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Erinnerungen an meine ersten zwanzig Jahre auf Ducati ...

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mit einem P<strong>an</strong>nenflickspray. Leider reichte weder der Druck noch die Klebekraft dieses Mittels aus, um den Reifen prall zu<br />

halten. Jede Stunde einmal mußte ich eine T<strong>an</strong>kstelle <strong>auf</strong>suchen, um drei neue "bar" Luft hinein zu pumpen.<br />

Crisi setzte sich zu Bruno <strong>auf</strong> den Soziussitz, der aber seine Honda-Stoßdämpfer <strong>auf</strong> Solobetrieb eingestellt hatte und das<br />

entsprechende Werkzeug zuhause vergessen hatte. Wie zwei Hochseedampfer kamen wir daher, schlingernd und schaukelnd<br />

wackelten wir heimwärts. Zu allem Überfluß beg<strong>an</strong>n es <strong>auf</strong> der Westautobahn auch noch zu regnen. Zwei neue<br />

Metzeler-Reifen waren d<strong>an</strong>ach fällig, br<strong>an</strong>dneue Profile: ein ME 33 Laser zierte ab da das Vorderrad, ein ME 99 das hintere.<br />

15. Juli 1984: Wien - Ebreichsdorf - Forchtenstein - L<strong>an</strong>dsee - Bromberg - Pitten - Schwarzau im Steinfelde -<br />

Winzendorf - Berndorf - Hafnerberg - G´schriebene Buche - Kleiner Semmering - Wolfsgraben - Wien. (=270km)<br />

Die neuen Reifen schienen zu halten, was die Werbung versprach: gutes H<strong>an</strong>dling, ausreichend Grip. Eine flotte Ausfahrt<br />

mit Freund Rol<strong>an</strong>d war die beste Probe <strong>auf</strong>´s Exempel. Wenn auch die Lebensdauer halbwegs reichlich ausfallen sollte, wären<br />

das die idealen Gummi´s für die Duc.<br />

21. Juli 1984: Wien - Traismauer - Krems - Imbach - Stausee Ottenstein - Gars/Kamp - L<strong>an</strong>genlois - Tulln - Tulbinger<br />

Kogl - Wien. (=260km)<br />

Ein historisches Datum, d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> diesem Tag f<strong>an</strong>d in Imbach das erste Treffen der "<strong>Ducati</strong>-Freunde-Österreich" statt. Bis zu<br />

diesem Wochenende hatte ich kaum Kontakt zu <strong>an</strong>deren Desmo-Piloten, zu selten waren diese zu finden, speziell in Wien. In<br />

St. Pölten und Krems aber hatte sich schon ein Grüppchen gefunden, Ewald Grillmayer, Andi Loidl und die Stadler-Brüder<br />

waren der harte Kern dieses inoffiziellen Clubs. Eine Gründungssitzung wurde vereinbart, und für mich war es Ehrensache,<br />

von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> dabei zu sein.<br />

5. August 1984: Wien - Gloggnitz - Krieglach - Alpl - Toter M<strong>an</strong>n - Schloffereck - Stubenbergsee - Birkfeld - Ratten -<br />

Feistritzsattel - Gloggnitz - Wien. (=370km)<br />

Tropische Hitze herrschte <strong>an</strong> diesem Tag, was lag also näher, als eine Ausfahrt in die schattigen Wälder der Steiermark mit<br />

einem kühlen Bad im Stubenbergsee zu verbinden. Nach der Heimkehr war noch ein kleines Service fällig, denn ein paar<br />

Wochen später wollte ich die Duc in unsere Sommerfrische in Bad Goisern mitnehmen. Ölwechsel, Ölfilterwechsel, Putzund<br />

