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950 Jahre Kleinrinderfeld 1060 - 2010 Festschrift - Gemeinde ...

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Die Flora und Fauna rund um <strong>Kleinrinderfeld</strong><br />

von WolfGanG Schölch<br />

Die Natur um <strong>Kleinrinderfeld</strong> bietet eine vielfältige<br />

Tier- und Pflanzenwelt. Folgen Sie der beschriebenen<br />

Wanderroute um unseren Heimatort und entdecken Sie<br />

dabei seltene Pflanzen und Tiere.<br />

Entlang des Ochsenaugrabens in Richtung<br />

Guttenberger Wald:<br />

Auf dem Weg zum Wald durchstreifen wir bereits<br />

das „Paradies“. Gemeint ist hier der Flurname unterhalb<br />

der Waldabteilung Hühnerholz. Namensgeber ist das<br />

ehemalige Kloster Paradeis in Heidingsfeld, dem die<br />

Felder vormals gehörten. Am Waldrand angekommen,<br />

empfangen uns mächtige Eichen. Der Wanderer kann<br />

hier auf einer Bank kurz inne halten und sich Gedanken<br />

machen, wie es wohl vor <strong>950</strong> <strong>Jahre</strong>n an dieser Stelle<br />

ausgesehen hat. Es waren sicher mächtige Eichen und<br />

Buchen, die ihn erwarteten – ein Urwald ohne Weg und<br />

Steg. Man kann annehmen, dass vor allem ausgedehnte<br />

Buchenwälder das Bild bestimmten. Insofern hat sich die<br />

Baumartenzusammensetzung über die Jahrhunderte nicht<br />

wesentlich verändert. Die natürliche Waldgesellschaft<br />

des Waldmeister-Buchenwaldes hat sich seit dieser Zeit<br />

erhalten. Durch die menschliche Bewirtschaftung ist allerdings<br />

im Verlauf der Jahrhunderte aus dem Urwald ein<br />

Wirtschaftswald entstanden. Trotzdem kann der Wald als<br />

naturnah angesehen werden. Bei einer Kartierung im Jahr<br />

2001 konnten zwei seltene Raublungenschnecken nach-<br />

gewiesen werden. Beide Arten sind Zeiger für naturnahe<br />

Laubwälder und gelten in Bayern als stark vom Aussterben<br />

bedroht. Die schwer durchdringbaren Wälder von damals<br />

hatten eine dichte Krautvegetation. Damals wie heute ist<br />

der geschützte Seidelbast der erste Bote des Frühlings.<br />

Wenige Wochen später prägen das Weiße- und das seltenere<br />

Gelbe Buschwindröschen das Bild des Waldes.<br />

Waldmeister und Maiglöckchen ergänzen die Vegetation.<br />

An feuchteren Stellen finden wir das Schabockskraut. Haselwurz,<br />

Goldnessel, Bingel- und Lungenkraut bereichern<br />

die Frühjahrsvegetation.<br />

Die vier dicken Eichen entlang des Firschweges<br />

sind unser Ziel:<br />

Solche Giganten mit ihren riesigen Kronen gab es im<br />

Urwald um <strong>Kleinrinderfeld</strong> im Jahr <strong>1060</strong> sicher viele. Im<br />

nahen Eichholz gibt es auf ca. 100 ha eine große Zahl stärkerer<br />

Eichen, die über die Jahrhunderte bis in die heutige<br />

Zeit wertvolles Holz liefern. Holzverarbeitungsbetriebe<br />

aus ganz Unterfranken kennen die Qualität dieser fein<br />

gewachsenen und deshalb als mild bezeichneten Eiche.<br />

Stämme aus dem Revier <strong>Kleinrinderfeld</strong> haben deshalb<br />

seit jeher einen sehr guten Namen und erzielen auf Auktionen<br />

hohe Preise.

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