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Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

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Hoffnungen herauszukommen, um nicht länger in der existenziellen Gr<strong>und</strong>erfahrung derunerfüllten Identität (Muttersein, Vatersein, Familie) zu leben, erschien ihnen irgendwannder Schritt notwendig, sich <strong>von</strong> ihrem Kinderwunsch zu lösen (der nur mit Verneinung,Negation verb<strong>und</strong>en ist) <strong>und</strong> sich eine positive neue Lebensperspektive zu schaffen. Dasverlangte eine zwar schmerzhafte, aber klare Entscheidung für ein Leben auch ohneKinder. Zum Aushalten der latent oft weiter bestehenden kognitiven <strong>und</strong> emotionalenDissonanzen (eigentlich noch ein Kind zu wollen, sich aber rational dagegen entschiedenhaben), zeigen einige <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer die Strategie der Ex-post-Bestätigung ihrer Entscheidung,indem sie einschlägige Argumente zitieren.Bei einigen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männern kommt ein Motiv hinzu: Ihre eigene Partnerschaft istnicht mehr so stabil <strong>und</strong> harmonisch wie noch vor einigen Jahren: Sie erwägen eine Trennung,können <strong>und</strong> wollen mit dieser Partnerin/diesem Partner kein gemeinsames Kindmehr. Andere sind in der Phase der Trennung <strong>oder</strong> schon geschieden, sind wieder Single<strong>oder</strong> haben eine neue Partnerin/einen neuen Partner, mit dem sie sich aber (noch) keinKind vorstellen können.XXKinder erst in einigen Jahren: 40 % der gewollt kinderlosen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> 32 % der gewolltkinderlosen Männer wollen momentan noch kein Kind, aber ganz sicher in einigen Jahren;„vielleicht“ sagen weitere 26 % <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> 39 % Männer. Die Gründe, die für andere gewollt<strong>Kinderlose</strong> ausschlaggebend sind, haben für diese <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer eine nur geringeBedeutung: Sie stellen wohl Bedenken <strong>und</strong> Hürden dar (daher das Aufschieben des Kinderwunsches),aber keine Barriere (daher das Festhalten am Kinderwunsch).Interessant sind die Bewertungen jener <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer, die sich die Option für ein Kindoffenlassen. An der Differenz zu jenen, die später sicher ein Kind wollen, ist vor allem bei<strong>Frauen</strong> erkennbar, was für sie die entscheidenden Schlüsselkriterien sind: (1) beruflichKarriere machen; (2) das Leben genießen; (3) Kinder sind mit großem Stress verb<strong>und</strong>en. FürMänner sind diese Aspekte weniger entscheidend, für sie hängt der Kinderwunsch nicht andiesen Rahmungen. Hier zeigt sich eindrücklich, dass die traditionellen Geschlechterrollenheute weiter bestehen, dominant <strong>und</strong> wirkmächtig sind. Sie stellen für jene mit demWunsch nach einem Kind das <strong>von</strong> vielen Männern vorausgesetzte <strong>und</strong> <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>befürchtete Normalitätsmodell dar.❙❙Mit Blick auf eine mögliche Elternschaft sehen sich <strong>Frauen</strong> automatisch mit dem Problemder zeitlichen, organisatorischen <strong>und</strong> mentalen Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf <strong>und</strong> Familiekonfrontiert. Sie sehen sich in einem erheblichen Spagat zwischen diesen Sphären.❙❙Männer hingegen delegieren diese Vereinbarkeit in der Regel (es gibt in den letzten Jahreneine steigende Zahl <strong>von</strong> Ausnahmen) reflexhaft an ihre Partnerin: Männer bleibenVollzeit erwerbstätig, in der Rolle des Haupternährers; ihre Karriereambitionen können,sollen <strong>und</strong> wollen sie verstärkt verfolgen, gerade weil sie nun Familie haben <strong>und</strong> dauerhafternähren müssen. Viele <strong>Frauen</strong> befürchten, dass für sie die umgekehrte Rationalität<strong>und</strong> Rollen erwartung aus dem Umfeld gilt: Gerade weil sie Familie haben, sollten sie ihreKarriere ambitionen für die nächsten Jahre aufgeben, ihre Erwerbstätigkeit reduzieren,aber auch nach wenigen Jahren wiedereinsteigen, um Zuverdienerin ihrer Familie zusein.

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