Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

Die folgende Differenzierung gibt lediglich Auskunft über die aktuelle Partnersituation.Frauen:XXVon den Frauen ohne festen Partner haben 18 % in den letzten zwei Jahren erstmals denkonkreten Wunsch nach einem Kind gehabt; 36 % vor 3 bis 5 Jahren und 46 % vor mehr als5 Jahren (dies ist der relativ höchste Anteil). Ein Teil dieser Frauen hat noch keinen Partnergefunden, ein anderer Teil hat sich vom damaligen Partner getrennt, weil die Partnerschaftnicht funktionierte, auch weil ihr Partner noch oder dauerhaft kein Kind will (oderumgekehrt: Der Partner hat sich von der Frau getrennt, weil diese auf ein Kind drängte).Wenn Frauen mit Kinderwunsch keinen festen Partner (mehr) haben, bleibt der Wunschnach einem Kind bestehen, auch wenn er sich derzeit nicht einfach realisieren lässt (es seidenn über Fremdsamenspende, Embryonenspende u. a. – mit der Perspektive, alleinerziehendzu sein).XXFrauen in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft haben im Vergleich zu Singles die kürzereDauer ihres bisher unerfüllten Kinderwunsches: 30 % wollen seit zwei Jahren ein Kind,40 % seit 3 bis 5 Jahren (insgesamt 70 % seit bis zu 5 Jahren). Dies ist ein Indikator dafür,dass in einer stabilen Partnerschaft (z. B. durch das Zusammenwohnen im gemeinsamenHaushalt) der Wunsch nach einem Kind aktualisiert und konkretisiert wird.XXVerheiratete Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch haben diesen Kinderwunsch in derRegel deutlich länger (56 % über fünf Jahre) als Frauen, die heute in einer nichtehelichenLebensgemeinschaft (30 % über fünf Jahre) oder ohne Partner (46 % über fünf Jahre) sind.39 % der verheirateten Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch wollen seit über 10 Jahrenschon ein Kind; 22 % sogar seit über 15 Jahren. Eine Ursache für die lange Dauer ist das späteHeiratsalter, sodass sich die „Wartezeiten auf ein Kind“ über die (mitunter wechselnden)Phasen als Single und unverheiratetes Paar kumulieren. Insofern dürfen aus diesen Datennicht die Schlüsse gezogen werden, dass in einer Ehe die Dauer ungewollter Kinderlosigkeitam längsten ist (denn auch vorher hatten viele schon den Kinderwunsch) oder dass fürnichteheliche Lebensgemeinschaften die ungewollte Kinderlosigkeit relativ kurz dauertund daher diese keine Zielgruppe für Aufklärung, Kinderwunschbehandlungen und psychosozialeBeratungen darstellen.