Das Magazin für Funk Elektronik · Computer
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Amateurfunktechnik<br />
Fernsteuerung von Icom-Geräten<br />
mittels <strong>Computer</strong><br />
Dipl.-Ing. FRANK RUTTER – DL7UFR<br />
Mit der steigenden Verbreitung von PCs in des <strong>Funk</strong>amateurs Shack<br />
erfreut sich die Verbindung des <strong>Computer</strong>s mit dem <strong>Funk</strong>gerät wachsenden<br />
Interesses. Die hier gezeigten Lösungen zur störfreien Kopplung<br />
lassen sich zumindest teilweise auch bei der Steuerung der Geräte anderer<br />
Hersteller nutzen.<br />
■ Icom-Fernsteuerschnittstelle<br />
Zur Fernsteuerung mehrerer Geräte über<br />
ein lokales Netzwerk hat Icom das Icom<br />
CI-V Communication Interface System<br />
nach dem CSMA/CD-Standard (carrier<br />
sense multiple access with collision detection<br />
– Methode zum kollisionsfreien Mehrfachzugriff<br />
in lokalen Netzen) eingesetzt<br />
(s. auch Bild 1). An einem lokalen Bus lassen<br />
sich mehrere Transceiver, Empfänger,<br />
Controller usw. betreiben. Der Datenaustausch<br />
zwischen den Geräten erfolgt seriell<br />
632 • FA 6/95<br />
mit 1200 Baud. Um die Datentelegramme<br />
der einzelnen Geräte unterscheiden zu können,<br />
wurde <strong>für</strong> jedes Gerät ein eigener<br />
Steuerkode festgelegt.<br />
Da die Datenübertragung auf dem Bus mit<br />
TTL-Pegel erfolgt, ist <strong>für</strong> den Anschluß an<br />
die serielle Schnittstelle eines <strong>Computer</strong>s<br />
ein entsprechendes Interface, das die Pegelwandlung<br />
zwischen TTL-Pegel und RS 232-<br />
Pegel übernimmt, erforderlich.<br />
■ Interface mit geringem Aufwand<br />
Von Maxim Integrated Products gibt es seit<br />
Bild 1: Der Schaltungsauszug des IC-735 zeigt, daß an der Remote-Buchse im<br />
Leerlauf etwa die halbe Betriebsspannung liegt. Laut Herstellerangabe sind die<br />
Fernsteueranschlüsse aller beteiligten Icom-Geräte und des Interfaces einfach<br />
parallel und zusätzlich ein Pull-Up-Widerstand gegen 5 V zu schalten.<br />
Bild 2: Stromlaufplan eines einfachen Fernsteuerinterfaces <strong>für</strong> den IC-735 mit<br />
galvanischer Verbindung<br />
längerem interessante IS <strong>für</strong> den PC-Bereich.<br />
Basis der Schaltung ist ein weitverbreiteter<br />
Schaltkreis. Der MAX 232 enthält<br />
einen doppelten RS 232-Treiber/Empfänger<br />
und benötigt bei einer Versorgungsspannung<br />
von 5 V nur einen Betriebsstrom<br />
von 5 mA und vier externe Bauelemente<br />
(vier 22-µF-Elektrolytkondensatoren).<br />
Damit wurde eine einfache Interfaceschaltung<br />
aufgebaut, die sich sehr schnell realisieren<br />
läßt und die absolut nachbausicher<br />
ist (Bild 2). Der relativ hohe Stromverbrauch<br />
der Schaltung macht die externe<br />
Speisung der Schaltung notwendig. Bei<br />
einigen PCs (Commodore) liegt an Pin 9<br />
der 25poligen Buchse der Schnittstelle<br />
häufig die Versorgungsspannung +12 V,<br />
und bei PCs, bei denen Pin 9 nicht belegt<br />
ist, kann man die +12-V-Stromversorgung<br />
häufig ohne großen Aufwand an der<br />
Schnittstellenbuchse nachrüsten. Bei Notebooks<br />
gelingt das jedoch oft nicht. Dann<br />
bleibt als einzige Lösung die Einspeisung<br />
einer externen Spannung.<br />
Ein Spannungsregler 78 L 05 übernimmt<br />
die Spannungswandlung von 12 V auf die<br />
5-V-Versorgungsspannung des MAX 232.<br />
RXD und TDX des <strong>Computer</strong>s kommen<br />
an die RS 232-Seite der IS; auf der TTL-<br />
Seite werden T 1 in und R 1 out miteinander<br />
verbunden. Die Anschaltung des Remote-<br />
Interface des Transceivers erfolgt über den<br />
Tiefpaß R1/L1. Er soll eventuell eingekoppelte<br />
Hochfrequenz vom MAX 232<br />
fernhalten.<br />
Wegen der geringen Anzahl der Bauelemente<br />
habe ich die komplette Schaltung in<br />
einem Gehäuse 25/25 untergebracht. Dieses<br />
Gehäuse ist im <strong>Computer</strong>bedarfshandel<br />
auch unter der Bezeichnung „Empty-Box“<br />
erhältlich und hat den Vorteil, daß es an den<br />
Stirnseiten bereits <strong>für</strong> die Aufnahme von<br />
zwei Sub-D-Steckverbindern ausgerüstet ist.<br />
Die Schaltung läßt sich ohne große Probleme<br />
mit einem einfachen Terminalprogramm<br />
testen. Da auf der TTL-Seite Sendeund<br />
Empfangsdaten miteinander verbunden<br />
sind, erfolgt ein Echo der auf der Tastatur<br />
eingegebenen Zeichen. Aber Vorsicht: Man<br />
sollte sich vor dem Test davon überzeugen,<br />
daß die <strong>Funk</strong>tion „lokales Echo“ ausgeschaltet<br />
ist. Bei funktionierendem Interface<br />
und eingeschaltetem „lokalen Echo“ wird<br />
sonst jedes eingegebene Zeichen auf dem<br />
Monitor zweimal dargestellt.<br />
Die Freude über das so fertiggestellte Interface<br />
währt aber meist nicht lange. Schon<br />
nach den ersten Tests stellt man fest, daß<br />
nach dem Verbinden der Geräte im Empfänger<br />
ein Störspektrum zu hören ist.<br />
■ Optokoppler machen’s möglich<br />
Auf Basis der mit der Schaltung von Bild 2<br />
gewonnenen Erkenntnisse erfolgte eine<br />
Weiterentwicklung. Um eine konsequente