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Erinnerungen an meine ersten zwanzig Jahre auf Ducati ...

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Anfettung tat der P<strong>an</strong>tah spürbar gut, denn ab dem Zeitpunkt nahm sie viel spont<strong>an</strong>er Gas <strong>an</strong>. Einzig um den bisher herrlich<br />

niedrigen Verbrauch von höchstens 5 Litern <strong>auf</strong> 100 km machte ich mir wirklich Sorgen, die sich aber als unbegründet<br />

herausstellten, denn mehr als durchschnittlich 5,5 wurden es trotz größerer Haupt- und Leerl<strong>auf</strong>düsen auch nicht.<br />

17. Mai 1981: Wien - Exelberg - Dopplerhütte - Königstetten - Traismauer - Krems - Senftenberg - Ottensteiner<br />

Stausee - Gföhl - Lengenfeld - Krems - Tulln - Wien. (=240km)<br />

Mein alter Freund Rol<strong>an</strong>d hatte die Idee, einmal mit allen Freunden und Bek<strong>an</strong>nten aus den diversen Cliquen gemeinsam<br />

eine Ausfahrt zu unternehmen. Immerhin, 21 Motorräder samt Besatzungen f<strong>an</strong>den sich tatsächlich ein, obwohl das Wetter<br />

nichts Gutes verhieß. Auf der Heimfahrt von dieser "Monster-Ausfahrt" erwischte uns d<strong>an</strong>n tatsächlich ein heftiges Gewitter.<br />

In jenen Tagen gab es kaum einen Motorradclub, der keinen "Slalom" ver<strong>an</strong>staltete. Das waren damals quasi<br />

"Motorradrennen für Arme", die <strong>an</strong> fast jedem Wochenende irgendwo <strong>auf</strong> einem Parkplatz oder Rübenlagerplatz stattf<strong>an</strong>den.<br />

Es wurde mächtig umgelegt, ein billiges und relativ ungefährliches Vergnügen. Die <strong>Ducati</strong> war für solche Späße zwar völlig<br />

ungeeignet, weil wegen des l<strong>an</strong>gen Radst<strong>an</strong>des viel zu bockig in engen Kurven, doch das hielt mich nicht von der Teilnahme<br />

<strong>an</strong> diesen Slaloms ab.<br />

24. Mai 1981: Wien - Krems - Stein - Traismauer - Bärndorf (1. Slalomdurchg<strong>an</strong>g) - Tulln - Gaisruck - Hollabrunn -<br />

Nappersdorf (2. Slalomdurchg<strong>an</strong>g) - Hollabrunn - Ziersdorf - Tulln - Exelberg - Wien. (=270km)<br />

Diese beiden Slaloms waren noch dazu durch eine bescheidene Rallye mitein<strong>an</strong>der verknüpft, ein fünfter Platz im<br />

Gesamtklassement war der Lohn des Tages. Auch der Trial-Sport interessierte mich damals, und die Gelegenheit, die<br />

Weltklasse zu beobachten, wollte ich nicht vorbeigehen lassen. Eine Woche später war am Semmering ein<br />

Weltmeisterschafts-Meeting und Crisi und ich sahen begeistert den Bal<strong>an</strong>ceakten der besten Trialakrobaten der Welt zu.<br />

31. Mai 1981: Wien - Spital am Semmering - Mattersburg - St. Margarethen - Wien. (=320km)<br />

Stubenberg am See: diese Sommerfrische rund um einen künstlich <strong>an</strong>gelegten Badesee inmitten des nordsteirischen<br />

Hügell<strong>an</strong>des ist üblicherweise Anl<strong>auf</strong>punkt für kinderreiche Familien und rüstige Rentner. Weil aber seinerzeit der längst<br />

wieder <strong>auf</strong>gelöste Guzzi-Club den Michel-Wirt in Stubenberg als Domizil für alkoholreiche Wochenende auserkoren hatte<br />

und die Guzzisten in <strong>meine</strong>m Freundeskreis diese Tradition weiterführen wollten, waren dieser "bacherlwarme" kleine See<br />

und die Pensionen rundherum mehrmals unser Ziel für zwei- oder dreitägige Ausfahrten.<br />