Schmierdienst, das sollte reichen.<br />

20. August 1984: Wien - Westautobahn - Amstetten - Weyer - Hengstpaß - Windischgarsten - Pyhrnpaß - Liezen -<br />

Stainach - Pötschenpaß - Bad Goisern. (=300km)<br />

23. August 1984: Bad Goisern - Durch den Stein - St. Nikolai - Sölker Tauern - Seethaler Höhe - Tamsweg - Turracher<br />

Höhe - Ebene Reichenau - Nockalmstraße - Schönfeldsattel - Bundschuhtal - Mauterndorf - Twenger Paß - Radstädter<br />

Tauern - Radstadt - Wagrainer Höhe - Lammertal - Paß Gschütt - Hallstatt - Koppenstraße - Bad Aussee - Pötschenpaß -<br />

Bad Goisern. (=400km)<br />

Nach einer halbwegs interess<strong>an</strong>ten, aber getrennten Anreise und zwei Tagen der Entsp<strong>an</strong>nung und des "dolce far niente"<br />

inmitten des l<strong>an</strong>dschaftlichen Kleinods Salzkammergut begaben wir uns <strong>auf</strong> die erste Ausfahrt in die naheliegenden Tauern.<br />

Das macht dieses Gebiet ja so interess<strong>an</strong>t: es ist nahe genug, um mit Auto und Motorrad <strong>an</strong>zureisen, es bietet m<strong>an</strong>nigfaltige<br />

Erholungsmöglichkeiten und die Nähe zu wunderbaren Alpenstraßen. Der Sölker Tauern oder Sölkpaß war übrigens in<br />

diesem Jahr noch immer Schotterstraße.<br />

28. August 1984: Bad Goisern - Traunkirchen - Unterach am Attersee - Koppl - Krisplsattel - Hallein -<br />

Marktschellenberg - Roßfeld-Ringstraße - Hochschwarzeckpaß - Salzburg - Gaisbergspitze - Bad Ischl - Bad Goisern.<br />

(=300km)<br />

Auch Bayern ist nahe genug, um es vom Salzkammergut bequem zu erreichen und den östlichsten Ausläufer der Deutschen<br />

Alpenstraße einmal zu erkunden. Der Weg führte uns auch am ehemaligen Domizil des "GröFaZ" vorbei, dem Berghof, der<br />

nach dem Ende des unrühmlichen Dritten Reiches fast völlig dem Erdboden gleich gemacht wurde, um nicht kommenden<br />

Generationen von Neonazis als Erinnerungsstätte dienen zu können.<br />

29. August 1984: Bad Goisern - Pötschenpaß - Liezen - Trieben - Kaiseraustraße - Nagelschmiedpaß - Admont -<br />

Gesäuse - Hieflau - Lunz am See - Grubberg - Pielachtal - St. Pölten - Wien. (=290km)<br />

Auch die Heimfahrt war ein Genuß, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, die Duc benahm sich tadellos. Lediglich<br />

ein Marzocchi-Stoßdämpfer sabberte ein wenig Öl aus seinem Gehäuse, hier war ein Dichtsatz und eine Überholung<br />

notwendig.<br />

21. Oktober 1984: Wien - Westautobahn - St. Pölten - Annaberg - Josefsberg - Mariazell - Seebergsattel - Pretalsattel -<br />

Kindberg - Sch<strong>an</strong>zsattel - Fischbach - Koglhof - Br<strong>an</strong>dluckn - Gasen - Straßegg - St. Jakob - Eiweggsattel - Kindberg -<br />

Kapellen - Preiner Gscheid - Gloggnitz - Südautobahn - Wien. (=450km)<br />

Fast zwei Monate Pause, und die Duc rev<strong>an</strong>chiert sich sofort für die m<strong>an</strong>gelhafte Aufmerksamkeit: die Batterie ist<br />

entladen und die Marzocchi´s sind drucklos. Auch von der Strecke her gab´s eine Überraschung: der Sch<strong>an</strong>zsattel, bisher<br />

S<strong>an</strong>dstraße, war plötzlich asphaltiert.<br />

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