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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Einfacher Direktmischempfänger<br />

mit dem TDA 7000<br />

Ing. FRANK SICHLA – DL7VFS<br />

Die artfremde Nutzung eines bestimmten Dinges fasziniert kreative Geister<br />

seit eh und je – in der Amateurelektronik gibt es nicht wenige unkonventionelle<br />

Schaltkreisanwendungen, die das bestätigen. Hier sei in Form<br />

einer einfachen Empfängerschaltung eine weitere Variante hinzugefügt.<br />

Der bekannte UKW-Einchipempfänger<br />

TDA 7000 bietet aufgrund seiner etwas<br />

ungewöhnlichen internen Struktur auch die<br />

Möglichkeit, mit wenig Zusatzaufwand<br />

einen KW-Direktmischempfänger aufzubauen.<br />

Hierbei werden die Baugruppen<br />

Mischer und ZF-Verstärker voll genutzt.<br />

■ Spulenwickeln entfällt<br />

Wie das Bild zeigt, wird das Eingangssignal<br />

über eine SFET-Impedanzwandlerstufe<br />

unsymmetrisch an den Mischer gekoppelt.<br />

Die Signalspannung läßt sich daher<br />

am Hochpunkt des Eingangskreises<br />

auskoppeln, was ohne den SFET wegen<br />

der geringen Eingangsimpedanz des Mischers<br />

nicht möglich wäre. Somit kann eine<br />

Festinduktivität verwendet werden.<br />

Obwohl der multiplikativ arbeitende Mischer<br />

doppelsymmetrisch aufgebaut ist,<br />

erweist er sich als nicht besonders großsignalfest.<br />

<strong>Das</strong> verwundert nicht, denn <strong>für</strong><br />

die eigentliche Anwendung genügen mittlere<br />

Ansprüche an den Mischer, so daß<br />

seine Performance zum Preis einer sehr<br />

niedrigen Stromaufnahme herabgesetzt<br />

wurde. Eine Auslegung zum Empfang im<br />

80- oder 40-m-Band bringt daher keine<br />

befriedigenden Ergebnisse, so daß ich<br />

die Schaltung <strong>für</strong> das relativ „ruhige“<br />

30-m-Band dimensioniert habe. Die „Dosierung“<br />

der HF-Eingangsspannung mit<br />

einem niederohmigen Potentiometer gleich<br />

10 n<br />

33<br />

(18)<br />

G D<br />

S (1)<br />

Ant.<br />

BF 256 C<br />

470<br />

A1<br />

1 … 2<br />

TDA 7 000<br />

Wdg.<br />

(Pin 1… 4, 15,<br />

100<br />

lin. 3,3 μH 56<br />

17, 18 frei)<br />

35<br />

2x700<br />

10 n<br />

10 n<br />

am Eingang erweist sich auch hier als<br />

nützlich.<br />

Die Betriebsgüte des Eingangskreises hängt<br />

von der Güte der Festinduktivität und von<br />

der Ankopplung der Antenne über das<br />

Potentiometer ab. Bereits bei mäßig aufgedrehtem<br />

Potentiometer wird die Belastung<br />

praktisch minimal, was bis zum Anschlag<br />

<strong>für</strong> maximale Eingangsspannung<br />

der Fall bleibt. Es lohnt sich, den Koppelgrad<br />

praktisch zu erproben. Im Muster<br />

genügte bereits eine bügelartige Windung<br />

über der Festinduktivität, um die Spannung<br />

an der Source gegenüber der Eingangsspannung<br />

um 26 dB anzuheben (10 MHz).<br />

Maximale Transformation bedeutet maximale<br />

Betriebsgüte.<br />

Der Oszillator wird mit einer Kapazitätsdiode<br />

abgestimmt (Bezug: Tennert-<strong>Elektronik</strong>).<br />

Es eignen sich natürlich auch<br />

ähnliche Typen. Die Schaltung entspricht<br />

grundsätzlich der Hersteller-Applikation.<br />

Auch hier kommt eine handelsübliche<br />

