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Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

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Mit zunehmendem Alter <strong>und</strong> dem Aushalten der <strong>Kinderlosigkeit</strong> wird auch die Vorstellungblasser, ein Kind zu haben (zu zeugen, zu versorgen, zu erziehen: Vater sein, Mutter sein) seinotwendiger Kernbestand der eigenen Geschlechtsidentität. 42 % der jungen <strong>Kinderlose</strong>nhaben die Vorstellung, zum Mannsein gehöre es, irgendwann Vater zu werden; zum Frauseingehöre es, irgendwann ein Kind zu bekommen. Im Alter über 40 Jahre sagen dies nur noch 24 %der <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer. Knapp ein Fünftel (18 %) entkoppelt – mit zunehmendem Alter <strong>und</strong>aufgr<strong>und</strong> der normativen Kraft des Faktischen – die Frage der Elternschaft <strong>von</strong> der Frage nachihrer Männlichkeit (ganz Mann sein) bzw. Weiblichkeit (ganz Frau sein).Faktoren↓Alter →20 bis 29Jahre30 bis 39Jahre40 bis 50Jahre Trend DifferenzIdentität <strong>und</strong> Lebenssinn 93 % 86 % 66 % ↘ –27 %Einschränkung individueller Freiheiten 69 % 66 % 61 % ↘ –8 %Mangel an Infrastrukturen für Eltern 53 % 60 % 58 % ↗ +7 %Kind als substanzieller Bestandteil 42 % 33 % 24 % ↘ –18 %Soziale Ausgrenzung <strong>von</strong> <strong>Kinderlose</strong>n 18 % 25 % 27 % ↗ +9 %Einschränkung in Partnerschaft <strong>und</strong>Sozialkontakten10 % 9 % 8 % ↘ –2 %Höherer sozialer Status durch ein Kind 7 % 5 % 4 % ↘ –3 %Quelle: DELTA-<strong>Kinderlose</strong>nstudieBasis: <strong>Kinderlose</strong> <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer <strong>im</strong> Alter <strong>von</strong> 20 bis 50 Jahren; 3.049 Fälle© DELTA-InstitutWährend die Hauptfaktoren „Kind für Identität <strong>und</strong> Lebenssinn“ sowie „Kind als substanziellerBestandteil <strong>von</strong> Geschlechtsidentität <strong>und</strong> Lebenserfolg“ mit fortschreitendem Alter <strong>und</strong>dauerhafter <strong>Kinderlosigkeit</strong> schwächer werden <strong>und</strong> an Orientierungskraft verlieren, wachsendie Erfahrungen, (1.) aufgr<strong>und</strong> der <strong>Kinderlosigkeit</strong> <strong>im</strong>mer mehr ausgegrenzt <strong>und</strong> stigmatisiertzu werden; (2.) dass die Infrastrukturen für Eltern unzureichend sind <strong>und</strong> Eltern vor erheblichenäußeren Hürden stehen. Vor allem nach mehreren Jahren Erwerbsbiografie mit einemhöheren Maß an Verantwortung sowie geringerem Maß an zeitlicher Flexibilität sind dieBedarfe <strong>und</strong> Ansprüche an entlastende Infrastrukturen deutlich größer als während derAusbildungszeit <strong>und</strong> des Berufseinstiegs.Vor allem berufstätige <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> Alter über 30 Jahre sehen das Risiko, <strong>im</strong> Fall einer Elternschaftmöglicherweise ihre berufliche Position <strong>und</strong> ihre künftigen Chancen zu verlieren,Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> Ambitionen aufgeben zu müssen, ihre Einkommens-, Karriere- <strong>und</strong>Alterssicherungsmöglichkeiten einzubüßen, weil es zu wenig Kita-Plätze gibt (mit entsprechenderFlexibilität für ihre Bedürfnisse); weil ihr Partner nicht bereit ist, seine Erwerbstätigkeitzu reduzieren <strong>und</strong> er das Haupteinkommen erwirtschaftet; weil es be<strong>im</strong> Arbeitgeber keineKita-Plätze gibt; weil <strong>Frauen</strong> mit kleinen Kindern am Arbeitsplatz latent <strong>oder</strong> offen (<strong>von</strong> manchenVorgesetzten, Kolleginnen, Kollegen) stigmatisiert werden mit dem Verdacht (der <strong>Unterst</strong>ellung),nicht in vollem Maße belastbar, flexibel, verfügbar zu sein wie kinderlose <strong>Frauen</strong><strong>oder</strong> <strong>Frauen</strong> mit schon älteren Kindern. Darin zeigt sich, wie fatal Geschlechterrollenbilderwirken. Das zeigt auch, wie eng Geschlechterrollenbilder mit anderen gleichstellungspolitischenThemen wie Entgeltungleichheit, ungleiche Karrierechancen, Hürden be<strong>im</strong> Wiederein-

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