Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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PC<br />
Booten<br />
mit wählbarer Konfiguration<br />
RENÉ MEYER<br />
Es gibt viele Gründe, beim Starten mehrere Konfigurationsmöglichkeiten<br />
anzubieten. Heute schränken z.B. große Treiberprogramme den freien<br />
DOS-Speicher drastisch ein, wenn es nicht gelingt, sie sämtlich hochzuladen.<br />
Sinnvoll ist es, seltener benutzte nur dann automatisch zu laden,<br />
wenn man sie auch braucht.<br />
Vor allen bei PCs mit wenig Speicher sind<br />
verschiedene Konfigurationen des Speichermanagements<br />
zu empfehlen. Anspruchsvolle<br />
Spiele laufen auf Rechnern<br />
mit lediglich 4 MB RAM mitunter nur<br />
dann, wenn ihnen der gesamte Speicher<br />
zur Verfügung steht – kein Cache und am<br />
besten kein EMM386.EXE.<br />
Für den Bau eines Startmenüs dienen die<br />
im Kasten aufgeführten CONFIG.SYS-<br />
Anweisungen sowie Sektionsabschnitte<br />
wie [menu]. Die Konfigurationen <strong>für</strong> alle<br />
Menüpunkte müssen mit einer gemeinsamen<br />
CONFIG.SYS auskommen; <strong>für</strong> AU-<br />
TOEXEC.BAT könen jeweils separate<br />
Dateien gewählt werden.<br />
Zunächst tragen Sie in die CONFIG.SYS<br />
die gewünschten Anweisungen <strong>für</strong> jede<br />
Konfiguration ein. Jeder Konfiguration<br />
stellen Sie einen frei wählbaren Sektionsnamen<br />
voran, etwa:<br />
[xms]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe noEMS<br />
[ems]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe ram<br />
An den Anfang der CONFIG.SYS setzen<br />
Sie einen Abschnitt [menu], der alle gewünschten<br />
Konfigurationen mit Hilfe von<br />
MENUITEM zusammenfaßt, wobei Sie<br />
noch Klartext angeben können:<br />
[menu]<br />
menuitem = xms, Start mit XMS-Speicher<br />
menuitem = ems, Start mit EMS-Speicher<br />
Beim nächsten Start meldet sich MS-DOS<br />
wie in dem (gestauchten) Bildschirmabdruck<br />
dargestellt. Mit den Cursortasten<br />
können Sie den Balken vertikal bewegen,<br />
oder Sie tippen die gewünschte Ziffer ein.<br />
Hätten Sie die Klartext-Erläuterungen<br />
weggelassen, also nur menuitem = xms<br />
und menuitem = ems eingetragen, sähe die<br />
Auswahl einfach so aus:<br />
602 • FA 6/95<br />
1. xms<br />
2. ems<br />
In der Regel wartet DOS geduldig auf einen<br />
Tastendruck. Mit MENUDEFAULT<br />
läßt sich aber ein Menüpunkt angeben, der<br />
nach einer festgelegten Anzahl Sekunden<br />
(max. 90 s; wenn Sie keine Zeit bestimmen,<br />
erscheint nur der angegebene Eintrag<br />
farbig hervorgehoben) automatisch aufgerufen<br />
wird:<br />
menuitem = xms<br />
menuitem = ems<br />
menudefault = xms,10<br />
MENUITEM Menüpunkt festlegen<br />
MENUDEFAULT Standard-Menüpunkt<br />
festlegen<br />
MENUCOLOR Farbe des Menüs festlegen<br />
SUBMENU Untermenü festlegen<br />
In der Regel werden viele Zeilen verschiedener<br />
Konfigurationen gleichlautend sein,<br />
einfach, weil sie auf jeden Fall abgearbeitet<br />
werden müssen – etwa Einträge wie<br />
FILES oder BUFFERS. Solche Zeilen tragen<br />
Sie in den Abschnitt [common] ein:<br />
[xms]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe noEMS<br />
[ems]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe ram<br />
[common]<br />
files = 30<br />
buffers = 8<br />
country = 49,,c:\dos\country.sys<br />
Sie können statt [common] auch einen beliebigen<br />
(passenden) Namen verwenden,<br />
etwa<br />
[cd]<br />
devicehigh = c:\sgcdm.sys /d:cdrom /x /p:300 /i:11<br />
installhigh = c:\dos\mscdex.exe /d:cdrom /m:30<br />
Dann fügen Sie diese Folge mit der Anweisung<br />
INCLUDE in alle gewünschten<br />
Bootmenüs erlauben<br />
eine individuelle<br />
Verteilung des<br />
Speichers <strong>für</strong><br />
bestimmte Zwecke<br />
Konfigurationsabschnitte. Während sich<br />
die Zeilen in [common] also <strong>für</strong> alle Konfigurationen<br />
auswirken, können Sie via<br />
INCLUDE regeln, <strong>für</strong> welche Konfiguration<br />
der Abschnitt [cd] oder eine andere<br />
Anweisungsfolge gelten soll. Diese CON-<br />
FIG.SYS:<br />
[menu]<br />
xms, XMS-Speicher<br />
ems, EMS-Speicher<br />
[xms]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe noEMS<br />
devicehigh = c:\sgcdm.sys /d:cdrom /x /p:300 /i:11<br />
installhigh = c:\dos\mscdex.exe /d:cdrom /m:30<br />
[ems]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe ram<br />
devicehigh = c:\sgcdm.sys /d:cdrom /x /p:300 /i:11<br />
installhigh = c:\dos\mscdex.exe /d:cdrom /m:30<br />
[common]<br />
files = 30<br />
buffers = 8<br />
country = 49,,c:\dos\country.sys<br />
und diese:<br />
[menu]<br />
xms, XMS-Speicher<br />
ems, EMS-Speicher<br />
[xms]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe noEMS<br />
include = cd<br />
[ems]<br />
device = c:\dos\himem.sys<br />
device = c:\dos\emm386.exe ram<br />
include = cd<br />
[common]<br />
files = 30<br />
buffers = 8<br />
country = 49,,c:\dos\country.sys<br />
[cd]<br />
devicehigh = c:\sgcdm.sys /d:cdrom /x /p:300 /i:11<br />
installhigh = c:\dos\mscdex.exe /d:cdrom /m:30<br />
erzielen den völlig gleichen Effekt. Übrigenswird<br />
automatisch eineUmgebungsvariable<br />
CONFIG definiert,die das gewählte<br />
Menü enthält – im Beispiel etwa xms oder<br />
ems. Damit können Sie in der AUTO-<br />
EXEC.BAT etwa in Abängigkeit des Menüeintrags<br />
weitere Programme laden:<br />
if „%config%“ == „xms“ ...<br />
Oder Sie lassen sich im Prompt den gewählten<br />
Menüpunkt anzeigen:<br />
set prompt=[%config%] $p$g<br />
Allerdings können Sie auch den Parameter<br />
/K von COMMAND.COM nutzen, mit<br />
dessen Hilfe alternativ zu AUTOEXEC.<br />
BAT eine beliebige Batchdatei gestartet<br />
wird.<br />
Es gibt noch einige weitere, selten benötigte<br />
Menübefehle. Mit MENUCOLOR<br />
geben Sie Ihrem Menü individuelle Vorder-<br />
und Hintergrundfarben. Mit SUBME-<br />
NU lassen sich Unter-Menüs einrichten.