BK-Heft 2/2012 - Baukammer Berlin
BK-Heft 2/2012 - Baukammer Berlin
BK-Heft 2/2012 - Baukammer Berlin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bau 2-12 Umbruch 3 20.06.<strong>2012</strong> 14:44 Uhr Seite 11<br />
Abstands zur Gewässersohle von ca. 6,0<br />
m besondere Anforderungen an den<br />
Schildvortrieb. Die Gewässersohlen sind<br />
unter Berücksichtigung der Aufrechterhaltung<br />
des Schiffsverkehrs mit Stahlplatten<br />
oder Schwerbetonwürfeln zu ballastieren.<br />
Die Tunnelröhren sollen in den Jahren<br />
2013 bis 2014 hergestellt werden.<br />
Messtechnische Überwachung, [2]<br />
Der innerstädtische Vortrieb der Tunnelröhren<br />
erfordert eine umfassende messtechnische<br />
Überwachung der Bauarbeiten.<br />
Hierzu wurden im Zuge der Ausschreibung<br />
für jedes Bauwerk sowie für<br />
jede Anlage Dritter, die im Bereich der<br />
prognostizierten Setzungsmulde liegen,<br />
Verformungswerte ermittelt und daraus<br />
Melde- und Alarmwerte abgeleitet.<br />
Zur Kontrolle der eingehaltenen Verformungswerte<br />
wurden ein Messprogramm<br />
mit vorgegebenen Messquerschnitten,<br />
Messmitteln und Messhäufigkeiten<br />
sowie die Ziele der Messauswertungen<br />
in den Ausschreibungsunterlagen als<br />
Mindestanforderungen vorgegeben. Es<br />
sind sowohl Messquerschnitte im<br />
Bereich der Baugruben für den Verbau<br />
und die bleibende Konstruktion vorgesehen<br />
als auch Messquerschnitte zur Analyse<br />
und Darstellung der sich tatsächlich<br />
einstellenden Setzungsmulde während<br />
des Schildvortriebs.<br />
Die Bahnhöfe<br />
Die beiden Bahnhöfe „Unter den Linden“<br />
und „<strong>Berlin</strong>er Rathaus“ werden in offener<br />
Bauweise hergestellt. Besonders hervorgehoben<br />
wird hier der Bahnhof Museumsinsel,<br />
der in geschlossener Bauweise<br />
hergestellt wird.<br />
Der Bahnhof Museumsinsel beginnt am<br />
östlichen Spreekanalufer und endet auf<br />
Höhe des Kronprinzenpalais (Abb. 4).<br />
Das Bauwerk besteht aus zwei Schächten<br />
an den Enden des Bahnhofs mit den<br />
zugehörigen Zugängen und Verteilerebenen<br />
sowie den dazwischen liegenden<br />
Bahnsteigröhren.<br />
Die Bahnsteighalle zwischen den beiden<br />
Schächten liegt im Bereich des Spreekanals<br />
und wird im Schutze eines Frostkörpers<br />
in bergmännischer Bauweise hergestellt.<br />
Die minimale Überdeckung zwischen<br />
Frostkörper und Spreekanalsohle<br />
beträgt ca. 4,50 m.<br />
Der Frostkörper wird mittels maximal<br />
105 m langer horizontaler gesteuerter<br />
Bohrungen hergestellt. Hierzu werden<br />
von beiden Bahnhofsschächten auf einander<br />
zulaufende Bohrungen mit einer<br />
Länge von ca. 85 m und ca. 25 m ausgeführt.<br />
Aufgrund der Bahnhofsgeometrie<br />
ist es erforderlich, einen Teil der Bohrungen<br />
in ihrer gesamten Länge von einer<br />
Seite auszuführen. Die planmäßige statische<br />
Dicke des Frostkörpers beträgt 2,0<br />
m (Abb. 5).<br />