Festinduktivität zum Einsatz. Die Katode<br />

der Abstimmdiode liegt an der stabilisierten<br />

Spannung von 5 V.<br />

Man dreht den Schleifer des Abstimmpotentiometers<br />

an Masse und stellt mit<br />

dem Trimmer die Bandende-Frequenz ein,<br />

bringt danach den Schleifer in die andere<br />

Anschlagposition und legt mit dem Einstellwiderstand<br />

die untere Empfangsfrequenz<br />

fest.<br />

Mischer<br />

Oszillator<br />

4,7 μH<br />

10 n<br />

6,8 n 10 n<br />

6,8 n<br />

BB 405 B<br />

35<br />

ZF<br />

10 n<br />

ZF<br />

100 n<br />

100 n<br />

100 μ<br />

47 k<br />

log.<br />

47 k 10 k<br />

3 1<br />

78L05<br />

lin.<br />

2<br />

10 n 10 n<br />

100 n<br />

47<br />

Amateurfunktechnik<br />

■ NF-Selektion ganz einfach<br />

Der interne ZF-Verstärker des TDA 7000<br />

besteht aus zwei Stufen, die normalerweise<br />

als Tiefpässe mit etwa 100 kHz Eckfrequenz<br />

arbeiten. Verdreißigfacht man die<br />

externen Kapazitäten, entsteht ein NF-Verstärker<br />

mit etwa 3,3 kHz Bandbreite. <strong>Das</strong><br />

habe ich hier in die Tat umgesetzt, so daß<br />

der TDA 7000 bereits eine etwa 300fache<br />

NF-Verstärkung erbringt. Ab etwa 5 mV<br />

Eingangsspannung (an Pin 13) beginnt die<br />

zweite Stufe des internen Verstärkers zu<br />

begrenzen.<br />

Infolge der hohen Verstärkung des Empfänger-Schaltkreises<br />

A1 braucht der als<br />

CW-Filter geschaltete Operationsverstärker<br />

A2 nur noch in geringem Maße zur<br />

NF-Verstärkung beizutragen. Sie erreicht<br />

bei etwa 800 Hz mit 20 dB ihr Maximum.<br />

Der Kopfhörer darf mittel- bis hochohmig<br />

sein.<br />

Die Schaltung läßt sich leicht auf einer<br />

Universalplatine (entweder nur Lochraster<br />

oder mit Einzel-Lötaugen) aufbauen. Als<br />

Kapazitätsdiode kommen z. B. auch die<br />

Typen BA 121, BA 138 bis BA 142,<br />

BA 161 und 162, BB 102, BB 117,<br />

BB 122, BB 125 und BB 141 B in Betracht.<br />

Diese Hinweise nur deshalb, weil<br />

man <strong>für</strong> KW geeignete Kapazitätsdioden<br />

relativ schlecht bekommt.<br />

Der Betrieb sollte mit einer 9-V-Blockbatterie<br />

erfolgen. Von Lautsprecherbetrieb<br />

wird wegen der Selbsterregungsgefahr abgeraten.<br />

Auch mit einer Hilfsantenne dürfte<br />

dieser Empfänger befriedigend funktionieren.<br />

Eine Auslegung <strong>für</strong> höhere Frequenzen<br />

ist grundsätzlich möglich, verlangt aber<br />

eine andere HF-Vorstufenschaltung.<br />

Abschließend sei nochmals darauf hingewiesen,<br />

daß dieser Direktmisch-RX zwar<br />

sehr einfach und empfindlich, aber auch relativ<br />

anfällig bezüglich Kreuz- und Intermodulation<br />

ist.<br />

100 μ<br />

10 μ<br />

10 k<br />

A2<br />

TAA 761<br />

1<br />

2<br />

+ 6<br />

3<br />

-<br />

4<br />

56<br />

5<br />

6,8 n 100 k<br />

10 k<br />

10 n<br />

10 n<br />

10 n<br />

9 V<br />

x<br />

1 N 4 001 max. 20 mA<br />

(ohne Kopfh.)<br />

10 n<br />

18 k 9,1 k 18 k<br />

Kompletter Stromlaufplan des Direktmisch-Empfängers <strong>für</strong> 10 MHz. Die großzügige Darstellung von A1 erleichtert das Verständnis<br />

der Schaltung.<br />

10 n<br />

BH<br />

FA 6/95 • 635

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