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Jahresbericht 2011/2012 - Diakonie Württemberg

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Zentrale Themen des Verbands und der Landesgeschäftsstelle Beispielhaft 35<br />

Im neuen Projekt „Debora – Fach- und Führungskräftevielfalt<br />

sichern“ (<strong>2012</strong>-2014) geht es darum, Frauen in der <strong>Diakonie</strong><br />

zu stärken. Zusammen mit Einrichtungen wird eine familienfreundliche<br />

Perspektive entwickelt. Führungskräfte sollen auf<br />

die Übernahme von Stellen der Vorstandsebene vorbereitet<br />

werden. Gremien wie Aufsichtsräte oder Fachverbände<br />

sollen darin unterstützt werden, dass sie auch für Frauen<br />

interessant werden.<br />

Zu den Angeboten der Personalentwicklung der Abteilung<br />

Theologie und Bildung gehört auch die Langzeitfortbildung für<br />

Theologinnen und Theologen der Evangelischen Landeskirche<br />

in <strong>Württemberg</strong>.<br />

Claudia Mann, Stellvertretende Pressesprecherin<br />

Wirtschaftliche<br />

Situation<br />

diakonischer<br />

Träger<br />

Frühwarnsystem<br />

in der württembergischen<br />

<strong>Diakonie</strong><br />

Eigentlich könnte man entspannt sein in der württembergischen<br />

<strong>Diakonie</strong>. Denn nach der Auswertung des diakonieinternen<br />

Ratings zusammen mit der Bank für Sozialwirtschaft (BfS)<br />

aus dem Jahr 2010 sind 70 Prozent aller Träger in der Bonitätsstufe<br />

eins von drei möglichen Stufen. Die restlichen 30 Prozent<br />

sind in der zweiten Gruppe – niemand in der dritten. Und trotzdem<br />

ist Adelheid Frank-Winter, Leiterin der Abteilung Wirtschaftsberatung<br />

im Diakonischen Werk, etwas beunruhigt:<br />

„Die Situation ist branchenspezifisch sehr unterschiedlich.<br />

Die meisten Arbeitslosenhilfeträger sind in der zweiten Stufe.<br />

Die ersten Ergebnisse aus dem Jahr <strong>2011</strong> lassen vermuten,<br />

dass sich hier die Situation noch verschärfen wird.“ Der langfristige<br />

Trend zeigt außerdem, dass auch die Altenhilfe den<br />

Wettbewerb immer stärker zu spüren bekommt.<br />

Rechtzeitig auf wirtschaftliche Entwicklungen diakonischer<br />

Träger reagieren zu können – dazu sollte das Rating-System<br />

dienen. Das bisherige System war dafür nur bedingt geeignet.<br />

Man hatte außerdem keinen Einfluss auf die Ausgestaltung der<br />

Abfrage und die Auswertung stand immer sehr spät zur Verfügung.<br />

Das soll sich durch EKK-Care ändern, das neue „Risiko-<br />

indikationsinstrument“, mit dem erstmals die Daten für <strong>2011</strong><br />

ausgewertet werden. „Schon die ersten Auswertungen zeigen,<br />

dass die Aussagekraft noch besser ist. Es ist wirklich ein Frühwarnsystem“,<br />

so Walburga Duong, Referentin fürs Verbandliche<br />

Risikomanagement. Im Juli <strong>2012</strong> lagen bereits die ersten<br />

Auswertungen für das Jahr <strong>2011</strong> vor.<br />

EKK-Care wurde von der württembergischen <strong>Diakonie</strong><br />

gemeinsam mit der Evangelischen Kreditgenossenschaft<br />

(EKK) und der <strong>Diakonie</strong> Baden entwickelt und eingeführt. Und<br />

die <strong>Diakonie</strong> konnte eigene Kennzahlen aufnehmen, wie z. B.<br />

die Personalquote – also der Anteil der Personalkosten an den<br />

Gesamtkosten – gerade für die <strong>Diakonie</strong> eine wichtige Information.<br />

In die Analyse durch EKK-Care sollen künftig auch die<br />

<strong>Diakonie</strong>stationen einbezogen werden. Denn den ambulanten<br />

Pflegediensten geht es oft wirtschaftlich schlechter als stationären<br />

Einrichtungen. Gründe dafür sind zum einen die hohen<br />

Personalkosten (85 Prozent statt 70 Prozent), zum anderen der<br />

Konkurrenzdruck. Nicht zuletzt aufgrund der Tarifbindung sind<br />

die Angebote der württembergischen <strong>Diakonie</strong> teurer als die<br />

der Dienste ohne Tarifbindung.<br />

Ein großes Problem ist, dass im ambulanten Bereich – auch<br />

weil die Verhandlungen noch auf Landesebene und für Pflegedienste<br />

verschiedener Verbände gemeinsam geführt werden –<br />

die Tarifsteigerungen in der Regel nicht eins zu eins durch<br />

Erhöhung der Entgelte aufgefangen werden können. So steigen<br />

die Löhne der Mitarbeitenden tarifbedingt bis 2014 um rund<br />

sieben Prozent. Bei den Verhandlungen für den ambulanten<br />

Pflegebereich konnte aber nur eine Steigerung der Entgelte<br />

um 5,2 Prozent durchgesetzt werden. „Da es im Regelfall<br />

keinen anderen Ausgleich gibt, wächst der Druck auf die<br />

Mitarbeitenden. Das ist natürlich in Hinblick auf Personalgewinnung<br />

und -bindung schwierig“, so Adelheid Frank-Winter.<br />

Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts aus dem Jahr<br />

2009 werden tarifliche Vergütungen zwar als „wirtschaftlich“<br />

anerkannt und müssten deshalb voll ersetzt werden. Trotzdem<br />

versuchen die Kostenträger alles, dies immer wieder zu unterlaufen<br />

– und dies ist bei allgemeinen Erhöhungen und Verhandlungen<br />

auf Landesebene einfacher. Wohin der wirtschaftliche<br />

Trend diakonischer Einrichtungen geht – dazu wagen die<br />

Fachfrauen keine Einschätzung. Aber sie hoffen, dass sie<br />

durch das neue Risikoindikationssystem rechtzeitiger auf<br />

Entwicklungen reagieren können.<br />

Peter Ruf, Leiter der Abteilung Presse,<br />

Kommunikation und Internationale <strong>Diakonie</strong>

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