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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Meßtechnik (7) –<br />

Dämpfungsglieder, Aufbau<br />

und Anwendung<br />

Dipl.-Ing. HEINZ W. PRANGE – DK8GH<br />

Wie gut Informationen von einem Generator zu einem Verbraucher „rüberkommen“,<br />

kann man durch den Vergleich der abgegebenen Leistung und<br />

der am Empfänger vorliegenden beurteilen. Die bei einer Übertragung<br />

üblich auftretende Dämpfung gibt man <strong>für</strong> gewöhnlich mit einem logarithmischen<br />

Maß in Dezibel an.<br />

Für die meßtechnische Ermittlung des Übertragungsverhaltens sind verschiedene<br />

Verfahren gebräuchlich. Eines benutzt Dämpfungsglieder.<br />

Dieser Beitrag geht darauf ein und zeigt, wie man mit den Mitteln des<br />

<strong>Funk</strong>amateurs brauchbare Dämpfungsglieder aufbauen kann.<br />

■ Dämpfungsglieder<br />

Dämpfungsglieder kann man global als<br />

Vierpole mit je zwei Eingangs- und Ausgangsklemmen<br />

ansehen. Sie sind in der<br />

Regel lineare, passive Leitungsbauelemente,<br />

die die Leistung eines nieder- oder<br />

hochfrequenten Signals herabsetzen. Die<br />

Dämpfung a gibt man in dem logarithmischen<br />

Maß Dezibel (dB) an:<br />

a = 10 lg (P1/P2). (1)<br />

Dabei setzt man voraus, daß das Dämpfungsglied<br />

am Eingang und am Ausgang<br />

angepaßt beschaltet ist (Z1 = Z2 = Z , vgl.<br />

Bild 1).<br />

Je nach Anwendungsbereich und Aufbau<br />

ist zwischen unsymmetrischen und symmetrischen<br />

Schaltungen zu unterscheiden.<br />

Hierbei ist zu beachten, daß man diese<br />

Begriffe in zweierlei Bezug anwendet:<br />

Bild 2 verdeutlicht das <strong>für</strong> eine als Pi-Glied<br />

aufgebaute Schaltung. Sie ist jeweils als<br />

G ≈<br />

Z1<br />

1<br />

2<br />

Vierpol<br />

Dämpfung a<br />

Bild 1: <strong>Das</strong> Dämpfungsglied ist ein passiver<br />

Vierpol, in unserem Fall aus einer Zusammenschaltung<br />

ohmscher Widerstände.<br />

3<br />

4<br />

symmetrisch zu bezeichnen, wenn Ein- und<br />

Ausgangsimpedanz gleich groß sind. Ist das<br />

nicht der Fall, ist sie unsymmetrisch. Nebenbei:<br />

Unsymmetrische Vierpolschaltungen<br />

setzt man übrigens häufig zur Anpassung<br />

ein [1].<br />

Bild 2 zeigt zwei Varianten der Pi-Schaltung:<br />

Die linke ist auch als (erd-) bzw.<br />

(masse-)unsymmetrisch zu bezeichnen, die<br />

rechte dagegen (erd-) bzw. (masse-)symmetrisch.<br />

<strong>Das</strong> ist demnach der (erwähnte)<br />

unterschiedlich Bezug des schaltungstechnischen<br />

Fachbegriffs Symmetrie.<br />

■ Anpassung an Ein- und Ausgang<br />

Wir betrachten im folgenden beide, allerdings<br />

auf die Anpassung bezogene, symmetrische<br />

Dämpfungsglieder. Anders ausgedrückt:<br />

Alle zukünftig genannten Werte <strong>für</strong><br />

die Dimensionierung der Dämpfungsglieder<br />

setzen gleiche Abschlußwiderstände<br />

an Ein- und Ausgang voraus. <strong>Das</strong> ist sehr<br />

wichtig!<br />

U1 VP1 VP2 VP3 U1a U2 = U1<br />

≈ V V<br />

Z2<br />

RX<br />

o.ä.<br />

2<br />

-4dB -2dB -1dB<br />

