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Kundenkontakt – weniger Marktforschung - IAI

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18<br />

Jahresthema<br />

4 Empfehlungen der angewandten Innovationsforschung zur Überwindung<br />

des Fachkräftemangels im technischen Bereich<br />

Vorausschauende Betriebe haben diese strukturelle Lücke schon vor Jahren erkannt und steuern<br />

das erfolgskritische mittlere Ausbildungssegment in Kooperation mit Hochschulen gezielt selbst<br />

an. Auszubildende sind in diesen Modellen gleichzeitig auch Studierende <strong>–</strong> mit einem Ausbildungsvertrag<br />

des Betriebes ausgestattet können sie die praktische Überlegenheit einer Ausbildung<br />

im dualen System mit dem Theorieprimat der Hochschulen verzahnen. Als Absolventen<br />

sind diese jungen Menschen nach vier Jahren Facharbeiter und Ingenieur <strong>–</strong> und sehr begehrt.<br />

Doch obwohl Unternehmensbefragungen schon in der letzten Mangelperiode für weite Teile der<br />

deutschen Wirtschaft Absichten zum Ausbau derartiger Ausbildungskapazitäten ausweisen 21 und<br />

auch der Wissenschaftsrat bereits 1997 die verstärkte Integration von theoretischem Wissensaufbau<br />

und praktischer Berufstätigkeit in dualisierten Studiengängen empfohlen hat, 22 sind diese<br />

Ausbildungsgänge nicht recht vorangekommen.<br />

Nach wie vor verzahnt nur ein Bruchteil der Studierenden im natur- und ingenieurwissenschaftlichen<br />

Bereich eine Ausbildung mit einem Studium (vgl. Abb. 3). Im Jahr 2007 haben sich gerade<br />

einmal etwa 10.000 Betriebe mit rund 17.500 Ausbildungsverträgen in dieser existenziellen<br />

Pipeline für ingenieurwissenschaftliche Berufsbilder engagiert. Das entspricht verteilt auf die<br />

Gesamtdauer einer solchen Ausbildung von mindestens vier Jahren einer maximalen jährlichen<br />

Abschlussquote von etwa 4.000 Verträgen und damit <strong>weniger</strong> als einem Prozent der in Deutschland<br />

von Betrieben pro Jahr zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze. Präventive und nachhaltig<br />

ausgerichtete Maßnahmen zur Entwicklung erfolgskritischer Humanressourcen sind auf<br />

betrieblicher Ebene also eher die Ausnahme denn die Regel.<br />

21<br />

In einer Unternehmensbefragung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) aus dem Jahr 2001 sehen 77 Prozent der<br />

befragten Unternehmen in dem Ausbau der dualen Studiengänge ein wesentliches Rezept gegen den Fachkräftemangel.<br />

Vgl. Lenske, W.; Werner, D.: Fachkräftebedarf, Fachkräftemangel und Lösungsansätze <strong>–</strong> Die IW-Frühjahrsumfrage zu<br />

Ausbildung und Beschäftigung 2001, Beiträge zur Gesellschafts- und Bildungspolitik Nr. 252, Köln 2001. Als<br />

Kurzfassung: o.V.: Unternehmen denken voraus, in: Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd),<br />

44/2001, S. 5.<br />

22<br />

„Solche Angebote sollten, in privater wie in staatlicher Trägerschaft, erheblich ausgebaut werden“. Wissenschaftsrat<br />

(Hrsg.): Stellungnahme zum Verhältnis von Hochschulausbildung und Beschäftigungssystem, Würzburg, 9. Juli 1999, Drs.<br />

4099/99, S. 70 (Originalquelle: Wissenschaftsrat (Hrsg.): Duale Studiengänge an Fachhochschulen: Empfehlungen zur<br />

Differenzierung des tertiären Bereichs, Gütersloh 1997).

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