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Das Magazin für Funk Elektronik · Computer

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Koaxialkabel<br />

vom<br />

Sender<br />

(R1 = 50 Ω)<br />

dials (R E etwa 15 Ω) und angenommenen<br />

zusätzlichen Verlusten von R V = etwa 3 Ω<br />

(Verlängerungsspule, Anpaßnetzwerk usw.)<br />

hat einen Wirkungsgrad von nur etwa 24 %!<br />

Wie leicht einzusehen ist, würde eine Verbesserung<br />

des Erdnetzes schon einige Dezibel<br />

im Fernfeld bringen, aber der Aufwand<br />

ist relativ hoch. Vergraben Sie doch mal<br />

4 km ausgerollten Draht im Erdboden...<br />

Dies entspräche 100 Radials. Hier setzen<br />

nun Überlegungen an, die bei geringerem<br />

Aufwand wesentliche Verbesserungen<br />

bringen. Sie basieren auf den Messungen<br />

von W2FMI und berücksichtigen auch<br />

andere Erkenntnisse.<br />

■ T-Antenne von DJ8WL und DL9KR<br />

Zusammen mit meinem Freund Jan,<br />

DL9KR, entwickelte ich Mitte der 80er<br />

Jahre eine verbesserte T-Antenne, die in<br />

hohem Maß zum Erreichen des WAZ<br />

160 m beitrug. Wie aus der Literatur [2] zu<br />

entnehmen ist, vermag eine optimale Gestaltung<br />

des sogenannten „Toploading“ bei<br />

einer sehr kurzen Vertikalantenne den Fußpunktwiderstand<br />

fast zu vervierfachen!<br />

Dies allein kann beinahe schon eine S-Stufe<br />

ausmachen. Bei einer 18 m hohen Vertikal<br />

wird immerhin noch ein Faktor von ungefähr<br />

3,2 beim Fußpunktwiderstand erreicht.<br />

Im obigen Beispiel ergibt dies etwa 3 dB<br />

Signalzuwachs im Fernfeld.<br />

An dieser Stelle sei eine kurze Betrachtung<br />

zum Thema „Anpassung an 50 Ω“ eingefügt.<br />

Sie wird zeigen, daß es angebracht ist,<br />

die Antenne mit „Toploading“ um einen bestimmten<br />

Betrag „elektrisch länger“ zu machen,<br />

als es <strong>für</strong> Viertelwellenresonanz erforderlich<br />

ist. Die Anpassung soll mit einem<br />

aus der Literatur hinreichend bekannten,<br />

transformierenden L/C-Glied (Bild 1) erfolgen:<br />

Die <strong>für</strong> Amateure in der Praxis anwendbaren<br />

vereinfachten Formeln lauten:<br />

CP<br />

XLR = R .<br />

1 RA – R 2<br />

√<br />

A<br />

mit XLR = 2 π f LR und<br />

LR<br />

Antenne<br />

(50 Ω)<br />

Bild 1: Transformierendes L/C-Glied<br />

Koaxialkabel<br />

16,5 m 16,5 m<br />

18,0 m<br />

2,4n<br />

Erdsystem<br />

Bild 2: Prinzip der T-Antenne<br />

X CP =<br />

Mittels <strong>Computer</strong>programms durchgerechnete<br />

Werte <strong>für</strong> verschiedene R A im<br />

Bereich von 15 bis 35 Ω ergaben einen<br />

relativ „konstanten“ Wert von 2,0 bis 2,2<br />

µH. Der Wert <strong>für</strong> den Parallelkondensator<br />

bewegt sich dabei zwischen 1200...2700<br />

pF (siehe dazu auch Bild 3; gültig <strong>für</strong><br />

160 m!). Der Kondensator braucht keine<br />

besonders hohe Spannungsfestigkeit, sollte<br />

aber „Strom“ vertragen (z. B. Glimmer-<br />

Kondensator). Die nur relativ wenig<br />

schwankende Induktivität der Spule erlaubt<br />

nun den Trick, die (verlustbehaftete)<br />

Spule in die Antenne zu integrieren, d. h.<br />

die Antenne um einen bestimmten Betrag<br />

in der Resonanzfrequenz nach unten zu<br />

verschieben, also elektrisch länger zu<br />

machen.<br />

■ Vorteilhaft: Verlängern<br />

Aus Tabellen [3] läßt sich durch einfache<br />

Umrechnung entnehmen, um wieviel man<br />

die Antenne länger machen muß. In unserem<br />

Fall ist die Resonanz auf etwa 1750<br />

bis 1760 kHz zu legen. Wir erreichen damit<br />

zusätzlich eine weitere (geringfügige)<br />

Erhöhung des Fußpunktwiderstands. Zudem<br />

wird der Strombauch in der T-Antenne<br />

noch ein klein wenig nach oben<br />

verschoben. Damit braucht man jetzt also<br />

