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950 Jahre Kleinrinderfeld 1060 - 2010 Festschrift - Gemeinde ...

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Zurück zum Gauweg,<br />

vorbei an der Dr. Weber-Hütte:<br />

In der Nähe dieser Hütte befindet sich eine Kolonie<br />

der seltenen Hohltaube. Diese Taubenart ist auf alte Wälder<br />

mit einem reichen Höhlenangebot angewiesen. Als<br />

Höhlenbrüter brauchen die Tiere Baumhöhlen als Nistgelegenheit.<br />

Das Vorkommen dieser Taubenart ist deshalb<br />

sehr eng mit dem Vorkommen von Schwarzspechten verbunden,<br />

welche die Höhlen in den Altbäumen schaffen.<br />

Weiter in südlicher Richtung vorbei am<br />

Steinbruch der Steinnutzung <strong>Kleinrinderfeld</strong>:<br />

Hier liegt die Waldabteilung Kapell. Wir überqueren<br />

die Geroldhäuser Straße und wandern entlang des<br />

Waldrandes in Richtung Maisenbachhof. Abgebrochene<br />

Buchen und Eichenkronen sind hier die Besonderheit.<br />

Den seltenen Hirschkäfer, bei dem das Männchen ein eindrückliches<br />

„Geweih“ trägt, kann der Naturfreund hier in<br />

manchen <strong>Jahre</strong>n am Eichenwurzelholz beobachten.<br />

Entlang der Steig in den westlich von<br />

<strong>Kleinrinderfeld</strong> gelegenen Irtenberger Wald:<br />

Um weitere Raritäten unserer Heimat zu finden, wandern<br />

wir in den Irtenberger Wald. Wir kommen in die<br />

Waldabteilung Speierling. Der Waldort ist nach diesem<br />

seltenen Baum benannt. Am Heuweg steht noch ein<br />

stattliches Exemplar. Gut zu erkennen ist der Baum an<br />

seinen gefiederten Blättern und der rauen, oft gedrehten<br />

Borke. Das Holz des Speierlings hat eine rötliche Farbe und<br />

ist schwerer als Eichenholz. Die birnenförmigen Früchte<br />

eignen sich hervorragend zur Schnapsherstellung oder zur<br />

Verfeinerung von Apfelmost.<br />

Weiter zur Seewiese mit dem Blutsee:<br />

Entstanden ist diese 3,7 ha große Wasserfläche wahrscheinlich<br />

aus einem fossilen Pingo (Eislinse), wofür der<br />

Umriss, die ungewöhnliche Lage sowie der umgebende<br />

Wall sprechen. Im 16. und 17. Jahrhundert erfolgte um den<br />

See eine großflächige Wiesennutzung. In der Karte des<br />

Reviers <strong>Kleinrinderfeld</strong> von 1812 (Staatsarchiv Würzburg)<br />

sind an der Stelle des heutigen Blutsees Feuchtwiesen<br />

eingezeichnet. Seinen Namen verdankt der Blutsee dem<br />

unregelmäßigen Massenauftreten der rotgefärbten Alge<br />

Euglena sanguinea. In den letzten fünfzehn <strong>Jahre</strong>n konnte<br />

diese Vermehrung allerdings nicht beobachtet werden.<br />

Dieses einzigartige Gebiet in Unterfranken, steht seit 1996<br />

unter Naturschutz und ist Lebensraum weiterer seltener<br />

Pflanzen und Tiere. Im späten Frühjahr kann man die Blüte<br />

des Schmalblättrigen Wollgrases bewundern. Eine Vielzahl<br />

seltener Seggen-, Flechten- und Algenarten bilden<br />

den geschützten Schwingrasen.<br />

Regelmäßig finden um den Blutsee ornitologische<br />

Führungen statt. Bestätigt sind seltene Vogelarten wie<br />

der Halsbandschnäpper, Grau- und Mittelspecht und der<br />

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