Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg
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34 Beispielhaft<br />
Menschen ein. Ein Freiwilliger hilft im Jahr durchschnittlich<br />
mehr als 72 Stunden. Hochgerechnet auf 35.000 sind das fast<br />
2,5 Millionen Stunden ehrenamtlichen Engagements pro Jahr.<br />
39 Prozent engagieren sich mindestens einmal in der Woche.<br />
Im Regelfall gibt es dafür kein Geld, aber die Mehrheit be-<br />
kommt ihre Auslagen erstattet. Wertschätzung in Form von Lob<br />
oder Anerkennung ist selbstverständlich (96 Prozent). In vielen<br />
Fällen gibt es zusätzlich kleine Geschenke oder Ehrungen.<br />
Diakonische Einrichtungen sehen die Ehrenamtlichen als eine<br />
wichtige Stütze an. 83 Prozent der Einrichtungen sind überzeugt,<br />
dass Freiwillige der Arbeit neue Impulse geben. Nur fünf<br />
Prozent haben den Eindruck, dass Ehrenamtliche die Arbeitsabläufe<br />
durcheinanderbringen. Die meisten Einrichtungen<br />
sehen Freiwillige als eine Bereicherung für den Alltag der<br />
Klienten (84 Prozent). 91 Prozent erleben, dass Ehrenamtliche<br />
gegenüber Betreuten eine andere Rolle einnehmen können<br />
als Festangestellte.<br />
Falls Fragen anfallen, steht den Freiwilligen in 94 Prozent<br />
der Fälle mindestens eine Ansprechperson zur Seite. Rund<br />
30 Prozent der Einrichtungen schult gezielt Hauptamtliche zur<br />
Koordination und Anleitung der Freiwilligen. 63 Prozent aller<br />
Freiwilligen werden systematisch in die Arbeit eingewiesen,<br />
54 Prozent nehmen an Qualifizierungsmaßnahmen teil. Die<br />
Freiwilligen bekommen Unterstützung bei ihrem Engagement<br />
und erfahren Wertschätzung. Die Einrichtungen nehmen dies<br />
sehr ernst und setzen Ehrenamtliche nicht als billige Arbeitskräfte<br />
ein. Die württembergische <strong>Diakonie</strong> bildet seit zehn<br />
Jahren Ehrenamtskoordinatoren aus, die für die Anleitung<br />
Ehrenamtlicher qualifiziert werden.<br />
Kevin Schuon, Bufdi in der Pressestelle<br />
Zentrale Themen des Verbands und der Landesgeschäftsstelle<br />
Personalentwicklung<br />
hilft<br />
Fach- und<br />
Führungskräfte<br />
zu finden<br />
Projekte im Kontext<br />
des demografischen<br />
Wandels<br />
Fachkräfte zu finden und langfristig zu binden, ist im Zeichen<br />
einer alternden Gesellschaft eine Herausforderung für Unternehmen.<br />
Es erfordert Überlegungen und konkrete Schritte der<br />
Veränderung. Im Projekt „Chronos – den demografischen<br />
Wandel gestalten“ (2009-<strong>2012</strong>) hat die Abteilung Theologie<br />
und Bildung gemeinsam mit diakonischen Einrichtungen<br />
Konzepte entwickelt und erprobt.<br />
Entsprechend wurden Führungskräfte aus diakonischen<br />
Einrichtungen darin geschult, die Kompetenzen der Mitarbeitenden<br />
zu entwickeln, ihre Gesundheit zu fördern und auf eine<br />
gute Arbeitskultur zu achten. Neben strategischen Ausrichtungen<br />
kamen auch konkrete Handlungsweisen zur Diskussion.<br />
So kann es beispielsweise für ein bestimmtes Aufgabenfeld<br />
sinnvoll sein, primär lebenserfahrene Wiedereinsteigerinnen<br />
als Fachkräfte zu suchen.<br />
Auch der Erhalt der Gesundheit von Mitarbeitenden ist ein<br />
wesentliches Element der Personalentwicklung in Zeiten des<br />
demografischen Wandels. Die Förderung der Gesundheit im<br />
Unternehmen wird deshalb verstärkt von den Einrichtungen<br />
nachgefragt. Bei dem neu entwickelten Konzept „BELEV –<br />
gesundes Arbeiten gestalten“ geht es nicht vorrangig um die<br />
klassische Rückenschule, sondern um eine gute Kommunikationskultur,<br />
um das Verhältnis zu den Vorgesetzten und das<br />
Miteinander im Team. Grund für diese Breite des Konzepts ist,<br />
dass viele psychische Belastungen durch problematische<br />
Interaktions- und Kooperationsformen bedingt sind. Eine<br />
Matrix mit den Kriterien Sinnhaftigkeit, Handhabbarkeit und<br />
Verstehbarkeit hilft bei der Erhebung des Ist-Zustandes und<br />
der Entwicklung neuer Konzepte.<br />
Wie positiv sich das Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz<br />
auswirkt, hat eine <strong>Diakonie</strong>station erlebt. Auf eine Stellenanzeige<br />
mit dem Vermerk „Gesundes Arbeiten“ meldeten sich viele<br />
Interessenten. Inzwischen sprechen sich Maßnahmen wie<br />
Springerpool, Reduzierung von Überstunden oder Wellness-<br />
Angebote herum und sorgen für genügend Fachkräfte.