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Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

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❙❙Die Zahl der <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer mit aktuellem <strong>oder</strong> späterem Kinderwunsch, die sicheine Kinderwunschbehandlung gr<strong>und</strong>sätzlich vorstellen können, ist relativ groß: Für dieeinzelnen reproduktionsmedizinischen Maßnahmen sagen 55 Prozent der <strong>Frauen</strong> sowie50 Prozent der Männer, dass sie sich eine solche Behandlung vorstellen können. Auchkönnen sich 60 % der <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> 47 % der Männer eine psychosoziale Beratung zumunerfüllten Kinderwunsch bzw. zur Kinderwunschbehandlung vorstellen. Das führtzu drei Erkenntnissen:❙❙Durch Informations- <strong>und</strong> Aufklärungsarbeit könnte die Inanspruchnahme <strong>von</strong> Kinderwunschbehandlungen<strong>und</strong> psychosozialer Beratung in erheblichem Maße erweitertwerden. Dazu bedarf es umfassender Info-Materialien (z. B. in <strong>Frauen</strong>arztpraxen,<strong>von</strong> Urologen, Allgemeinärzten, in Schulen, der BZgA sowie Websites <strong>und</strong> Zeitschriften:für Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene, Lifestyle-Zeitschriften <strong>und</strong> Magazinen)<strong>und</strong> einer Enttabuisierung der Thematik un<strong>gewollte</strong> <strong>Kinderlosigkeit</strong>.❙❙Die Betroffenen werden offenbar nur äußerst wenig erreicht <strong>und</strong> mobilisiert. Hiermüssen zum einen die Hemmungen <strong>und</strong> Hürden bei potenziellen Klienten ernstgenommenwerden, zum anderen sind die <strong>von</strong> den Anbietern (unbewusst, unbeabsichtigt)errichteten Barrieren finanzieller, stilistischer, sozialräum licher Provenienzzu reflektieren <strong>und</strong> gegebenenfalls zu senken.❙❙Das gr<strong>und</strong>sätzliche Interesse an einer reproduktionsmedizinischen Kinderwunschbehandlungwie an einer psychosozialen Beratung besteht in gleicher Weise bei jenen,die aktuell ein Kind möchten, wie bei jenen, die eventuell später ein Kind wollen.Insofern gibt es gute Gründe, über beide Bereiche frühzeitig, ausführlich <strong>und</strong> aktiv zuinformieren <strong>und</strong> sie in das kommunikative Zielgruppenkonzept systematisch zu integrieren.Aus diesen Ergebnissen können zwei Maßnahmenstränge identifiziert werden:XXMaßnahmen zum gleichstellungspolitischen <strong>und</strong> gesellschaftspolitischen Bewusstsein<strong>im</strong> Hinblick auf Geschlechterrollen <strong>und</strong> deren Zuschreibungen,XXMaßnahmen zur Sexualaufklärung inklusive (In-)Fertilität, zur Reproduktionsmedizinsowie zur psychosozialen Beratung, vor allem vor, während <strong>und</strong> nach einer Kinderwunschbehandlung.Die verschiedenen Ausprägungen un<strong>gewollte</strong>r <strong>und</strong> <strong>gewollte</strong>r <strong>Kinderlosigkeit</strong> sind best<strong>im</strong>mtdurch materielle <strong>und</strong> soziale Rahmenbedingungen, durch die Partnersituation <strong>und</strong> Lebensphase,durch zeitliche Vorstellungen der Familiengründung. Die Untersuchung zeigt eindrücklich,dass diese Informationen nicht ausreichen, um wirklich zu verstehen, was kinderlose<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer wirklich bewegt (innerlich <strong>und</strong> <strong>im</strong> Handeln). Denn die Gr<strong>und</strong>einstellungzu Partnerschaft, Familie, eigenen Kindern sind nicht nur private Entscheidungen, sondernwerden maßgeblich <strong>von</strong> der Lebenswelt der Menschen geprägt <strong>und</strong> haben in jedem Milieu einespezifische Bedeutung. Das gründet darin, dass Milieus Menschen zusammenfassen (<strong>und</strong>zusammenbringen), die sich in ihrer Lebensauffassung <strong>und</strong> Lebensweise ähneln, Menschenmit ähnlichen materiellen, kulturellen <strong>und</strong> sozialen Ressourcen. Insofern sind auch die biografischenEntwürfe, partnerschaftlichen <strong>und</strong> familiären Vorstellungen sowie die beruflichenPerspektiven <strong>von</strong> kinderlosen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern zwischen den Milieus sehr unterschiedlich.Das hat Konsequenzen für die mediale, semantische <strong>und</strong> stilistische Erreichbarkeit bzw. dieEmpfänglichkeit <strong>und</strong> Überzeugungskraft <strong>von</strong> Botschaften, Argumenten <strong>und</strong> inneren Bildern.

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