Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg

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Beispielhaft: Zentrale Themen des Verbands und der Landesgeschäftsstelle
Zentrale Themen des Verbands und der Landesgeschäftsstelle Beispielhaft 33 Vom Zivi zum Bufdi Ein Jahr Bundes- freiwilligendienst Michael Rabo (links) Am 1. Juli 2011 um 0 Uhr begann der erste junge Mann, Michael Rabo, bei der Diakonie Württemberg seinen Bundesfreiwilligendienst. Michael: „Ich möchte pädagogische Erfahrung sammeln, das ist mir sehr wichtig.“ Später wollte Rabo an der Pädagogischen Hochschule Lehramt studieren – inzwischen hat er sein Studium begonnen. Rabo freute sich vor dem Start des Freiwilligenjahres: „Ich bin sehr gespannt darauf, die Kinder und ihre unterschiedlichen Charaktere kennenzulernen. Es werden sicher einige Überraschungen auf mich zukommen.“ Nach zuerst schleppendem Beginn ist der Bundesfreiwilligendienst ein echtes Erfolgsmodell geworden. 420 weitere Bufdis sollten Michael folgen. Die Diakonie Württemberg unterstützte das Programm des Bundesfreiwilligendienstes von Anfang an und hat die Einrichtungen gut darauf vorbereitet und sogar den Begriff „Bufdi“ eingeführt. Sie hatte von Anfang an Kritik an einigen Durchführungsbestimmungen, die immer noch nicht bereinigt sind. Jetzt müssen ihrer Meinung nach die nächsten Schritte getan und die Webfehler korrigiert werden. Da gibt es viel zu tun. Die Bürokratie muss reduziert werden, das Bildungsprogramm optimiert und allem voran soll kein Bewerber zurückgewiesen werden. Deshalb muss der Bund die finanziellen Mittel erhöhen. Von den 420 Bufdis, die in der württembergischen Diakonie Ende Juni 2012 tätig waren, sind 70 über 27 Jahre. Rund 70 Prozent der Freiwilligen sind männlichen Geschlechts, rund 30 Prozent weiblich - umgekehrt wie im FSJ. Rund zwei Drittel der Einsatzstellen waren im unmittelbaren Dienst am Menschen angesiedelt; rund ein Drittel im technischen Bereich, in der Verwaltung oder bei einem Fahrdienst. Der Bundesfreiwilligendienst hat den Zivildienst nicht eins zu eins ersetzt, denn dort gab es viel mehr Fahrer und Hausmeister. Albert Ebinger, Vorstand des Behindertenzentrums Stuttgart, beobachtet in seiner Einrichtung: „Unsere Bufdis sind älter als die bisherigen Zivildienstleistenden. Mit Ende 20 wollen sich manche beruflich neu orientieren.“ Sie bringen ein anderes Profil mit als die Zivildienstleistenden, die meist gleich nach der Schule kamen. Für ihn sind nach wie vor die jungen Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr eine wichtige und verlässliche Größe in der Mitarbeiterschaft. Das bestätigt Dorothee Schad, bei der BruderhausDiakonie in Reutlingen unter anderem für die Personalentwicklung zuständig. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, etwa der unklaren Kindergeld- Frage, sei die Nachfrage gestiegen. Weil es dann eine Kontingentierung der Plätze gab, konnte die Einrichtung nicht alle Interessenten für den Bundesfreiwilligendienst einstellen. Die Zivildienstleistenden seien eine berechenbarere Größe gewesen. „Sie kamen in planbarer Zahl, mussten nicht geworben werden und haben seltener abgebrochen.“ Sie plädiert für eine Angleichung der Bedingungen von Bundesfreiwilligendienst und Freiwilligem Sozialem Jahr. Für die Freiwilligen sei dies gerechter und für die Einrichtungen mit weniger bürokratischem Aufwand verbunden. Kevin Schuon, Bufdi in der Pressestelle 35.000 Freiwillige bei der Diakonie Württemberg aktiv Neue Ehrenamtsuntersuchung Fast 35.000 Ehrenamtliche sind in diakonischen Einrichtungen in Württemberg aktiv – fast genauso viele wie Hauptamtliche (40.000). Das sind 5.000 mehr als vor zehn Jahren. Der Anteil der Männer ist seit zehn Jahren um fünf auf 30 Prozent gestiegen. Frauen engagieren sich aber noch immer am intensivsten freiwillig und sind mit 70 Prozent der Ehrenamtlichen eine verlässliche Säule sozialer Arbeit. Für 80 Prozent der Einrichtungen sind Ehrenamtliche unverzichtbar. Dies ergab eine Umfrage, die das „Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung“ der Evangelischen Hochschule Freiburg im Auftrag der württembergischen Diakonie durchgeführt hat. Vor allem in der Freizeitgestaltung (63 Prozent) und in Besuchs- diensten (47 Prozent) sind Ehrenamtliche aktiv, also in Bereichen, die für Hilfebedürftige ein Plus an Lebensqualität bedeuten. Sie setzen sich vorwiegend für ältere und behinderte
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