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Jahresbericht 2011 - Cusanuswerk

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CAUSLANDSAKADEMIEnThema:Auslandsakademie durch Serbien und KosovoZeit: 13. bis 26. März <strong>2011</strong>Ort:Belgrad – Novi Pazar – PrizrenTeilnehmer/innen: 26Geistliche Begleitung: Dr. Siegfried KleymannLeitung:Ruth JungAuslandsakademien verbinden die Reflexion politischer, wirtschaftlicher und kulturellerFragestellungen mit dem persönlichen Erleben eines mehr oder weniger fremden Landes.Sie eröffnen Erfahrungsräume, die dem Rucksack-Touristen wie dem Studiosus-Reisendenverschlossen bleiben. Grundlage der Reflexion sind keine wissenschaftlichen Vorträge undselten kunsthistorische Exkursionen, sondern Gespräche mit Zeitgenossen, deren früheresoder aktuelles berufliches oder persönliches Engagement eine Perspektive auf ihr Landbzw. das Land, in dem sie leben, eröffnet. Das Gelingen dieser Begegnungen beruht ganzwesentlich (und wörtlich) auf den Frage-Stellungen der Reisegruppe – einer Gruppe vonetwa Gleichaltrigen und gleichermaßen Interessierten, wie es sie nur selten gibt. Dochnur wenige Cusanerinnen und Cusaner, die ein Auslandsstudium oder -praktikum planen,ziehen einen Aufenthalt in Osteuropa in Erwägung. So war es unser Anliegen, hier einenSchwerpunkt zu setzen.Warum Serbien und Kosovo?1989 brachte Osteuropa nicht nur die Freiheit. Der Befreiung vom Kommunismus folgtedie Wiederkehr des Nationalismus und mit ihm – teils friedliche, teils gewaltsame –Emanzipationsbewegungen einzelner Teilstaaten, Republiken, Regionen, Ethnien. ProminentesBeispiel ist der Zerfall Jugoslawiens. Westeuropa sah lange Zeit rat- und tatenlos zu,wie die Spannungen auf dem Balkan zunahmen und schließlich in mehreren grausamenmilitärischen Konflikten eskalierten. Europa wurde schlagartig daran erinnert, dass diehochkomplexe und -explosive Mischung ethnischer, religiöser und historisch gewachsenerZugehörigkeiten in vier Jahrzehnten Tito-Regime keinesfalls befriedet oder nivelliertworden waren. Die Konflikte vor der eigenen Haustür zwangen und zwingen zur Reflexiondes eigenen Engagements auf dem Balkan.Serbien und Kosovo zählen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nach wie vor nichtzu den touristisch anziehenden Ländern Osteuropas. Dies gilt genauso – und ohne jedeAusnahme – in akademischer Hinsicht. Wer davon berichtet, demnächst Serbien undKosovo zu bereisen, muß mit verwunderten bis skeptischen, ja besorgten Nachfragenrechnen. In unserem Alltag gibt es so gut wie keine Berührungspunkte: vielleicht die Bekanntschaftzu „Gastarbeiter-“ oder Flüchtlingsfamilien aus dem ehemaligen Jugoslawien.Selbst politisch interessierte Deutsche nehmen Serbien und Kosovo nur wahr, wenn wiedervon gewaltsamen Konflikten und Demonstrationen oder aber von der Verhaftung einesKriegsverbrechers berichtet wird.101

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