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Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg

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Es ist falsch, Menschen keine Teilhabe zu ermöglichen Interview 11<br />

schon jahrelang vor Ort. Wir kommen hier zu guten Kooperationen.<br />

Grundvoraussetzung ist das gegenseitige Verständnis<br />

für die Notwendigkeiten des anderen. Da wird die Landkreisebene<br />

eine wichtige Rolle spielen. Denn gerade dort müssen<br />

wir besser zusammenarbeiten – da ist noch viel zu leisten. Die<br />

<strong>Diakonie</strong> im Landkreis könnte sich auch zum Forum für Fragen<br />

der Nachwuchsgewinnung entwickeln. Auch muss die<br />

Aufsichtsverantwortung in der <strong>Diakonie</strong> mehr unterstützt<br />

werden. Wir haben gerade zwei Fortbildungsreihen dafür<br />

durchgeführt – mit großem Erfolg. Daran müssen wir an-<br />

knüpfen. Wichtig ist, dass wir neben der Kompetenz in organi-<br />

satorischen und betriebswirtschaftlichen Fragen die wichtige<br />

Rolle der Aufsichtsgremien für eine diakonische Kultur<br />

stärken können.<br />

Baehrens: Ich bedaure sehr, dass das Aufeinanderzugehen<br />

der Diakonischen Werke in Baden und <strong>Württemberg</strong> stockt.<br />

Uns ist es ein großes Anliegen, dass da mehr Vertrauen<br />

entstehen kann. Träger der Behindertenhilfe und Psychiatrie<br />

stoßen diesen Prozess des gemeinsamen Tuns in Baden und<br />

<strong>Württemberg</strong> derzeit erneut an. Dort kommt von den Trägern<br />

aus beiden Landesteilen der Wunsch, die Zusammenarbeit zu<br />

stärken. Das wollen wir gern unterstützen.<br />

Blick in die nächsten Jahre<br />

Was sind die zentralen Herausforderungen<br />

für das Jahr <strong>2012</strong>/2013?<br />

Kaufmann: In unserem Land wird sich die Frage nach dem,<br />

was sozialpolitisch zur Verfügung gestellt wird, intensivieren.<br />

Wir als <strong>Diakonie</strong> müssen dafür eintreten, dass gute Pflege<br />

sowie Beratung und Begleitung von Menschen mit materiellen<br />

und seelischen Sorgen für die Gesellschaft noch wichtiger<br />

werden. Wenn wir ein gutes soziales Klima haben, dann ist<br />

das auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland von größter<br />

Wichtigkeit. Dies immer wieder zu betonen, ist eine wichtige<br />

Aufgabe für die nächste Zeit.<br />

Baehrens: Mich freut es, dass wir mit dem Inklusionsprojekt<br />

starten und davon etwas in die Gesellschaft ausstrahlen<br />

können. Wir werden auch weiterhin den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit<br />

und Qualität aushalten müssen. Es wäre gut,<br />

wenn es gelingen könnte, dass gesellschaftlich anerkannt<br />

wird, was wir leisten, und dass die Gesellschaft bereit ist,<br />

dafür zu bezahlen.<br />

„Wir als <strong>Diakonie</strong> müssen dafür eintreten,<br />

dass gute Pflege sowie Beratung und<br />

Begleitung von Menschen mit materiellen<br />

und seelischen Sorgen für die Gesellschaft<br />

noch wichtiger werden.“<br />

Middel: Mir macht die Kampagne gegen die <strong>Diakonie</strong> Sorge –<br />

das hat sie nicht verdient. Wir müssen noch mehr Überzeugungsarbeit<br />

leisten, dass der Dritte Weg den Mitarbeitenden<br />

nützt und dem Selbstverständnis der <strong>Diakonie</strong> angemessen ist.<br />

Ihre Vision: Wie sieht die württembergische <strong>Diakonie</strong><br />

2020 aus?<br />

Kaufmann: Kirchengemeinden, Kirchenbezirke, Kommunen<br />

und diakonische Dienste und Einrichtungen sind so weiterentwickelt,<br />

dass Inklusion und Teilhabe gelebt werden und dass<br />

trotz aller Gegensätzlichkeit Menschen unterschiedlicher<br />

Prägung, Herkunft und Begabung selbstverständlich miteinander<br />

leben können. Das ist es, was Gemeinde eigentlich meint.<br />

Es wäre schön, wenn das bis 2020 immer mehr Realität<br />

werden kann.<br />

Baehrens: Dem schließe ich mich an. Ich habe die Hoffnung,<br />

dass dennoch spezielle Angebote für bestimmte Zielgruppen<br />

erhalten bleiben und die stationäre Pflege die notwendige<br />

Aufmerksamkeit der Gemeinde gewinnt, die sie braucht. Und<br />

ich vertraue darauf, dass es uns gelungen ist, gute Lösungen<br />

für die Mitarbeitendengewinnung für die Pflege gefunden zu<br />

haben, ohne dass ganze Landstriche in anderen Ländern<br />

verwaist sind.<br />

Middel: Dienstnehmer und Dienstgeber gestalten gemeinsam<br />

<strong>Diakonie</strong> und somit kann die <strong>Diakonie</strong> einen wichtigen Beitrag<br />

für eine soziale Gesellschaft leisten. Denn das Engagement<br />

unserer Mitarbeitenden und unserer Träger ist für unsere<br />

Gesellschaft unverzichtbar.<br />

Das Gespräch führten Claudia Mann und Peter Ruf

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