11.07.2015 Aufrufe

Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

Kinderlose-Frauen-und-M_C3_A4nner-Ungewollte-oder-gewollte-Kinderlosigkeit-im-Lebenslauf-und-Nutzung-von-Unterst_C3_BCtzungsangeboten-Studie,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

❙❙Für die <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer aus den gesellschaftlichen Leitmilieus der „Postmateriellen“(23 %), „Performer“ (22 %) <strong>und</strong> „Etablierten“ (16 %) hingegen liegt in dieser Altersphase derAnteil der <strong>Kinderlose</strong>n deutlich über ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung. Eine Ursacheist, dass die lange Berufsausbildung (Studium, Auslandsaufenthalte, eventuell Promotion)die Frage nach einem Kind oft reflexartig vertagt auf die Zeit nach der beruflichen Festigung.Dann aber – so die Erfahrung – ist der „richtige Zeitpunkt“ nicht einfach zu identifizieren.Kinder sind dann nicht nur ersehnte Ziele, sondern bedeuten auch erhebliche beruflicheOpportunitätskosten. Ein Kind lässt sich mitunter nicht wie geplant – in einem definiertenZeitfenster – realisieren. Und so bleiben viele aus diesen Milieus längere Zeit <strong>und</strong> einigedauerhaft ohne Kinder – auch wenn sie früher eine Elternschaft nicht ausgeschlossen hatten<strong>oder</strong> sich sogar sehr wünschten. Vor allem Männer aus dem Milieu der „Performer“ sowie der„Etablierten“ haben diese Haltung <strong>und</strong> Argumentation, dass sie angesichts befristeterArbeitsverträge „noch nicht“ die finanzielle Verantwortung für ein Kind übernehmen können(reflexhaft sehen sie sich als Mann in dieser traditionellen Rolle als Haupternährer) <strong>und</strong>dass letztlich die Frau überwiegend für die Versorgung des Kindes <strong>und</strong> die Familienarbeitzuständig wäre. Als „m<strong>oder</strong>ner Vater“ würden sie hier engagiert „mithelfen“ <strong>im</strong> Rahmen <strong>und</strong>an den Rändern ihrer beruflichen (zeitlichen, räumlichen) Möglichkeiten.Instruktiv für die Frage nach Motiven <strong>und</strong> Gründen für <strong>Kinderlosigkeit</strong> ist die geschlechterdifferenzierteAnalyse der <strong>Kinderlosigkeit</strong> in der Milieulandschaft. In einigen Milieus gibt essignifikante Unterschiede <strong>im</strong> Anteil <strong>von</strong> kinderlosen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> kinderlosen Männern:XXDas Milieu der Postmateriellen hat einen deutlich höheren Anteil kinderloser <strong>Frauen</strong> (32 %)als Männer (18 %). Auch das Milieu der Etablierten hat einen etwas höheren <strong>Frauen</strong>anteil(wenngleich der Unterschied hier deutlich geringer ist): In diesen hoch gebildeten Milieusschieben <strong>Frauen</strong> ihren Kinderwunsch deutlich nach hinten <strong>oder</strong> ist der Verzicht auf eineFamilie der Preis, den viele für ihre berufliche Passion (Traumberuf) bzw. für den Aufstiegin eine Führungsposition zahlen wollen <strong>oder</strong> müssen.XXUmgekehrt in den Milieus der Performer <strong>und</strong> der Expeditiven: Der Anteil kinderloser Männerist hier deutlich größer als der Anteil kinderloser <strong>Frauen</strong>. Männer aus diesen Milieusverschieben den zeitlichen Horizont ihrer optionalen Vaterschaft deutlich weiter nach hintenals <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> als Männer aus anderen Milieus. Allerdings sind die Motive in diesenMilieus völlig anders gelagert: Für Männer aus dem Milieu „Performer“ stehen die beruflichePerspektive <strong>und</strong> das Erreichen <strong>von</strong> Karrierezielen <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>; auch die <strong>von</strong>ihnen geforderte berufliche Mobilität, Flexibilität <strong>und</strong> jederzeitige Verfügbarkeit lassensie länger zögern – zumal sie aus ihrer subjektiven Perspektive dann für kurz <strong>oder</strong> längerallein für das Familieneinkommen zuständig wären, aber aufgr<strong>und</strong> der beruflichen Einbindung(Arbeitstage oft bis spät in den Abend, viele Dienstreisen ins In- <strong>und</strong> Ausland) ihrKind nur selten sehen <strong>und</strong> erleben könnten. Zugleich wünschen sie sich aber eine Familieals „Hafen“, als leistungsfreie Zone <strong>und</strong> Sphäre zum „Auftanken ihrer Akkus“. Für Männeraus dem Milieu „Expeditive“ hingegen stehen die eigene Unabhängigkeit <strong>im</strong> Zentrumsowie das Bestreben, möglichst hohe Freiheitsgrade für viele Optionen zu haben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!