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BK-Heft 2/2012 - Baukammer Berlin

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Bau 2-12 Umbruch 3 20.06.<strong>2012</strong> 14:45 Uhr Seite 22<br />

Baugeschehen / Stadtentwicklung<br />

über Terrain. Pylone und<br />

Trogwanne bilden durch ihre<br />

biegesteife Verbindung in der<br />

Hebewerksquerrichtung<br />

einen Halbrahmen, während<br />

die Stützen am Fußpunkt nur<br />

in Hebewerkslängsrichtung<br />

durch auf der Trogwannensohle<br />

angeordnete Wandschotte<br />

eingespannt sind.<br />

Am Kopfpunkt werden die<br />

beiden Stützenreihen in<br />

Hebewerkslängsrichtung<br />

durch etwa 125 m lange<br />

Stahlkastenträger mit jeweils<br />

zwei Pylonen gekoppelt. Die<br />

beiden Kastenträger nehmen<br />

die Lasten des wassergefüllten<br />

Troges und der Gegengewichte<br />

auf, die über rollengeführte<br />

Seile im Gleichgewicht<br />

gehalten werden.<br />

Allein der wassergefüllte<br />

Stahltrog des neuen Hebewerks,<br />

der über eine Länge<br />

von etwa 125 m und eine<br />

Breite von ungefähr 28 m verfügt,<br />

wiegt mehr als 9000 Tonnen. Er ist<br />

durch insgesamt 224 Seile mit 220<br />

Gegengewichten und 4 Seilgewichtsausgleichsketten<br />

aufgehängt. Das<br />

Antriebs- und Sicherungssystem des<br />

Troges befindet sich an den Pylonen und<br />

besteht im Wesentlichen aus vier Zahnrädern<br />

– sogenannten Ritzeln, die in<br />

Triebstockleitern an den Pylonwänden<br />

greifen, bzw. aus vier Spindeln (Drehriegeln),<br />

die sich in sogenannten Mutterbackensäulen<br />

mitdrehen und im Havariefall<br />

arretieren.<br />

Die Scheitelhaltung der Oder-Havel-<br />

Wasserstraße schließt an das Hebewerk<br />

mit einer ca. 65 m langen Kanalbrücke<br />

an, die ihre Lasten auf die westlichen<br />

Endstützen der Hebewerkskonstruktion<br />

und ein gesondertes Widerlagerbauwerk<br />

abgibt. Das Widerlager ist auf 28 Großbohrpfählen<br />

mit bis zu 30 m Länge<br />

gegründet.<br />

Die Trogwanne des neuen Hebewerks<br />

mit ihrer 2,40 m bis 3,00 m dicken Sohle<br />

und den bis zu 3,80 m starken Wänden<br />

sowie das Widerlager für die Kanalbrük-<br />

Bild 4: Ausführung der Stützen und Montage des Stahltrogs für das neue Schiffshebewerk<br />

22 | <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 2/<strong>2012</strong><br />

Bild 3:<br />

Trogwanne des neuen Schiffshebewerks<br />

(unterwasserseitiger Abschluss)<br />

ke sind mittlerweile fertiggestellt. Die in<br />

Kletterbauweise herzustellenden Stahlbetonstützen<br />

mit konstanter Dicke von<br />

1,40 m und veränderlicher Breite von<br />

4,20 m am Stützenfuß bis 8,30 m am<br />

Stützenkopf haben momentan eine Höhe<br />

von etwa 19 m erreicht (Bilder 3 und 4).<br />

Bei Ausführung der Stützen und der<br />

Pylone, welche die gesamte Trogantriebs-<br />

und Sicherungstechnik aufnehmen,<br />

muss besonderes Augenmerk auf<br />

die erforderliche Kompensation der bauzeitlich<br />

zunehmenden Schiefstellung<br />

infolge ungleichmäßiger Bauwerkssetzung<br />

und der im Endzustand eintretenden<br />

Krümmungen aufgrund exzentrischer<br />

Einleitung der Seilrollenträgerlasten<br />

sowie des Betonkriechens und<br />

Schwindens gerichtet werden. Die Kontrolle<br />

der im Bauzustand einzuhaltenden<br />

Verformungswerte und Anpassung der<br />

Schalungskoordinaten erfolgt im Rahmen<br />

eines umfangreichen Messprogramms,<br />

dessen Ergebnisse laufend mit<br />

den rechnerischen Verformungen abgeglichen<br />

werden.<br />

Die Inbetriebnahme des neuen Schiffshebewerks<br />

soll im Jahr 2016 erfolgen.<br />

Hiermit ist die Leistungsfähigkeit des<br />

Großschifffahrtswegs <strong>Berlin</strong>-Stettin auch<br />

zukünftig sichergestellt.

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