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Jahresbericht 2011 - Cusanuswerk

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Entscheidend für das Verstehen von Kunst waren aber vor allem auch die Praktiker, die inverschiedenen Formaten Einblicke in die Kunstwelt ermöglichten: Da waren im „Akademiealltag“zum einen die Kunststudierenden in der Gruppe, aber auch vier junge cusanischeKünstler, die gerade die ersten Schritte aus der Akademie in ihr Berufsleben gegangensind und in einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort standen. Wie man Kunst als Studienfachüberhaupt lernen und lehren kann, erklärte uns der Kanzler der KunstakademieMünster bei einer Führung durch Ateliers und Werkstätten. Ein Highlight im Akademieprogrammwar sicherlich der Besuch von „Super-Kurator“ Jean-Christophe Ammann, deruns – quasi selbst eine Art Gesamtkunstwerk – nicht nur seinen erfahrenen Blick auf dieEntwicklung und die Bedingungen des Kunstmarktes („Er ist ein Luder, aber notwendig“),sondern auch viele Anekdoten und Denkfrüchte aus seiner langjährigen Tätigkeit als Kurator,Museumsleiter und Experte in der „Früherkennung“ guter Kunst zuteil werden ließ. Auchwem es seitdem noch nicht gelungen ist, wie er das Präzise im Kern diffus und das Diffuseim Peripheren präzise zu denken, wird einen lebendigen Eindruck dieses Mannes in Erinnerungbehalten.Wer selbst einmal in die Fußstapfen von Ammann treten wollte, konnte sich im Kuratorenworkshoptheoretisch und praktisch damit beschäftigen, wie Kunstausstellungen gemachtwerden, und wie man die einmal ausgestellte Kunst dann wiederum an die Frau und an denMann bringt, zeigte uns das Team der Abteilung Kunstvermittlung der KunstsammlungenNordrhein-Westfalen in Düsseldorf.Mit einer herkömmlichen und einer praktischen Führung, ganz auf eigene Faust oderbewaffnet mit einem dicken Bestandskatalog besuchten die Teilnehmerinnen undTeilnehmer in vier Gruppen die Sammlung des K20 und tauschten sich anschließend überihre Erfahrungen aus. Die Katalogtexte zu lang, die Führung zu selektiv: Die zufriedenstenStimmen hörte man unter denjenigen, die einfach mit offenen Augen und offenem Geistdurch die Räume liefen. Ein Zeichen für die Tücken der Museumspädagogik oder für einFruchten der Akademie?Aber auch schon vor der großen abschließenden Exkursion ins K20 in Düsseldorf stand dieunmittelbare Begegnung mit Kunst zwischendurch immer wieder auf dem Programm.Gleich in der ersten Woche galt es, in „Augen-Paaren“ die Skulpturprojekte in Münster zuerkunden, der Kuratorenworkshop besuchte zwei Ausstellungen im Landesmuseum, undunser Referent Prof. Dr. Reinhard Hoeps nahm uns nach seinem Vortrag zu Christusbildernmit in die benachbarte Kirche St. Theresia, um dort die Wirkung des Kreuzwegs von SilkeRehberg physisch erfahrbar zu machen.Zeitgenössischer Kunst in der Kirche widmete sich ein ganzer Workshop am Beispiel derKunst-Kirche St. Peter in Köln, und auch die Kapelle des Franz-Hitze-Hauses bot dem geistlichenProgramm viele Anknüpfungspunkte an das Akademiethema.Nicht zuletzt sollte die Akademie Gelegenheit geben, selbst einmal mit Kopf, Herz undHand praktisch künstlerisch zu arbeiten: Zwei Workshops boten dafür Zeit, Raum, Materialund Hilfestellung von zwei erfahrenen Künstlern.Zu sehen gab es die entstandenen Arbeiten im Rahmen der Workshoppräsentation amEnde der ersten Woche, als deren Herzstück der Kuratorenworkshop eine formvollendeteVernissage arrangierte, kunstvermittlerisch unterstützt von Teilnehmern des kunsthistorischenWorkshops. Die Gruppe, die sich mit Kunst im Kirchenraum beschäftigt hatte,entführte die illustre Vernissage-Gesellschaft zu einem ruhigen Haltepunkt mit BildernC85

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