BK-Heft 2/2012 - Baukammer Berlin
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Bau 2-12 Umbruch 3 20.06.<strong>2012</strong> 14:44 Uhr Seite 7<br />
Zum Schluss lassen Sie mich noch ein<br />
paar Stichpunkte erwähnen:<br />
Die <strong>Baukammer</strong> war natürlich gefragter<br />
Gesprächspartner der Presse wegen der<br />
unerwarteten Verschiebung der Eröffnung<br />
des neuen Flughafens <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />
Vielleicht hat der eine oder<br />
andere meine sehr verkürzte Stellungnahme<br />
in der Abendschau hierzu gesehen.<br />
Es kann jedenfalls nicht richtig sein,<br />
Ingenieure pauschal für die Versäumnisse<br />
der Bauherrn oder der Politik verantwortlich<br />
zu machen. Hiergegen habe ich<br />
mich deutlich verwahrt.<br />
Offenbar ist die <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> selbst<br />
in Südkorea nicht unbekannt, denn Mitte<br />
März hat uns eine sechsköpfige Delegation<br />
aus Korea (zwei Vertreter des Ministeriums<br />
für Wissen und Wirtschaft, ein<br />
Vertreter der Verbände Elektro- bzw.<br />
Informationstechnik und ein Forscher<br />
sowie ein deutscher Architekt, der dort<br />
vor Ort arbeitet) besucht. Die Südkoreaner<br />
sind lebhaft daran interessiert, die<br />
Vorteile der Einzelvergabe in ihrem Lande<br />
zu nutzen, weil sie das deutsche Modell<br />
insofern für fortschrittlich halten. Die<br />
Generalunternehmer oder Generalplanervergabe<br />
ist in Korea sehr weit verbreitet,<br />
hat aber dort aus den auch uns<br />
bekannten Gründen immer mehr Kritiker.<br />
Wir haben uns jedenfalls gefreut, diese<br />
Delegation hier begrüßen zu können und<br />
wir konnten ihnen Rede und Antwort stehen.<br />
In Sachen geplanter Abbau von 44.000<br />
Gaslaternen kann ich Ihnen versichern,<br />
dass die <strong>Baukammer</strong> dies durchaus kritisch<br />
sieht, denn ein vorhandenes in der<br />
Welt einzigartiges dichtes Gaslaternennetz,<br />
historisch gewachsen, einfach<br />
durch Elektroleuchten zu ersetzen ist<br />
weder unter baukulturellen Aspekten<br />
vertretbar noch unter Energie- oder CO 2 -<br />
Einsparungsaspekten so eindeutig zu<br />
beurteilen. Gerade in der jetzigen Zeit,<br />
wo man große Schwierigkeiten hat, den<br />
Strom durch alternative Energien zu<br />
ersetzen – und dies ist ja politisch so<br />
gewollt – sollten wir uns überlegen, ob<br />
eine solche Maßnahme überhaupt noch<br />
zeitgemäß ist. Herrn Dr. Traichel danke<br />
ich dafür, dass er das öffentlichkeitsrelevante<br />
Thema aufgegriffen hat.<br />
Der Vorstand hat beschlossen, das<br />
bekannte Mitgliederverzeichnis der <strong>Baukammer</strong><br />
<strong>Berlin</strong> in Papierform wieder neu<br />
aufzulegen, weil es offenbar der Wunsch<br />
vieler Mitglieder ist, dieses Verzeichnis<br />
nicht nur online einsehen zu können. Ab<br />
2013 werden wir es Ihnen wieder wie<br />
gewohnt zusenden.<br />
Die U-Bahnlinie U5 in <strong>Berlin</strong>-Mitte<br />
Dipl.-Geol. Jörg Seegers, BVG AöR / Dilp.-Ing. Carsten Liebich, BVG AöR<br />
WEITERBAU DER U-BAHNLINIE U5<br />
Im Jahre 2010 feierte der Eröffnungsabschnitt<br />
Alexanderplatz – Friedrichsfelde<br />
der U-Bahnlinie U5 seinen 80-jährigen<br />
Geburtstag und mit der Eröffnung der<br />
Linie U55 im August 2009 wurde außerdem<br />
ein Stück der zukünftigen Verlängerung<br />
der U5 zum Hauptbahnhof als Inselbetrieb<br />
vorweg genommen. Mit einer<br />
Länge von 19,8 km (inkl. U55) entspricht<br />
die U5 damit 13,7 % des gesamten <strong>Berlin</strong>er<br />
U-Bahnnetzes. Dennoch fehlt noch<br />
ein Stück, um von Hönow ohne Ausbzw.<br />
Umsteigen zum <strong>Berlin</strong>er Hauptbahnhof<br />
zu gelangen.<br />
Nach Fertigstellung des nunmehr im Bau<br />
befindlichen Streckenabschnitts wird die<br />
Gesamtlänge der U5 22 km betragen.<br />
Die U5 ist danach hinter der U7 <strong>Berlin</strong>s<br />
zweitlängste U-Bahnlinie.<br />
Mit dem geplanten Weiterbau der U-<br />
Bahnlinie U5 in <strong>Berlin</strong>-Mitte erfolgt ein<br />
wichtiger Lückenschluss zwischen den<br />
derzeitigen Endhaltepunkten der U-<br />
Bahnlinien U5 (U-Bhf. Alexanderplatz)<br />
und U55 (U-Bhf. Brandenburger Tor). Die<br />
2,2 km lange Strecke führt vom Alexanderplatz<br />
vorbei am <strong>Berlin</strong>er Rathaus,<br />
Titelthema<br />
unter der Spree, der Museumsinsel und<br />
dem Spreekanal hindurch, die Straße<br />
Unter den Linden entlang bis zum Brandenburger<br />
Tor.<br />
Mit dieser neuen Strecke erhalten die<br />
Stadtteile Hellersdorf, Kaulsdorf, Lichtenberg<br />
und Friedrichshain eine umsteigefreie<br />
Verbindung zur historischen<br />
Innenstadt, zum Regierungsviertel und<br />
zum <strong>Berlin</strong>er Hauptbahnhof. Die für Touristen<br />
und <strong>Berlin</strong>er gleichermaßen<br />
bedeutsamen Ziele und Wahrzeichen<br />
rund um die Museumsinsel, entlang der<br />
Straße Unter den Linden und im Regierungsviertel<br />
können dann vom <strong>Berlin</strong>er<br />
Hauptbahnhof wie vom Alexanderplatz<br />
aus direkt mit der neuen U5 erreicht werden.<br />
[U1].<br />
Das aktuell im Bau befindliche Baulos 1<br />
des Gesamtbauvorhabens „Neubau U5“<br />
umfasst die Herstellung von zwei Tunnelröhren<br />
im Schildvortrieb (TUN) sowie den<br />
Bau einer Gleiswechselanlage (GWA)<br />
und zweier Bahnhöfe: U-Bhf. Museumsinsel<br />
(MUI) und U-Bhf. Unter den Linden<br />
(UDL) als zukünftiger Kreuzungsbahnhof<br />
von U6 und U5. Der Bahnhof <strong>Berlin</strong>er<br />
Rathaus (BRH) wird gesondert als Baulos<br />
Abbildung 1 Streckenverlauf Lückenschluss U-Bahnlinie U5 <strong>Berlin</strong>-Mitte mit den<br />
Bahnhöfen <strong>Berlin</strong>er Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden<br />
Quelle: BVG<br />
<strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 2/<strong>2012</strong> | 7