gesamte Dämpfung 7 dB Verstärkung 7 dB<br />

Bild 3: Kette von Dämpfungsgliedern mit Gesamtdämpfung von (4 + 2 + 1)<br />

dB = 7 dB. Ist in dieser Schaltung die Ausgangsspannung am Meßobjekt<br />

(z. B. Empfänger, RX) genausogroß wie die Eingangsspannung des<br />

speisenden Generators (U1 = U2), beträgt die Verstärkung ebenfalls 7 dB.<br />

V<br />

R3<br />

1 3<br />

Z<br />

2<br />

R1<br />

R2 =<br />

R1<br />

Z<br />

4<br />

Einsteiger<br />

Die bereits erwähnte Leistungsdämpfung<br />

ergibt sich im wesentlichen durch Umsetzung<br />

in Wärme in den Bauelementen der<br />

Schaltung. Reflexionen, die im Bereich<br />

höchster Frequenzen am Eingang auftreten<br />

können, lassen wir hier außer Betracht.<br />

Bei beidseitiger Anpassung kann man auch<br />

mehrere Dämpfungsglieder in Kette schalten<br />

(Bild 3). Die Dämpfung der gesamten<br />

Kettenschaltung erhalten wir aus der Addition<br />

der einzelnen Dämpfungswerte (in Dezibel).<br />

Und genau darin liegt der entscheidende<br />

Vorteil des (von manchem als unbequem<br />

oder „undurchsichtig“ empfundenen)<br />

logarithmischen Maßes Dezibel [2].<br />

Messe ich beispielsweise an der Gliederkette<br />

im Bild 3 <strong>für</strong> die Eingangsspannung<br />

und die Ausgangspannung gleiche Spannungswerte<br />

(U 1 = U 2!), heißt das: Die Verstärkung<br />

meines Geräts (z.B. eines Empfängers)<br />

ist genau so groß wie die zwischen<br />

Generator und Geräteeingang eingefügte<br />

Dämpfung.<br />

Sie werden mit Recht sagen: Im Bild 3 sind<br />

die Dämpfungswerte gerade so gewählt,<br />

daß diese Aussage zutrifft. Stimmt! Doch<br />

in der Praxis kommen Sie zu gleichen Ergebnissen,<br />

wenn Sie wahlweise mit Schaltern<br />

– wie im Bild 4 – Dämpfungsglieder<br />

aus einer „längeren“ Kette unterschiedlicher<br />

Werte beliebig „herausschalten“ oder<br />

„hineinschalten“ können. Sie schalten einfach<br />

solange Dämpfungsglieder in der Kette<br />

zu oder ab, bis U 2 genau gleich U 1 ist<br />

und lesen die Dämpfungswerte an den<br />

„geeichten“ Teilgliedern <strong>für</strong> die Addition<br />

zur Gesamtdämpfung ab. Auf entsprechende<br />

Weise kann man beispielsweise die<br />

Eichung eines S-Meters an einem Empfänger<br />

kontrollieren.<br />

Benutzt man mehrere Schaltungsglieder<br />

mit jeweils festen Dämpfungswerten –<br />

ähnlich wie bei Gewichtssätzen einer Bal-<br />

R3<br />

2<br />

1 3<br />

Z R2 = Z<br />

R1<br />

R1<br />

2 4<br />

R3<br />

2<br />

Bild 2: Standard-Pi-Schaltung in erdunsymmetrischer<br />

Form (links) und in erdsymmetrischer Form (rechts im Bild).<br />

1<br />

Z<br />

Schalter 1<br />

Schalter 2 Schalter 3<br />

1dB 2dB 4dB<br />

VP1 VP2 VP3<br />

Bild 4: Drei Dämpfungsglieder mit zweipoligen Überbrückungsschaltern<br />

in Kette: Die Schalterstellungen sind hier so gezeichnet,<br />

daß nur VP2 und VP3 eingeschleust, also wirksam sind. Die eingestellte<br />

Dämpfung beträgt somit 2 dB + 4 dB = 6 dB.<br />

3<br />

Z<br />

4<br />

FA 6/95 • 627

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