12.07.2015 Aufrufe

Jahresbericht 2011 - Cusanuswerk

Jahresbericht 2011 - Cusanuswerk

Jahresbericht 2011 - Cusanuswerk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

CVorurteile aufdrängte. Wir mussten schließlich die Reiseagentur benachrichtigen und unsvon ihr trennen.Den Weg vom eher historisch-europäischen St. Petersburg zum politisch-panrussischenZentrum Moskau legten wir – wie übrigens alle längeren Strecken innerhalb Russlands –im Nachtzug zurück. Diese Weise des Reisens vermittelte der Gruppe nicht nur ein realistischesBild von der Größe des Landes, sondern verschaffte uns auch ein wenig zusätzlicheZeit. In Moskau gab es dann viele Gespräche und Begegnungen, welche das Bild einer sichin unübersichtlichen Transformationsprozessen befindlichen Gesellschaft weiter verschärften.Hervorzuheben sind im Rückblick die zum Teil sehr unterschiedlichen Einschätzungender gegenwärtigen Lage der Menschenrechte in Russland sowie die nicht minder unterschiedlichenPerspektiven auf die Rolle der Russisch-Orthodoxen Kirche in der Gesellschaftund und auf die Herausforderungen, der die Kirche derzeit gegenübersteht. Überallwerden in der Sowjetzeit geschlossene oder abgerissene Kirchen renoviert oder wiederaufgebaut. Mit großem Selbstbewusstsein tritt die orthodoxe Kirche als moralischesGewissen der russischen Gesellschaft auf. Dieser regen äußerlichen Tätigkeit entsprechenaber viele innere Unsicherheiten: Wie geht die Kirche ganz praktisch-karitativ mit denzahlreichen sozialen Herausforderungen im Land um? Wie stellt sie sich der Freiheit derKunst und der wachsenden Pluralität der Lebensstile? Eine Begegnung mit Lehrenden undStudierenden einer Moskauer Universität verschaffte uns einen Einblick in die gegenwärtigeSituation von Studierenden in Russland und in Reste sowjetisch-professoraler Autorität, dievon den Studierenden umso kritischer wahrgenommen werden.Von diesem Zentrum ging es weiter in kulturelle Zentren des alten Russlands auf dem sog.„Goldenen Ring“. Wir besuchten Sergijev Possad, Pereslavl-Salesskij, Susdal und Vladimir.Auch hier sollte eine Begegnung mit Studierenden und Lehrenden einer Hochschule einenbesonderen Akzent setzen. Wir waren zu Gast in der Theologischen Akademie Moskau, derbedeutendsten theologischen Ausbildungseinrichtung der Russisch-Orthodoxen Kirche, inSergijev Possad. Beeindruckend war, dass uns dort ca. 200 Priesterseminaristen zum113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!