Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg

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42 Kurz und knapp Behindertenhilfe Landkreis- und Kirchenbezirksdiakonie Von Sorgen und Sorgenbewältigung der Diakonie „Seit der Einführung von Arbeitslosengeld II (ALG II) müssen Diakonische Bezirksstellen immer häufiger Mittel und Wege finden, um Löcher im Sozialhilfesystem zu stopfen. Viele Menschen haben seit Einführung von ALG II dauerhaft zu wenig Geld. In finanziellen Notsituationen, etwa bei Ersatzbeschaffungen, haben sie keinerlei Ressourcen mehr. Bei Anträgen oder fehlerhaften Bescheiden von JobCentern oder Kassen müssen sie immer häufiger in ihren Rechtsansprüchen unterstützt werden. Diese Entwicklungen sind für die Beraterinnen und Berater vor Ort inzwischen sehr belastend. Als zuständige Abteilung haben wir den Austausch von Erfahrungen organisiert und auch Gespräche vor Ort geführt. Wichtig erscheint ein kollegialer Austausch über Gesetzes- und Versorgungslücken, um gezielt Änderungen im Gespräch mit Ämtern und Kassen bewirken zu können. Das politische Bewusstsein vor Ort kann durch Informationsveranstaltungen, Mitwirkung bei der Erstellung von Lebenslagenberichten und Aktionen auf Liga-Ebene geschärft werden. Auch auf Landes- und Bundesebene muss es Aufgabe der Diakonie sein, diese Entwicklungen zu thematisieren, für nachhaltige Verbesserungen der Situation einzutreten und Modelle einer armutsfesten Grundsicherung zu entwickeln.“ Dr. Günter Banzhaf | Leiter der Abteilung Landkreis- und Kirchenbezirksdiakonie, Migration „Wohnen wo, wie und mit wem ich will! – dieses in Artikel 19 der Behindertenrechtskonvention verankerte Recht der Menschen mit Behinderung unterstützt die Diakonie. Wir stehen jedoch vor der Herausforderung, dieses auf der Basis überholter und unzureichender Rahmenbedingungen zu verwirklichen. So bieten weder der allgemeine noch der soziale Wohnungsmarkt genügend Angebote bezahlbaren barrierefreien Wohnraums für Menschen mit Behinderung. Zwar gilt offiziell der Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘. Die Regularien der Leistungserbringung privilegieren aber eindeutig stationäre Angebote. Deshalb ist es für die Träger schwer, Wohn- und Unterstützungsangebote außerhalb von Behinderteneinrichtungen bereitzustellen. Durch Initiativen des Verbands und der Träger haben wir erreicht, dass Landes- und Kommunalpolitik diese Problematik erkannt und aufgegriffen hat. Wir brauchen neue rechtliche und finanzielle Bedingungen für die Weiterentwicklung der Strukturen und Angebote genauso wie neue Verfahren der Bedarfsplanung auf struktureller und individueller Ebene. Außerdem müssen wir uns überlegen, was mit der alten, zum Teil nicht mehr zeitgemäßen oder benötigten Infrastruktur geschehen soll. Es gibt viel zu tun, viel zu stemmen!“ Irene Kolb-Specht | Leiterin der Abteilung Behindertenhilfe und Psychiatrie
Sozialpolitische Probleme lassen sich nicht durch Tarifpolitik lösen Gespräch mit Ulrich Maier und Wolfgang Lindenmaier vom Vorstand sowie Andrea Unterweger-Rösiger, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk Württemberg (AGMAV) über die arbeitsrechtlichen Herausforderungen und die Zukunft des Dritten Weges
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