Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg
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40 Kurz und knapp<br />
Schuldnerberatung<br />
„Unsere Schuldnerberatungsstellen in Baden-<strong>Württemberg</strong> haben fast<br />
alle sehr lange Wartelisten. Diese Situation ist sowohl für die Klienten<br />
als auch für die Berater äußerst bedrückend. Die Finanzierung weiterer<br />
Stellen ist daher eine wichtige Aufgabe für die Politik. Mittelfristig<br />
benötigen wir eine Verdopplung der Kapazität. In den letzten beiden<br />
Jahren konnten wir mit einer Studie zur „Überschuldung in Baden-<br />
<strong>Württemberg</strong>“ diesen Bedarf jeweils deutlich belegen. Angesichts<br />
von 300.000 überschuldeten Haushalten sind 100 Schuldnerberatungsstellen<br />
in Baden-<strong>Württemberg</strong> ein Tropfen auf den heißen Stein.<br />
Im Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung wurde der Ausbau<br />
der Schuldnerberatungsstellen festgeschrieben. Diesen Vorstoß begrüßen<br />
wir sehr. Wir werden die Regierung bei der Umsetzung des Ausbaus<br />
konstruktiv begleiten. Uns ist dabei besonders wichtig, dass die guten Qualitätsstandards<br />
bei der Schuldnerberatung bei einem Ausbau beibehalten werden. Es muss gewährleistet<br />
sein, dass flächendeckend eine gute, qualifizierte und abgesicherte Beratung angeboten<br />
wird.“<br />
Klaus Kittler | Referat für Schuldnerberatung<br />
Migration<br />
„Teilhabe am Arbeitsmarkt ist immer auch soziale Teilhabe und eine eigenständige Existenzsicherung<br />
ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben. Deshalb ist das neue Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz,<br />
das die Bewertung von im Ausland erworbenen Qualifikationen regelt, für die<br />
Integration von Menschen mit Migrationshintergrund von enormer Bedeutung. Mit dem Bundesgesetz<br />
ist ein wichtiger Schritt gemacht, allerdings bleiben dabei noch viele Fragen offen, vor<br />
allem die Ausgestaltung und Finanzierung von Anpassungsqualifizierungen. Für die Umsetzung<br />
in Baden-<strong>Württemberg</strong> ist nun die Landesgesetzgebung entscheidend. Wir als <strong>Diakonie</strong><br />
werden die Politik dabei weiterhin konstruktiv-kritisch begleiten. Mit unseren Migrationsfachdiensten<br />
sind wir wichtiger Teil der Beratungsstrukturen im Land. Mit<br />
der Beratung und Begleitung, die unsere Dienste übernehmen, werden für<br />
den Prozess der Anerkennung wichtige Weichen gestellt. Entsprechend<br />
intensiv haben wir unsere Dienste vorbereitet. Allerdings brauchen wir<br />
neben guter Beratung und adäquaten Kriterien in erster Linie eine<br />
entsprechende interkulturelle Orientierung auf allen Ebenen – die<br />
Umsetzung muss zuallererst auch gewollt sein, damit das Gesetz<br />
seinen Anspruch auf Chancengerechtigkeit auch erfüllen kann.“<br />
Birgit Susanne Dinzinger | Fachleitung Migration<br />
Von Sorgen und Sorgenbewältigung der <strong>Diakonie</strong>