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Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg

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Von Sorgen und Sorgenbewältigung der <strong>Diakonie</strong> Kurz und knapp 39<br />

Arbeitsrecht<br />

„Bei der Gestaltung des kirchlichen Arbeitsrechts gehen <strong>Diakonie</strong> und Kirche einen eigenen,<br />

den sogenannten Dritten Weg. Dabei ist es bei uns in <strong>Württemberg</strong> so, dass auf Grundlage<br />

des Tarifs des öffentlichen Dienstes (TVÖD) durch Übernahme und Anpassung<br />

ein Konsens zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gefunden wird. Können<br />

sich beide Seiten nicht einigen, entscheidet eine unabhängige Schlichtungsstelle.<br />

Streiks und Aussperrungen haben in diesem System keinen Platz.<br />

Die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen<br />

Werk <strong>Württemberg</strong> (AGMAV) will den Dritten Weg verlassen und strebt<br />

den Abschluss eines sog. Sozialtarifvertrages mit Verdi an. Vor diesem Hintergrund<br />

schlossen sich beim letzten Streik des öffentlichen Dienstes erstmals auch<br />

Mitarbeiter diakonischer Einrichtungen punktuell den dortigen Warnstreiks an, allerdings<br />

ohne ausreichende rechtliche Grundlage. Die Herausforderung bestand für die betroffenen<br />

Einrichtungen und die zentrale Rechtsberatung darin, möglichst angemessen mit dieser neuen<br />

Situation umzugehen. Für die Zukunft brauchen wir unbedingt mehr Klarheit. Wichtig ist es mit<br />

der AGMAV im politischen Diskurs zu einer gemeinsamen Bejahung des Dritten Weges zu gelangen.<br />

Andererseits muss bei möglichen zukünftigen Streikaktionen auch eine juristische Klärung<br />

gesucht werden; das Arbeitsgericht Mannheim hat hier erst kürzlich entschieden, dass Streiks im<br />

diakonischen Dienst unzulässig sind.“<br />

Uwe Rzadkowski | Justiziar und Leiter der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht<br />

Suchthilfe<br />

„Die Behandlung von Drogenabhängigen mit Ersatzmitteln (Substitution) macht uns Sorge. Sie ist<br />

nur durch Ärzte möglich. Gemeinsam mit den Suchtberatungsstellen konnten landesweit flächendeckende<br />

Angebote bereitgestellt werden, die eine integrierte Versorgung – medizinisch und<br />

psychosozial – gewährleisteten. Dieses Netz der Substitutionsversorgung beginnt vor allem im<br />

ländlichen Raum zu bröckeln, da immer mehr teilnehmende Ärzte in den Ruhestand gehen. Der<br />

Fachverband Suchthilfen des Diakonischen Werks <strong>Württemberg</strong> wirkt daran mit, Politik und<br />

Ärzteschaft auf diese Problematik aufmerksam zu machen und Lösungsvorschläge zu entwikkeln.<br />

Je nach regionalen Gegebenheiten könnten entweder spezialisierte Substitutionspraxen<br />

eingerichtet oder wie bisher die Zusammenarbeit zwischen Suchthilfe<br />

und Ärzten gefördert werden. Jetzt gilt es, die vorgeschlagenen<br />

Konzepte seitens der Politik und Ärzteschaft zeitnah umzusetzen<br />

und eine qualitative<br />

Verbesserung der Substitutionsbehandlung<br />

zu erreichen.“<br />

Birgit Wieland | Referat Suchthilfen

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