Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

Bemerkenswert ist die altersspezifische Entwicklung bei jenen, die noch nie Kinder habenwollten und auch künftig keine Kinder wollen:XXWenn ihre Erinnerungen und Angaben der Befragten zutreffen, dann ist ein außerordentlichspannender Generationenwandel festzustellen: In der älteren Generation der 40- bis50-Jährigen haben von den Kinderlosen knapp 40 % eine dezidierte Lebensentscheidunggegen Kinder getroffen. In der jüngeren Generation der heute 20- bis 34-Jährigen habenweniger als 10 % der Frauen und Männer diese Haltung. Das würde darauf hindeuten, dassin der jüngeren Generation ein wieder wachsender Wunsch nach Kindern besteht.XXEs gibt eine ergänzende Lesart, die einen Einstellungswandel im Lebensverlauf diagnostiziert.Danach entscheiden sich diese Frauen und Männer in jungen Jahren noch nicht dezidiertgegen Kinder, haben auch noch keine Option für Kinder, sondern verschieben dasThema einfach auf die Zukunft, die für sie prinzipiell offen ist (beruflich, partnerschaftlich,persönlich). In den folgenden Jahren, etwa bis zum Alter von 30/35/40 Jahren, gewinnendie Rahmenbedingungen an Kontur und Verbindlichkeit, sodass sie sich jetzt erst mitder Frage von Kindern grundsätzlich und konkret auseinandersetzen. Ihre Einstellunginterpretieren sie in diesem Lichte dann als damals getroffene Grundentscheidung gegenKinder. So wäre ihre heutige Aussage, sich für Kinderlosigkeit entschieden zu haben, auchals eine (bewusste oder vorbewusste) nachträgliche ‚Rechtfertigung‘ zu deuten.5.3 Partnersituation im LebensverlaufKnapp 60 % der momentan gewollt Kinderlosen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren sind ohnefesten Partner (58 % sind ledig, 1 % geschieden oder in Trennung). Ihre Einstellung, jetzt keinKind zu wollen, ist primär ein Spiegel ihrer Partnersituation. 40 % hingegen leben in festerPartnerschaft (28 % unverheiratet, 12 % verheiratet) und möchten „dennoch“ – derzeit oderdauerhaft – kein Kind.