Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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CB-<strong>Funk</strong><br />
Praktische Erfahrung<br />
mit einer magnetischen Antenne<br />
KURT JENDRESCHEK<br />
Antennengeschädigte gibt es heutzutage immer mehr, seitdem man die<br />
Häuser rekonstruiert und die Vermieter fast alles verbieten. Die Begeisterung,<br />
<strong>Funk</strong>amateur zu werden, wird schnell gestoppt, da selbst die<br />
Montage einer einfachen CB-Antenne am Balkon oder der Fensterbank<br />
zum unlösbaren Problem wird.<br />
Die neuen Antennenbestimmungen vom Oktober 1994 gaben den Anstoß,<br />
die zwar bekannte, aber jetzt zugelassene magnetische Antenne zu versuchen.<br />
<strong>Das</strong> Angebot, z. B. IsoLoop TM <strong>für</strong> 998 DM von Conrad electronic,<br />
war jedoch im CB-Bereich nicht diskutabel. Die Angebote an Luftdrehkos<br />
der Firma Annecke im FA 2/95 ließen mich deshalb aufhorchen.<br />
Telefonische Rücksprache und Bestellung<br />
der wesentlichen Teile waren eins. Aus Zeitmangel,<br />
alles selbst zu machen, wurde diese<br />
Variante gewählt, da mit einer selbstgebauten<br />
Fernsteuerung bereits spekuliert wurde.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis möchte ich jetzt vorstellen:<br />
siehe Bilder und Fotos.<br />
Der Luftdrehko 8 bis 18 pF (6-mm-Achse)<br />
von Annecke ist leichtgängig und kann erforderlichenfalls<br />
verspannungsfrei nachgestellt<br />
werden. Eine manuelle Abstimmung<br />
mit dem Isolierstab (etwa 200 mm lang) ist<br />
nur bedingt – infolge Annäherungskapazitäten<br />
– möglich. Dabei ist die mitgelieferte,<br />
am Luftdrehko montierte, Glimmlampe <strong>für</strong><br />
eine Grobabstimmung hilfreich. Der Abstand<br />
auf der Seite Abschmelzspitze sollte<br />
auch fixiert werden, da der Ansprechwert<br />
außer von der Temperatur auch von der<br />
Lage abhängig ist. CB-<strong>Funk</strong>geräte mit Low-<br />
Power-Schaltung erleichtern diese Grobeinstellung.<br />
Aufgrund des offenen Aufbaus aller Antennenteile<br />
ist diese als Zimmer- oder „Schön-<br />
1<br />
Pin1234567 (Blick auf<br />
6-mm-Achse)<br />
–<br />
M<br />
+<br />
(roter Punkt)<br />
596 • FA 6/95<br />
2 3<br />
6<br />
4 5<br />
Bild 1: Anschlußschema<br />
des Motorpotentiometers<br />
7<br />
Bild 2:<br />
Schaltschema<br />
der Fernsteuerung<br />
wetter“-Antenne einzustufen. Zum mechanischen<br />
Schutz sowie gegen Berührung<br />
wurden deshalb alle aktiven Teile in<br />
einem Gehäuse (Conrad, Hit-Box Gr. 1004,<br />
93 × 193 × 95 <strong>für</strong> 10,95 DM) untergebracht.<br />
Durch Befestigung der Box mit dem<br />
PA-Stabträger sowie der Gesamtmontage<br />
auf einer 600 mm × 120 mm × 8 mm (L ×<br />
B × S) HP-Platte wurde die mechanische<br />
Stabilität insgesamt verbessert. Bei den<br />
Gehäusedurchbrüchen hatte ich vorsorglich<br />
Luftabstände von 5 mm zum Cu-Resonanzring<br />
eingehalten.<br />
■ Motorabstimmung<br />
Als Antrieb eignet sich ein Motorpotentiometer<br />
<strong>für</strong> nur 2,95 DM der Firma Pollin<br />
Electronic (3 bis 12 V DC, Drehwinkel<br />
270°, 6-mm-Achse, Stereo 2 × 5 kΩ), das<br />
mit der Luftdrehkoachse mittels hohler<br />
