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Jahresbericht 2011 - Cusanuswerk

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Henryk Megier, die uns ermunterten, uns auf ihr “Wellness-Programm“ für die Seele mitYoga, benediktinischem Stundengebet oder einfach nur viel Schlaf einzulassen.Und das funktionierte tatsächlich, wie wir uns bei den sogenannten Hörrunden, in denenwir das Schweigen brechen durften, gegenseitig berichteten. Welche Erfahrung habe ichDgesammelt, als ich draußen durch die stürmische und regnerische Natur spazierte? Washabe ich gesehen, als ich durch das große Fenster meines Zimmers schaute?Plötzlich war es möglich, das Quitschen der Reifen kurz vor dem Unfall auf der Straße untenim Dorf hören. Und bei meinem Spaziergang durfte ich mich einfach an dem Eichhörnchenfreuen, das meinen Weg kreuzte, ohne dass ich in Gedanken mit ihm einen Dialog führenmusste. Es war interessant zu beobachten, dass meine Gedanken nicht mehr durch dasHaus der Stille wanderten, sondern bei mir in der großen Meditationshalle blieben. Erholsamwar auch, dass sich Lieder und Ohrwürmer verabschiedeten und einfach Stille da war.Fragen und Wahrnehmungen wie diese tauschten wir miteinander aus und gerade in IhrerEinfachheit waren viele dieser Erfahrungen gar nicht mehr so trivial, wie sie sich anhören,sondern eine erstaunliche Erkenntnis, die wir durch die Stille erfahren durften.Doch bis es zu dieser Einsicht kommt, muss einige Zeit auf diesem einfachen Gebetsschemelverbracht werden. Geerdet mit den Füßen, Knien und den Sitzhöckern, fest mitdem Untergrund verbunden, mit der Wirbelsäule zum Himmel strebend und die Schulterngedanklich hinter sich auf dem Boden ablegend, ist es möglich, über längere Zeit bewegungsloseinfach nur dazusitzen und dem Weg des Atems in seinem Körper nachzuspüren.Eine weitere Meditation lenkte unsere Aufmerksamkeit auf unsere Hände. Die Übungsanweisungvon Pater Cosmas dazu hieß: „Fühlt den Kontakt zwischen euren Handflächen.Vergrößert und verkleinert ihn ständig so, dass Ihr ihn gerade noch so spüren könnt.“ Diefaszinierende Erfahrung, dass der Kontakt zwischen den Händen nicht verloren geht auchwenn sie bereits zwanzig Zentimeter auseinander sind, muss wohl jeder selbst für sicherfahren. Es war erstaunlich, wie wir zu Beginn der Exerzitien froren und am Ende ohnePullover und dickem Schal bei der Meditation saßen. Eine innere Wärme machte sich inuns breit; diese Energie war in uns und machte sich im still werden frei.179

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