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Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg

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Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk <strong>Württemberg</strong> (AGMAV) Gespräch 47<br />

Stehen Sie noch zum Dritten Weg? Oder ist Ihr Ziel,<br />

ihn langfristig abzuschaffen?<br />

AGMAV: Wir stehen nicht mehr dazu. Er ist faktisch tot.<br />

Wir führen ihn weiter, weil es derzeit keine Alternative gibt.<br />

Im Dritten Weg haben Mitarbeitende nicht die Möglichkeit,<br />

die Dienstgeber zu „nerven“, zum Beispiel durch Streiks.<br />

Deshalb können wir letztendlich im Rahmen des Dritten<br />

Wegs Arbeitnehmerrechte nicht wirksam umsetzen.<br />

Es ist offensichtlich, dass Ver.di eine Kampagne<br />

gegen den Dritten Weg fährt. Wie schätzen Sie diese<br />

Aktivitäten ein?<br />

AGMAV: Es ist nicht die Frage, ob Ver.di eine Kampagne gegen<br />

den Dritten Weg fährt. Die Frage ist, wie man zu möglichst<br />

einheitlichen Bedingungen für soziale Arbeit kommen kann.<br />

Im Moment besteht eben der Generalverdacht gegenüber den<br />

Dienstgebern, dass auch sie nicht generell hinter dem Dritten<br />

Weg stehen. Wenn es für sie günstig ist, dann wenden sie<br />

einen Tarifvertrag an – beispielsweise bei der Hauswirtschaft.<br />

Im anderen Fall kommen die Arbeitsrechtsregelungen zum<br />

Zug. Die <strong>Diakonie</strong> hätte kein Problem zu überleben, wenn sie<br />

statt mit der AGMAV mit Ver.di über Tarife verhandeln würde.<br />

Es wäre sinnvoll, wenn alle karitativen Träger sich mit Ver.di an<br />

den Tisch setzen und gemeinsam Tarifpolitik machen würden.<br />

Dem neuen AGMAV-Vorstand gehören an:<br />

Martin Auerbach Stiftung Jugendhilfe Aktiv Region Esslingen, Esslingen<br />

Klaus-Werner Bühner Die Zieglerschen, Behindertenhilfe gGmbH, Wilhelmsdorf<br />

Jochen Dürr Sonnenhof e. V., Schwäbisch Hall<br />

Gerhard Fezer Samariterstiftung, Hauptverwaltung, Nürtingen<br />

Sonja Gathmann Behindertenhilfe Leonberg e. V., Leonberg<br />

Susanne Haase eva Heidenheim gGmbH, Heidenheim<br />

Sabine Handl-Bauer Evang. Jugendhilfe Friedenshort GmbH, Öhringen<br />

Christian Lawan Bruderhaus<strong>Diakonie</strong>, Behindertenhilfe Neckar-Alb, Reutlingen<br />

Wolfgang Lindenmaier Stiftung Jugendhilfe Aktiv Region Esslingen, Esslingen<br />

Uli Maier <strong>Diakonie</strong> Stetten e. V., Kernen i.R.<br />

Frauke Reinert Nikolauspflege Stuttgart, Stuttgart<br />

Ursel Spannagel Bruderhaus<strong>Diakonie</strong>, Sozialpsychiatrische Hilfen Reutlingen-Zollernalb, Reutlingen<br />

Klaus Stampfer Evang. Gesellschaft Stuttgart e. V., Stuttgart<br />

Peter Stauch Bruderhaus<strong>Diakonie</strong>, Behindertenhilfe im Landkreis Rottweil, Fluorn-Winzeln<br />

Andrea Unterweger-Rösiger Geschäftsführerin der AGMAV im DWW<br />

Hanno Zinßer Sophienpflege e. V., Tübingen<br />

Was sind die zentralen Herausforderungen für das<br />

kommende Jahr? Also welche Themen brennen Ihnen<br />

im Moment besonders unter den Nägeln?<br />

AGMAV: Im Zentrum steht der Einsatz für einheitliche arbeitsrechtliche<br />

Bedingungen in der württembergischen <strong>Diakonie</strong><br />

und um eine ordentliche Finanzierung sozialer Arbeit. Wir<br />

wollen die Tarifunterschiede zwischen der AVR <strong>Württemberg</strong><br />

und der AVR DW EKD nivellieren. Es muss in der württembergische<br />

<strong>Diakonie</strong> der Satz gelten: Gleicher Lohn für gleiche<br />

Arbeit. Auch der Kampf gegen prekäre Beschäftigung ist<br />

uns wichtig.<br />

Und wie sieht die Tarifsituation in der württembergischen<br />

<strong>Diakonie</strong> im Jahr 2020 aus?<br />

AGMAV: Im Jahr 2020 haben wir einen einheitlichen Sozialtarif<br />

für alle. Gewerkschaften und Arbeitgeber kämpfen gemeinsam<br />

für eine hundertprozentige Refinanzierung sozialer Arbeit. Die<br />

große Frage, die aber bleibt, ist: Haben wir dann noch genügend<br />

junge Menschen, die bereit sind, im sozialen Bereich zu<br />

arbeiten. Das wird eine gemeinsame große Herausforderung<br />

sein. Denn Menschen, die soziale Arbeit brauchen, wird es<br />

genügend geben.<br />

Das Gespräch führten Claudia Mann und Peter Ruf

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