Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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<strong>Funk</strong><br />
gessen schienen, nunmehr aber <strong>für</strong> Euroempfangsanlagen<br />
wieder unentbehrlich<br />
würden. Es ist also reichlich Zeit <strong>für</strong> eine<br />
neue, modernere Universallösung, die nebenbei<br />
technisch keine Probleme bereitet<br />
und die eventuell neue Schalterfordernisse,<br />
z. B. aus neuen Fernsehdiensten resultierend,<br />
mit berücksichtigt oder zumindest<br />
da<strong>für</strong> vorbereitet ist.<br />
Wir wiederholen: Hier<strong>für</strong> sollten Satellitenbetreiber<br />
und Gerätehersteller schnellstens<br />
an einen Tisch finden – im Interesse<br />
des Kunden!<br />
Eine sehr wichtige Komponente <strong>für</strong> eine<br />
Euroempfangsanlage ist schließlich ein<br />
Multiswitch mit acht Sat-Eingängen und<br />
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gegebenenfalls einem neunten Eingang<br />
<strong>für</strong> terrestrische Einspeisung. Er muß also<br />
in der Lage sein, von jedem LNB vier Signalkomponenten<br />
zu verarbeiten. Leider<br />
ist auch ein solcher Switch noch nicht im<br />
Handel.<br />
■ Hersteller gefordert<br />
Verbleibt also als Resümee zu konstatieren,<br />
daß die Herstellerindustrie bisher auf<br />
den künftigen Euroempfang noch nicht<br />
voll eingespielt ist und der jetzt eine Anlage<br />
Erwerbende und Errichtende bereits<br />
beim nächsten Astra- oder Hot-Bird-Start<br />
wieder vor der Tatsache steht, eine veraltete<br />
Anlage sein eigen zu nennen.<br />
Sag mir, wie das Wetter wird:<br />
Meteosat-Bilder aus dem All<br />
DIETER HURCKS<br />
Mit der enormen Verbreitung des Personalcomputers eröffnet sich immer<br />
mehr Anwendern die Möglichkeit, Techniken zu nutzen, die zuvor vom<br />
Preis her unerschwinglich und daher nur einem kleinen Kreis professioneller<br />
Nutzer zugänglich waren. Dazu gehört auch der Empfang des<br />
europäischen Wettersatelliten Meteosat 4<br />
DerWetterfrosch imAll kreist in einer geostationären<br />
Umlaufbahn, etwa 36 000 km<br />
über dem Äquator, um die Erde und steht<br />
deshalb <strong>für</strong> den Betrachter auf der Erde<br />
immer am gleichen Punkt des südlichen<br />
Himmels: bei 0°, dem Schnittpunkt des<br />
Nullmeridians mit dem Äquator. Seit dem<br />
6.3.1989 verrichtet Meteosat 4 dort seine<br />
Arbeit. Der 3,20 m lange künstliche Himmelskörper<br />
sendet alle 30 min ein in etwa<br />
der Fernsehqualität entsprechendes Bild,<br />
das rund ein Drittel der Erdoberfläche<br />
erfaßt und ein Gebiet von 55° südlicher<br />
Länge bis 55° östlicher Breite abbildet.<br />
■ Bildbearbeitung<br />
Die im Digitalformat mit geringer Leistung<br />
im S-Band (1670 bis 2110 MHz)<br />
gefunkten Bilder, die aus 25 Mio Einzelpunkten<br />
bestehen, können allerdings nicht<br />
direkt mit preiswerten Meteosat-Empfangsanlagen<br />
wie der Microsat 5 von SSB<br />
Electronic empfangen werden. Ehe sie sich<br />
in erstaunlicher Qualität auf den <strong>Computer</strong>monitor<br />
zaubern und im GIF-Format<br />
speichern lassen, müssen sie aufbereitet<br />
werden und noch einmal mehr als 72 000<br />
Kilometer zurücklegen.<br />
Die Erdstation der seit 1986 bestehenden<br />
ESA-Nachfolgeorganisation Eumetsat in<br />
Rehbach bei Michelstadt (Odenwald) fängt<br />
die Rohdaten des Satelliten auf und leitet<br />
sie über terrestrische Richtfunkstrecken<br />
zum Europäischen Raumfahrt-Kontroll-<br />
zentrum (ESOC) nach Darmstadt weiter.<br />
