950 Jahre Kleinrinderfeld 1060 - 2010 Festschrift - Gemeinde ...
950 Jahre Kleinrinderfeld 1060 - 2010 Festschrift - Gemeinde ...
950 Jahre Kleinrinderfeld 1060 - 2010 Festschrift - Gemeinde ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hauptschule <strong>Kleinrinderfeld</strong><br />
von alfrEd froSt<br />
Nicht allzu weit lässt sich die Geschichte der Schule<br />
in <strong>Kleinrinderfeld</strong> zurückverfolgen. Die vorhandenen Unterlagen<br />
im <strong>Gemeinde</strong>archiv gehen bis ins 17. Jahrhundert<br />
zurück und vermerken von ärmlicher Bezahlung des<br />
Dorfschullehrers. Raumnot war an der Tagesordnung, weil<br />
kein eigenes Schulhaus vorhanden war.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1789 wurde eine neue Schule gebaut, das<br />
heutige alte Rathaus, in dem sich das Rotkreuzheim befindet.<br />
Es hatte eine einzige geräumige Schulstube mit<br />
einem Nebenraum. Im Dachgeschoss befand sich die<br />
Wohnung des Lehrers; außerdem waren in einem Nebengebäude<br />
ein Kleintierstall für den Lehrer und eine Holzlege<br />
untergebracht.<br />
Nach einer Aufzeichnung aus dem <strong>Jahre</strong> 1820 mussten<br />
von dem einen Lehrer 127 Schüler (67 Knaben und 60<br />
Mädchen) unterrichtet werden. Ein zweiter Lehrer konnte<br />
mangels Mitteln nicht angestellt werden.<br />
Ein neues Schulhaus wurde in dem <strong>Jahre</strong> 1862 erbaut.<br />
Das Äußere dieser Schule ist noch erhalten, es dient heute<br />
als Rathaus. Mit der steigenden Einwohnerzahl wuchs<br />
auch die Zahl der Schüler und es wurden weitere Klassen<br />
notwendig.<br />
Als dann die sechste Klasse eingerichtet werden sollte,<br />
fehlte wieder Schulraum. Man wählte eine zukunftsträchtige<br />
Lösung und erbaute eine achtklassige neue Schule mit<br />
allen notwendigen Nebenräumen in den <strong>Jahre</strong>n 1965/67.<br />
Am 23. September 1967 fand die Einweihung des heuti-<br />
gen Schulhauses statt, das nunmehr Sitz der Volksschule<br />
<strong>Kleinrinderfeld</strong> – Verbandsschule – (Hauptschule) ist.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1969 erbrachte eine Schulneugliederung die<br />
Volksschule „Kirchheim-Moos-<strong>Kleinrinderfeld</strong>“. Damit begann<br />
auch im Ort die Schülerbeförderung, nachdem zum<br />
Erhalt von Jahrgangsklassen die schulpflichtigen Kinder<br />
mehrerer <strong>Gemeinde</strong>n zusammengefasst werden mussten.<br />
Im Zuge der Gebietsreform im <strong>Jahre</strong> 1978 entstanden<br />
drei neue Schulverbände: die Volksschule Kirchheim –<br />
Verbandsschule – (Grundschule – alle <strong>Kleinrinderfeld</strong>er<br />
Grundschüler gehen dorthin –, die Volksschule Reichenberg<br />
– Verbandsschule – (Grundschule) und die Volksschule<br />
<strong>Kleinrinderfeld</strong> – Verbandsschule – (Hauptschule), mit den<br />
Verbandsgemeinden <strong>Kleinrinderfeld</strong>, Reichenberg, Kirchheim,<br />
Geroldshausen und ihren Ortsteilen.<br />
Die Hauptschule <strong>Kleinrinderfeld</strong> begann ihre Arbeit<br />
im Schuljahr 1978/79 mit 395 Schülern in 13 Klassen.<br />
Schulleiter Hans Schmelzer konnte sich über das jüngste<br />
Lehrerkollegium Unterfrankens freuen. Die fünften und<br />
sechsten Klassen wurden anfangs in Reichenberg, Kirchheim<br />
und Geroldshausen, später auch in Uengershausen<br />
unterrichtet. Die für den Sportunterricht fehlende Turnhalle<br />
entstand 1979.<br />
Von Anfang an litten Schüler und Lehrer in <strong>Kleinrinderfeld</strong><br />
unter großer Raumnot. Daher entschloss sich der<br />
Schulverband nach sehr langen Vorplanungen zu einem<br />
Schulhausneubau. Am 10. Oktober 1998 konnten zwei<br />
weitere Klassenzimmer, ein neuer Computerraum und ein<br />
Mehrzweckraum eingeweiht werden sowie neu gestaltete<br />
Verwaltungsräume und ein größeres Lehrerzimmer.<br />
Damit waren auch räumlich die Voraussetzungen für<br />
die Errichtung eines „Mittleren-Reife-Zuges“ an der Hauptschule<br />
<strong>Kleinrinderfeld</strong> geschaffen. Es gelang, gegen viele<br />
Widerstände, im Schuljahr 2000/2001 zwei M-Klassen<br />
(M7 und M8) an unserer Schule zu installieren. Nun war<br />
es erstmals auch in <strong>Kleinrinderfeld</strong> möglich, einen mittleren<br />
Bildungsabschluss zu erwerben. Da für den M-Zug<br />
die Schulsprengelgrenzen aufgehoben wurden, konnten<br />
auch Schüler aus Giebelstadt und seinen Ortsteilen<br />
unsere Schule besuchen. 2003 feierten zum ersten Mal<br />
24 Zehntklässler ihre Mittlere Reife an der Hauptschule<br />
<strong>Kleinrinderfeld</strong>.<br />
Aufgrund der Einführung der sechsklassigen Realschule,<br />
eines veränderten Übertrittsverhaltens und des<br />
demografischen Schülerrückgangs nahm die Schülerzahl<br />
von Jahr zu Jahr ab. Folgen dieser Entwicklung sind: fünfte<br />
und sechste Jahrgangsstufe nur noch einzügig, Aufgabe<br />
der Schulorte Uengershausen und Geroldshausen, kleineres<br />
Lehrerkollegium, kleinere Klassen.<br />
Nach der langen Erfolgsgeschichte unserer Schule werden<br />
für die Hauptschulen in Zukunft neue Organisationsstrukturen<br />
nötig sein.