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Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

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XXZugleich verbinden zwei Drittel (66 %) mit einem Kind erhebliche Einschränkungen bis hinzum Verlust individueller Freiheiten. Das weist auf einen erheblichen ernst zu nehmendenWerte-, Interessens- <strong>und</strong> Identitätskonflikt.XXMehr als die Hälfte (56 %) n<strong>im</strong>mt zugleich wahr, dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungenfür Familien mit Kindern in unserer Gesellschaft unzureichend sind, es viele Hürden<strong>und</strong> hohe finanzielle Belastungen <strong>und</strong> Benachteiligungen gibt (v. a. beruflich).XXDas nächste gewichtige Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Abwägungsfeld (35 %) betrifft die eigeneanthropologische <strong>und</strong> soziale Ganzheitlichkeit, die „Vollständigkeit“ als Mensch <strong>und</strong> in derGeschlechtsidentität: Muttersein als Kernbestand <strong>von</strong> Frausein; Vatersein als Kernbestand<strong>von</strong> Mannsein; Kinder zu haben als soziales Symbol für einen familiären Hintergr<strong>und</strong>erfolgreicher Menschen. Familie als Ort <strong>und</strong> Symbol für ordentliche Verhältnisse.XXEin ebenfalls beförderndes Einstellungsfeld ist für mehr als ein Viertel (22 %) die eigeneErfahrung, dass sie ihrer <strong>Kinderlosigkeit</strong> wegen sozial stigmatisiert, teilweise diskr<strong>im</strong>iniertwerden, dass <strong>Kinderlosigkeit</strong> als Makel gilt.XXKnapp ein Zehntel (9 %) befürchtet, dass ein Kind die Partnerschaft belasten würde: wenigerSex, weniger Zeit füreinander als Paar, weniger Zeit für Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Sozialkontakte.XXWas <strong>Kinderlose</strong> bei ihren Überlegungen zu einem Kind bewegen könnte, ist nur bei wenigen(6 %) das soziale Prestige: Kinder sind in der Regel kein Statussymbol; werden nicht„angeschafft“, um soziale Anerkennung <strong>und</strong> Wertschätzung zu steigern.Bei fünf der sieben Hauptd<strong>im</strong>ensionen gibt es kaum Unterschiede zwischen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern59 , wohl aber bei zwei Aspekten, die das besondere Dilemma für <strong>Frauen</strong> mit Kinderwunschzeigen:1.) <strong>Frauen</strong> sehen sehr viel häufiger als Männer die Hürden <strong>und</strong> Defizite bei Infrastrukturensowie die strukturellen Benachteiligungen <strong>von</strong> Familien mit Kindern (zu wenig Kita-Plätze,unzureichende staatliche <strong>Unterst</strong>ützung, ein Kind zu haben bedeutet faktisch ein Handicap<strong>und</strong> strukturelle Benachteiligung, vor allem <strong>im</strong> Arbeitsmarkt <strong>und</strong> am Arbeitsplatz).2.) <strong>Frauen</strong> nehmen sehr viel häufiger wahr, dass in unserer Gesellschaft <strong>Kinderlosigkeit</strong> alsMakel gilt, <strong>Kinderlose</strong> als „egoistisch“ stigmatisiert, partiell ausgegrenzt <strong>und</strong> mitunterdiskr<strong>im</strong>iniert werden. Das illustriert, dass für <strong>Frauen</strong> nicht nur das biologische Zeitfensterfür Fertilität kleiner ist als bei Männern <strong>und</strong> damit der Entscheidungsdruck für <strong>oder</strong> gegenein Kind früher steigt <strong>und</strong> höher ist, sondern auch der soziale Druck lastet sehr viel stärkerauf <strong>Frauen</strong> als auf Männern. Zugleich nehmen <strong>Frauen</strong> die organisatorischen Hürden <strong>und</strong>gesellschaftlichen Nachteile differenzierter <strong>und</strong> umfassender wahr als Männer. Sie beobachtenbei jungen Eltern, dass es nach der Geburt des Kindes zu einer Retraditionalisierungder Rollenverteilung kommt, auch bei Paaren, die bisher auf gleicher Augenhöhe lebten<strong>und</strong> auch ihre Elternschaft „eigentlich“ gleichgestellt angehen wollten. Die Frau ist in derRegel pr<strong>im</strong>är zuständig für die Versorgung <strong>und</strong> Erziehung des Kindes mit den Konsequen-59 Die Differenzen betragen max<strong>im</strong>al zwei Prozentpunkte.

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