Dort befinden sich die zentralen Bodeneinrichtungen:<br />
ein Kontroll-, ein Vorverarbeitungs-<br />
und ein meteorologisches Auswertungszentrum.<br />
Meteosat 4 und eine ganze Reihe anderer<br />
Wettersatelliten liefern rund um die Uhr<br />
Bilder sowohl aus dem sichtbaren, als<br />
auch aus dem infraroten Spektralbereich<br />
der Erde. Sie sollen den Meteorologen<br />
Aufschluß über die Wetterverhältnisse vor<br />
allem in den Gebieten der Erde geben, die<br />
von stationären Wetterstationen nicht oder<br />
nicht lückenlos beobachtet werden können,<br />
etwa über Temperaturverhältnisse der<br />
Parabolantenne mit rauscharmem GaAs-FET-<br />
Verstärker <strong>für</strong> die von Meteosat auf 1691,0<br />
MHz und 1694,5 MHz ausgestrahlten Bilder<br />
Nur ein Konzept wie beschrieben und in<br />
Bild 3 schematisch dargestellt mit Achtfach-Switch,<br />
digitaler Schaltsteuerung und<br />
den anderen beschriebenen Features ist<br />
eine zukunftsträchtige digitaltaugliche<br />
Lösung. Andere heute publizierte Lösungen<br />
wie Zwei- oder Vierkabellösungen in<br />
Baumstrukturen sind selbst als Not- oder<br />
Übergangslösung nur bedingt akzeptabel<br />
und landen früher oder später in einer<br />
Sackgasse.<br />
Literatur<br />
[1] Astra-Marketing GmbH: Handbuch zur Installation<br />
von digital-tauglichen Empfangs- und Verteilanlagen<br />
(EVA); Eschborn, März 1995, 20 S.<br />
Weltmeere, Wüsten oder der Antarktis.<br />
Abnehmer dieser Bilder sind die angeschlossenen<br />
meteorologischen Dienststellen,<br />
Flugwetterwarten, Rundfunkanstalten,<br />
Zeitungsredaktionen, Reedereien und viele<br />
andere Anwender, die da<strong>für</strong> selbstverständlich<br />
Gebühren bezahlen. Aber warum sollte,<br />
was den Meteorologen recht ist, nicht<br />
auch anderen Anwendern billig sein.<br />
Damit der Anwender am PC-Monitor die<br />
empfangenen Bilder überhaupt interpretieren<br />
kann, werden sie in Darmstadt grafisch<br />
aufgearbeitet und mit Längen- und Breitengraden<br />
sowie den Küstenlinien als Orientierungshilfen<br />
versehen. Da Meteosat mit<br />
seinen 320 kg Masse nicht nur die mit<br />
seinem Radiometer erfaßten Bilder senden,<br />
sondern auch als Transponder fungieren<br />
kann, funkt die ESOC die bearbeiteten Bilder<br />
wieder an den Wettersatelliten, der sie<br />
so weit verstärkt, daß man sie mit einer<br />
Yagi-Antenne oder einem Parabolspiegel<br />
auf der Erde empfangen kann.<br />
Mit Hilfe z. B. der Software Digisat 6 kann<br />
der Anwender eine ganze Folge solcher<br />
empfangenen Bilder speichern, einfärben<br />
(z. B. das Land bräunlich, das Wasser blau)<br />
und als Zeitraffer-Film von der Festplatte<br />
abspielen, genau, wie wir es im Fernsehen<br />
vorgespielt bekommen. <strong>Das</strong> Blickfeld des<br />
Meteosat reicht dabei von der Antarktis bis<br />
zum Nordpol und von Südamerika im Westen<br />
bis zum Indischen Ozean im Osten.<br />
■ Fester Sendeplan<br />
Der Satellit „schießt“ seine Aufnahmen<br />
mit verschiedenen Sensoren – mal in der<br />
Totalen, mal von bestimmten Regionen,<br />
mal mit dem Sensor <strong>für</strong> sichtbares Licht,<br />
mal mit Infrarotsensor – und strahlt die Daten<br />
nach einem festgelegten Sendeschema<br />
(Schedule) aus. Dieses läßt sich per <strong>Funk</strong>tionstaste<br />
auf den Bildschirm rufen. Der<br />
Anwender ist somit über den Sendefahrplan<br />
immer auf dem laufenden.<br />
Die Bilder des Satelliten nennt man übrigens<br />
„Formate“, da sich ihr Aussehen nur