nur noch ein Bauteil, um die Antenne an<br />

50-Ω-Kabel anzupassen: einen Kondensator<br />

(C P).<br />

■ Erfolge<br />

Die Erfolge mit dieser T-Antenne (Bild 2)<br />

waren überzeugend: Innerhalb eines Vierteljahres<br />

habe ich u. a. folgende DX-Länder<br />

auf 160 m erreicht: JA, VK, ZL, VU2,<br />

ZS, PY, UA0, W, VE, VS6, FM, KP2, 5H,<br />

JY und EA8. Bei Feldstärkevergleichen<br />

zwischen einem Dipol in gleicher Höhe<br />

und der T-Antenne gab es in QSOs mit<br />

VK/ZL bei der T-Antenne oft eine bis zwei<br />

S-Stufen mehr! Parallele Tests mit ge-<br />

L R<br />

[μH]<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

0<br />

R 1 . RA<br />

X LRi<br />

und<br />

1<br />

XCP = .<br />

2 π f CP C P<br />

L R<br />

0<br />

10 20 30 40 50<br />

RA [Ω]<br />

Bild 3: Nomogramm zur Bestimmung von L R<br />

und C P <strong>für</strong> eine Frequenz von 1,83 MHz<br />

C P<br />

[nF]<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

Amateurfunktechnik<br />

ringer Leistung (1 W Output) brachten im<br />

gleichen Zeitraum vier Kontinente ein. Es<br />

fehlten nur QSOs mit Südamerika und<br />

Ozeanien, um mit 1 W das WAC 160 m zu<br />

erreichen... <strong>Das</strong> möchte ich bei Gelegenheit<br />

nachholen.<br />

■ Aufbau der Antenne<br />

Zwischen einem Gittermast und einem<br />

hohen Baum (etwa 80 m entfernt) habe ich<br />

ein Perlon-Tragseil mit dazwischen eingefügter<br />

Antenne verspannt, auf der darunter<br />

befindlichen Wiese 50 Radials verlegt<br />

und den in der näheren Umgebung des<br />

Speisepunkts befindlichen Bereich (Radius<br />

etwa 10 m) zusätzlich mit engmaschigem<br />

Drahtgeflecht („chicken-wire“)<br />

belegt, das mit den Radials verbunden<br />

wurde. Über Umlenkrollen konnte die Antenne<br />

schnell hochgezogen und auch wieder<br />

herabgelassen werden, um mit der<br />

Länge der horizontalen Drähte Resonanzkorrekturen<br />

vorzunehmen.<br />

Die angegebenen Längen der horizontalen<br />

Drähte („Dachkapazität“) sind Richtwerte<br />

und können je nach Höhe der Antenne<br />

geringer oder größer werden. Nützliche<br />

Dienste leistet hierbei ein Dipmeter oder<br />

eine Antennenmeßbrücke.<br />

Abgleich und Inbetriebnahme vollziehen<br />

sich nach folgendem Schema: Antenne<br />

hochziehen und (ohne C P!) Resonanzfrequenz<br />

auf etwa 1750 bis 1760 kHz legen<br />

(horizontale Drähte verkürzen oder verlängern).<br />

C P anschließen und auf niedrigstes<br />

SWR abgleichen. Optimierung durch<br />

geringfügige Längenkorrektur der horizontalen<br />

Drähte und Verändern des C P-<br />

Wertes. Und schon kann es mit dem DXen<br />

losgehen [4].<br />

Aus dem Nomogramm Bild 3 können die<br />

Werte <strong>für</strong> C P und L R bei Bedarf entnommen<br />

werden. L R ist jedoch nur dann gültig,<br />

wenn die Antenne bei 1,83 MHz resonant<br />

ist und ihre Resonanzfrequenz nicht nach<br />

unten verlegt wurde (s.o.).<br />

Literatur<br />

[1] The W2FMI ground-mounted short vertical,<br />

QST 57 (1973), H. 3<br />

[2] How long is a piece of wire?, Electronics &<br />

Wireless World (1985), H. 4<br />

[3] ARRL Antenna Book, 14th Edition<br />

[4] Bobek, P., DJ8WL: DXen auf 160 m, Amateurfunk<br />

Almanach 1994<br />

Weitere Informationsquellen<br />

[5] Radio Communication Handbook, RSGB<br />

[6] Efficiency of short antennas, Ham Radio, (1982),<br />

H. 9<br />

[7] Optimum ground systems for vertical antennas,<br />

QST 60 (1976), H. 12<br />

[8] A modest 45-foot dx-vertical, QST 65 (1981),<br />

H. 9<br />

[9] Effective grounds, CQ (1982), H. 8<br />

[10] Short antennas for the lower frequencies (1),<br />

QST 54 (1970), H. 8<br />

FA 6/95 • 641

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