Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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PC<br />
Sound-Sampler <strong>für</strong> den Gameport<br />
DIRK RUSSWURM, KLAUS RÖBENACK<br />
Der nachfolgende Beitrag stellt eine Schaltung vor, die mit wenigen einfachen<br />
Bauteilen auskommt und NF-Signale in den <strong>Computer</strong> einlesen<br />
kann. Es ist möglich, Sample-Files zu erzeugen, die dann ohne Soundkarte<br />
mit dem Treiber SPEAKER.DRV wiedergegeben werden können.<br />
Die kleine Baugruppe ist als Anregung <strong>für</strong> eigene Experimente mit Spannungs/Pulsbreiten-Umsetzern<br />
gedacht. Die erzielte Genauigkeit hängt<br />
von dem verwendeten <strong>Computer</strong> ab; ein möglichst schneller Rechner ist<br />
dabei von Vorteil.<br />
■ <strong>Funk</strong>tion und Aufbau<br />
Bild 1 zeigt den Stromlaufplan. Die Umwandlung<br />
eines anliegenden NF-Signals in<br />
einem von <strong>Computer</strong> auswertbaren TTL-<br />
Pegel nimmt ein Vierfach-Operationsverstärker<br />
vom Typ LM324 (IC1) vor. Dieser<br />
Typ arbeitet auch noch mit einer Betriebsspannung<br />
von 5 V zufriedenstellend.<br />
Die erste OV-Stufe dient zur Verstärkung<br />
und Pegelanpassung des Eingangssignals.<br />
Mit dem Widerstandstrimmer R8 ist dabei<br />
dergestalt einzustellen, daß eine Eingangsspannung<br />
mit Vollausteuerung noch keine<br />
Übersteuerung erzeugt. Damit ist eine optimale<br />
Signalverarbeitung mit minimalem<br />
Rauschen möglich.<br />
Ein Tiefpaß zweiter Ordnung realisiert die<br />
nachfolgende Stufe mit IC1D, um die Frequenzen<br />
oberhalb der halben Abtastfrequenz<br />
zu unterdrücken. Bei Wegfall dieses<br />
IN<br />
GND<br />
C2<br />
100n<br />
604 • FA 6/95<br />
R6<br />
100k 3 +<br />
IC1A<br />
LM324N<br />
- 2<br />
R7<br />
100k<br />
C3<br />
100n<br />
R8<br />
100k<br />
1<br />
R2<br />
47k<br />
VT1<br />
R9<br />
18k<br />
R1<br />
3,9k<br />
C1<br />
1,5n<br />
R3<br />
100k<br />
BC307<br />
R10<br />
18k<br />
Listing 1: Programmtest Gameport<br />
R4<br />
100k<br />
5 +<br />
IC1B<br />
LM324N<br />
- 6<br />
C5<br />
Bild 1: Stromlaufplan<br />
des Samplers<br />
R5<br />
33k<br />
7<br />
VD1<br />
2,2n 12 +<br />
C4<br />
IC1D<br />
LM324N<br />
1n 13 -<br />
Bild 2:<br />
Leitungsführung<br />
der Platine<br />
Bild 3:<br />
Bestückungsplan<br />
der Leiterplatte<br />
14<br />
10 +<br />
4<br />
C6<br />
100n<br />
IC1C<br />
LM324N<br />
8<br />
9 -<br />
11<br />
+5V<br />
OUT<br />
GND<br />
Filters würden sich diese störend auswirken<br />
(Abtasttheorem). Durch eine entsprechende<br />
Skalierung der Werte der Kondensatoren<br />
C3 und C4 läßt sich die Grenzfrequenz verändern.<br />
So bewirkt zum Beispiel eine Verdoppelung<br />
der Kapazitäten eine Halbierung<br />
der Eckfrequenz.<br />
<strong>Das</strong> so vorverarbeitete NF-Signal wird mit<br />
dem OV IC1C, der als Komparator arbeitet,<br />
mit einem Sägezahnsignal verglichen. Sobald<br />
der Signalpegel niedriger als der des<br />
Referenzsignals ist, wird der Ausgang auf L<br />
geschaltet bzw. umgekehrt. Diese Umschaltflanken<br />
wertet der Rechner dann aus.<br />
Die Stufe IC1B erzeugt das Sägezahn-Referenzsignal.<br />
Sobald die Spannung über<br />
dem Kondensator C5 die obere Schwellspannung<br />
von 3,5 V überschreitet, wird er<br />
bis zur unteren von 1,5 V wieder entladen.<br />
Weil die Linearität der Umsetzung direkt<br />
von der Linearität der Sägezahnflanke<br />
abhängt, kommt ein Schaltungskniff zum<br />
Tragen: Durch die Konstantstromquelle,<br />
realisiert mit VT1, lädt sich C5 auf, wobei<br />
im wesentlichen der Kondensator C1 frequenzbestimmend<br />
ist. Ein Feinabgleich<br />
der Frequenz ist mit dem Widerstandstrimmer<br />
R2 möglich. Als typischer Wert<br />
<strong>für</strong> Windows WAV- bzw. VOC-Files seien<br />
22,05 kHz empfohlen.<br />
Ein Platinenvorschlag ist Bild 2 zu entnehmen,<br />
den dazugehörigen Bestückungsplan<br />
zeigt Bild 3. Alle Bauelemente finden auf<br />
einer einseitig kaschierten Leiterplatte mit<br />
den Abmessungen 40 mm × 45 mm Platz.<br />
Listing 2: Programm zum Frequenzabgleich