Die Bahnsteighalle wird in einem dreizelligen<br />
Querschnitt bestehend aus einem<br />
Mittel- und zwei Seitenstollen ausgebrochen.<br />
Der Bauablauf sieht vor, zunächst<br />
den Mittelstollen und dann zeitlich versetzt<br />
die Seitenstollen im bergmännischen<br />
Vortrieb mit kurz vorauseilender<br />
Kalotte und raschem Sohlschluss aufzufahren.<br />
Der Ausbruch des gefrorenen<br />
Bodens erfolgt mit einer Anbaufräse.<br />
Die Stollen werden mit Spritzbeton gesichert.<br />
Der Vortrieb der Seitenstollen<br />
erfolgt im Zuge einer Querschnittsaufweitung<br />
im Bereich der Tübbingröhren.<br />
Hierzu sind die Tübbingröhren in Teilflächen<br />
abzubrechen und der Ausbruch ist<br />
zu sichern. Der Einbau der bewehrten<br />
Die einzelnen Ausgaben der Zeitschrift<br />
<strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong><br />
finden Sie auch im Internet auf der Hompage der<br />
<strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong><br />
www.baukammerberlin.de<br />
Innenschale im Mittelstollen erfolgt bevor<br />
die Querschnittsaufweitung in den Seitenstollen<br />
beginnt. Den Vortrieben in den<br />
Seitenstollen nachfolgend werden die<br />
bewehrten Innenschalen in den Seitenstollen<br />
hergestellt und mit der Innenschale<br />
des Mittelstollens kraftschlüssig<br />
verbunden. Die Dicke der Innenschalen<br />
variiert und beträgt mindestens 45 cm<br />
(Abb. 5).<br />
Der Bau des Bahnhofes Museumsinsel<br />
soll im Frühjahr <strong>2012</strong> beginnen.<br />
QUELLEN<br />
Titelthema<br />
U1 Geotechnische und geologische Herausforderungen<br />
beim Weiterbau der U-<br />
Bahnlinie U5 in <strong>Berlin</strong>-Mitte, Dipl.-Ing.<br />
Georg Breitsprecher, CDM Consult<br />
GmbH, Dipl.-Geol. Jörg Seegers, BVG<br />
AöR Dipl.-Ing. Helmut Haß, CDM Consult<br />
GmbH, Forschung + Praxis, U-Verkehr<br />
und unterirdisches Bauen, Vorträge zur<br />
STUVA-Tagung ´11, Bauverlag BV<br />
U2<br />
GmbH, Gütersloh 2011<br />
Erdmann, P., Brenner, T., Schmeiser, J.<br />
(2011): Aspekte der Planung der U-Bahnlinie<br />
U5, <strong>Berlin</strong> – Lückenschluss zwischen<br />
Alexanderplatz und Brandenburger Tor,<br />
in: Forschung + Praxis, U-Verkehr und<br />
unterirdisches Bauen, Vorträge zur STU-<br />
VA-Tagung ´11, Bauverlag BV GmbH,<br />
Gütersloh 2011<br />
U3 Baugrund <strong>Berlin</strong> Ingenieurgesellschaft<br />
für Baugrunduntersuchungen mbH<br />
(1996):<br />
U-Bahnlinie U5: Abschnitt Pariser Platz -<br />
Bahnhof <strong>Berlin</strong>er Rathaus;<br />
Baugrundgutachten (Hauptuntersuchung),<br />
24.01.1996<br />
Auftrags-Nr. 94/2357,<br />
U4<br />
einschl. 1. bis 4. Ergänzungen späteren<br />
Datums<br />
Stackebrandt, W. (2006): Zu einigen geowissenschaftlichen<br />
Meilensteinen Brandenburgs,<br />
in: Brandenburgische Geowissenschaftliche<br />
Beiträge, Band 13, <strong>Heft</strong> ?,<br />
Kleinmachnow<br />
<strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 2/<strong>2012</strong> | 11