Kunststoff-Achsenverlängerung oder einem<br />
Schrumpfschlauch gekoppelt wird. Die<br />
Montage erfolgte auf einem nur nach oben<br />
abgewinkelten 35 mm breiten Alu-Blech-<br />
M<br />
1 3 GND 4 5 2<br />
2 x SZX 19/5,6<br />
DMM1800<br />
20-V-<br />
Bereich<br />
+<br />
14 V DC<br />
stabilisiert<br />
–<br />
streifen, 0,5 mm stark, der von der Gehäuseinnenwand<br />
geführt wird.<br />
Um eine brauchbare Feineinstellung (Reversier-Tippbetrieb)<br />
zu ermöglichen, ist<br />
unbedingt die kleinstmögliche Spannung<br />
(ab etwa 2,0 V DC) zu wählen. Die Spannung<br />
kann aus einem gut stabilisierten<br />
Netzteil <strong>für</strong> CB-<strong>Funk</strong>geräte mit U a = 14 V<br />
DC durch Spannungsanpassung mittels<br />
Z-Dioden gewonnen werden (zur Überwindung<br />
des Trägheitsmoments im Tippbetrieb<br />
günstiger als ein Vorwiderstand).<br />
<strong>Das</strong> Potentiometer dient gleichzeitig als<br />
Geber <strong>für</strong> die Stellungsanzeige. Um reproduzierbare<br />
Abstimmungen mit einfachen<br />
Mitteln zu erreichen, wurde ein 3 1 / 2stelliges<br />
LCD-Multimeter (20-V-Bereich) als Anzeige<br />
gewählt. Zur Feinabstimmung sind<br />
Anzeigen auch in der zweiten Stelle nach<br />
dem Komma erforderlich.<br />
■ Anschlüsse<br />
Der versilberte Cu-Draht (1,5 mm) als Einkoppelschleife<br />
wurde durch einen 2,5-mm-<br />
Stahldraht mit Kunststoffmantel (1 mm)<br />
ersetzt und mittels Klebeband mittig und<br />
direkt anliegend an der zum Drehko entgegengesetzten<br />
Seite des Cu-Resonanzringes<br />
befestigt (Einkoppellänge etwa 840 mm).<br />
<strong>Das</strong> erschien zunächst sehr improvisiert,<br />
brachte jedoch nach Abstimmung optimale<br />
SWR-Werte. Auch der feste Anschluß der<br />
RG-58-Koaxialleitung am PA-Stabträger<br />
wurde durch eine P1-Einbaubuchse in<br />
einem kleinen TECO-Gehäuse ersetzt, um<br />
individuelle Leitungslängen nach Bedarf<br />
einsetzen zu können und den Witterungsschutz<br />
zu verbessern.<br />
Die Fernsteuerleitung <strong>für</strong> das Motorpotentiometer<br />
einschließlich Rückmeldung muß<br />
mindestens fünfadrig plus Abschirmung<br />
sein und sollte analog dem Koaxial-Antennenkabel<br />
≥ 3 m betragen. Die Abschirmung<br />
wird gleichzeitig als GND genutzt, d. h.,<br />
Minuspol ist stromführend, wobei der<br />
Anschluß an den Geber mit fünfpoligem<br />
Diodenstecker erfolgt.<br />
Zur Beobachtung der Glimmlampe ist eine<br />
Öffnung auf der Rückseite des Gehäuses<br />
der Abstimmeinheit vorzusehen. Falls bei<br />
Außenaufstellung, z. B. Balkon oder Fenster,<br />
sich diese nicht mehr im Sichtbereich<br />
befindet, wurde ein Lichtleiterkabel zur<br />
Fernanzeige mit Erfolg verwendet. Es ist<br />
aber auch eine Kopplung mit einem fotoempfindlichen<br />
Bauelement möglich, wobei<br />
dann über eine gewöhnliche Leitung<br />
eine Auswertung erfolgen kann.<br />
Wegen der besseren Empfangseigenschaften<br />
gegenüber Stabantennen lohnt sich zur<br />
Steigerung der Empfangsempfindlichkeit<br />
auch der Einsatz eines Aktiv-Antennenverstärkers,<br />
wie in FA 11/94, S. 955, vorgestellt<br />
(Fabrikat Unicom, 2 Bereiche, 3 bis<br />
30 MHz, etwa 20 dB; von Westfalia Tech-