />

weg, hin zu einem fast funktionablen Regelwerk,<br />

erhielten Ende der Achtziger nochmals<br />

ein neues Gewand (was uns nebenbei<br />

auch noch Conway Reef und Rotuma bescherte),<br />

das sie doch ganz passabel kleidet.<br />

Verbliebene Falten und undichte Säume<br />

machen es aber weiter möglich, sich über<br />

die undurchsichtigen Entscheidungen einiger<br />

weltfremder Herren jenseits des großen<br />

Teiches zu echauffieren.<br />

Beispiel gefällig? Zeit: 1984. Ort: Ebing<br />

bei Bamberg. Leidtragender: DJ5CQ. Rudi<br />

hatte es nach unendlichem Schriftverkehr<br />

und vielen Mühen geschafft, einen kleinen<br />

Transceiver nebst Batterie und Antenne auf<br />

den heiligen Berg Athos zu transportieren<br />

und von dort aus 2300 Verbindungen, zumeist<br />

in CW, zu machen. <strong>Das</strong> dicke Ende<br />

kam nach – in Form eines Briefes von<br />

Assistant Communications Manager DXCC<br />

Donald B. Search, W3AZD. Er bestätigte<br />

Rudi, von einer Sendegenehmigung <strong>für</strong><br />

Griechenland und einer Einreiseerlaubnis<br />

<strong>für</strong> Mount Athos Kenntnis genommen zu<br />

haben. Was ihm einzig noch fehle, sei die<br />

Sendeerlaubnis, ausgestellt vom Rat der<br />

Mönchsrepublik. Dieser Rat scheint aber<br />

sehr selten zu tagen, oder es kam anderes<br />

dazwischen – DXCC credit not given.<br />

Sollten die Diskussionen um Scarborough,<br />

Seborga und Konsorten einmal ausgestanden<br />

sein, wäre es doch an der Zeit, eine neue<br />

loszutreten. In der Ausgabe vom 2.7.94 berichtet<br />

die Schwäbische Zeitung über eine<br />

ganze Seite hinweg von einem kleinen<br />

Stück Deutschland: „Die Halbinsel am südöstlichen<br />

Zipfel des Hamburger Hafens [ist]<br />

Teil der Tschechischen Republik“ – und das<br />

seit 1929. Ach wie wäre das bequem, mit<br />

dem Taxi auf Expedition zu geh’n.<br />

FA 6/95 • 585

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