5. Juni 1981: Wien - Asp<strong>an</strong>g am Wechsel - Hartberg - Stubenberg. (=180km)<br />

Entweder lagen wir am Seeufer in der Sonne, spielten endlose Minigolf-Turniere oder wir fuhren jede noch so<br />

unbedeutende Bergstraße in der Umgebung <strong>auf</strong> und ab, wenn sie nur ordentliche Kurven <strong>auf</strong>zuweisen hatte. Abends<br />

vernichteten wir d<strong>an</strong>n beim erwähnten Michel-Wirt umso bedeutendere Mengen <strong>an</strong> hausgemachtem Heidelbeerschnaps.<br />

7. Juni 1981: Stubenberg - Br<strong>an</strong>dluckn - Straßegg - Eiweggsattel - Sch<strong>an</strong>zsattel - Toter M<strong>an</strong>n - Stubenberg. (=180km)<br />

8. Juni 1981: Stubenberg - Alpl - Pretalsattel - Seebergsattel - Annaberg - Josefsberg - St. Pölten - Wien. (=270km)<br />

Die nächste längere Ausfahrt nach Südtirol st<strong>an</strong>d bevor, das übliche prophylaktische Service offenbarte einen glatzerten<br />

Hinterreifen und eine ausgeleierte Kette samt Kettenrad, also wurden diese Teile erneuert und die Duc umsichtig vorbereitet.<br />

Leider verhieß die Wettervorhersage nichts Gutes, doch das konnte Crisi und mich damals nicht abhalten. Im Morgengrauen<br />

verließen wir Wien trotz kaltem Nieselregen in Richtung Osttirol, wo wir uns am Iselsberg eine gemütliche kleine Pension<br />

suchten.<br />

18. Juni 1981: Wien - Amstetten - Waidhofen/Ybbs - Liezen - Radstadt - Bischofshofen - Dientner Sattel - Filzensattel -<br />

Zell am See - Felbertauern - Lienz - Iselsberg. (=520km)<br />

Von dort aus unternahmen wir am nächsten Tag eine Rundfahrt durch die benachbarten Dolomiten, die uns mit<br />

ausgesprochen wechselhaften Wetterbedingungen überraschten: am Vormittag in den Bergen sonnig, aber kühl, zu Mittag<br />

Hitze am Kalterer See und am Nachmittag Eiseskälte und ein Schneegestöber am Falzarego-Paß. Am liebsten wären wir im<br />

nächsten Albergo abgestiegen, doch leider lag unser gesamtes Gepäck in der Pension am Iselsberg. So bissen wir die Zähne<br />

zusammen und froren uns zurück nach Osttirol.<br />

19. Juni 1981: Iselsberg - Lienz - Staller Sattel - Penser Joch - Bozen - Passo Mendola - Kalterer See - Passo Lavaze -<br />

Passo Costalunga - Passo Pordoi - Passo Sella - Passo Gardena - Passo Campolongo - Passo Falzarego - Silli<strong>an</strong> - Lienz<br />

- Iselsberg. (=540km)<br />

Am folgenden Wochenende sollte <strong>auf</strong> dem Österreichring ein L<strong>auf</strong> zur L<strong>an</strong>gstrecken-WM stattfinden. Wir wußten, daß<br />

Peter Horvath eine mächtig schnelle Moto Guzzi dafür präpariert hatte, M<strong>an</strong>fred Schopper und Walter Ficker würden damit<br />

fahren. Das konnten wir uns unmöglich entgehen lassen, also führte uns die nächste Etappe nach Zeltweg. Damals war es bei<br />

Rennen noch üblich, daß am Samstag, nach dem letzten Training, die Rennstrecke noch eine Stunde für das Publikum zu<br />

"Besichtigungsfahrten" zur Verfügung st<strong>an</strong>d.<br />

Natürlich wurde die Strecke, je nach Mut und Können, mehr oder weniger ras<strong>an</strong>t "besichtigt", was rasch zu einer<br />

Dezimierung des <strong>an</strong>getretenen Publikums führte. An diesem Samstagabend setzte leichter Nieselregen ein, was zu mehr<br />

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