BK-Heft 2/2012 - Baukammer Berlin
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Bau 2-12 Umbruch 3 20.06.<strong>2012</strong> 14:44 Uhr Seite 10<br />
Titelthema<br />
Abbildung 4: Bahnhof Museumsinsel<br />
ermöglicht dann ein Weiterarbeiten<br />
unterhalb der Deckel, so dass die Behinderungen<br />
und Einschränkungen im Straßenland<br />
auf ein Minimum reduziert werden<br />
können.<br />
Bevor jedoch der weitere Aushub der<br />
Baugruben erfolgt, werden ab April 2013<br />
die Tunnelröhren durch die Tunnelbohrmaschine<br />
aufgefahren. Hierzu wird, wie<br />
eingangs bereits beschrieben, im Bereich<br />
Marx-Engels-Forum am westlichen<br />
Ende der Gleiswechselanlage eine Startbaugrube/Startschacht<br />
errichtet.<br />
Abbildung 5: Frostkörper Bahnhof Museumsinsel<br />
10 | <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 2/<strong>2012</strong><br />
Es werden zwei parallele Tunnelröhren<br />
hergestellt. Die Tunnel werden von einer<br />
Tunnelvortriebsmaschine im sogenannten<br />
Schildvortriebsverfahren hergestellt.<br />
Hierbei haben die Unterfahrung der Uferwände<br />
der Spree, die Berücksichtigung<br />
des Neubaus des zukünftigen Neuen<br />
<strong>Berlin</strong>er Schlosses und der Anschluss an<br />
den bestehenden Bahnhof Brandenburger<br />
Tor besonderen Einfluss auf die Planung<br />
und die Ausführung des Schildvortriebs.<br />
Die Tunnelvortriebe beginnen im Startschacht<br />
in der Gleiswechselanlage und<br />
enden vor dem Bahnhof Brandenburger<br />
Tor. Die Tunnel werden im Schildvortrieb<br />
mit einer flüssigkeitsgestützten Ortsbrust<br />
aufgefahren. Der Innendurchmesser<br />
der Tunnelröhren beträgt 5,70 m.<br />
Die Tunnelröhren werden mit Stahlbetontübbings<br />
ausgekleidet. Es ist ein<br />
Blocktübbingring von 35 cm Dicke vorgesehen.<br />
Die Ringbreite wird konisch<br />
ausgeführt und beträgt im Mittel 1500<br />
mm (Abb. 2). Die Dichtung der Tübbingfugen<br />
erfolgt mittels eines in einer Nut<br />
eingebetteten geschlossenen Elastomerrahmens.<br />
Die Dichtung ist auf einen<br />
max. Wasserdruck von 3.0 bar zu<br />
bemessen. In den Tübbings ist ein Bohrraster<br />
vorgesehen der es ermöglicht, den<br />
Ringspalt nachzuinjizieren.<br />
Die Tunnelröhren werden nacheinander<br />
von Osten nach Westen aufgefahren. Es<br />
ist vorgesehen, zuerst die Tunnelröhre für<br />
Gleis 1, danach die Röhre für Gleis 2 vorzutreiben.<br />
Die Anfahrt der Schildvortriebsmaschine<br />
erfolgt im Startschacht im Bereich der<br />
Gleiswechselanlage. Die im Zuge des<br />
Schildvortriebs zu durchörternde Baugrubenwand<br />
wird im Bereich der Schilddurchfahrt<br />
mit Glasfaserbewehrung hergestellt.<br />
Für die Anfahrt ist ein redundantes Dichtungssystem<br />
bestehend aus Anfahrtopf<br />
mit Lippendichtungen, aufblasbarer Notdichtung<br />
sowie aus einem erdseitig vor<br />
der Schlitzwand hergestellten Düsenstrahl-Körper<br />
(DSV-Körper) vorgesehen.<br />
Die Vortriebe erfolgen nach Herstellung<br />
der Baugrubenumschließungen für die<br />
Bahnhofsbauwerke und vor dem Lenzen<br />
und Aushub der Baugruben. Innerhalb<br />
der Baugruben ist der Stützdruck aufgrund<br />
des in den Baugruben vorhandenen<br />
kleineren beaufschlagbaren Bodenvolumens<br />
für den Vortrieb zu reduzieren.<br />
Aus diesem Grund ist der in den Baugruben<br />
vorhandene Wasserdruck mittels<br />
der für den Lenzvorgang vorgesehenen<br />
Brunnen an den aufzubringenden erforderlichen<br />
Stützdruck anzugleichen.<br />
Der Schildvortrieb unterfährt die Spree,<br />
den ehemaligen Palast der Republik, auf<br />
dessen Gelände das zukünftige <strong>Berlin</strong>er<br />
Schloss (Humboldtforum) errichtet wird,<br />
den Spreekanal, das Bertelsmann-<br />
Gebäude, den Lindentunnel, das Reiterstandbild<br />
Friedrich des Großen sowie<br />
den S-Bahntunnel der Nord-Süd-Bahn<br />
im Bereich „Unter den Linden“. Die<br />
Unterfahrungen der Gewässer stellen<br />
aufgrund der Geologie und des