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Erinnerungen an meine ersten zwanzig Jahre auf Ducati ...

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D A S J A H R 1 9 9 5<br />

23. April 1995: Wien - Laaerberg - Leobersdorf - Lindabrunn - Hernstein - Auf dem Hart - Markt Piesting - Puchberg<br />

am Schneeberg - Ascher - Pernitz - Hals - Nöstach - Hafnerberg - All<strong>an</strong>d - Wien. (=200km)<br />

Die erste Ausfahrt in einem neuen Frühling, auch Karli Hons wollte seine nagelneue <strong>Ducati</strong> 916 spazierenführen. Leider<br />

brach mir <strong>auf</strong> dieser Tour zum einen die Tachowelle, zum <strong>an</strong>deren das Gehäuse des Öldruckschalters, was nicht unbedeutende<br />

Mengen Motoröls <strong>auf</strong> die hintere Hälfte des Motorrades gel<strong>an</strong>gen ließ. Mit öligem Reifen brachte ich die Duc gleich in Peter<br />

Zimmer´s Werkstatt, denn es war ohnehin die obligate Ventilspielkontrolle fällig.<br />

Dabei ließ ich mir neben neuen Zahnriemen auch eine hochgepriesene Wunder-Zündung einbauen, die mir Lufto Mahle<br />

schon länger <strong>an</strong>s Herz gelegt hatte. Auch das Gabelöl mußte bei Kilometerst<strong>an</strong>d 20.000 endlich erneuert werden, dazu<br />

braucht m<strong>an</strong> Spezialwerkzeug. Auf der Heimfahrt von Peter´s Werkstatt blieb der Duc <strong>auf</strong> der Südostt<strong>an</strong>gente seltsamerweise<br />

zweimal der Zündstrom weg und mir gleichzeitig das Herz vor Schreck beinahe stehen.<br />

29. April 1995: Wien - Sparbach - Sittendorf - Dornbach - Schusternazl - G´schriebene Buche - Klausenleopoldsdorf -<br />

Hengstl - Preßbaum - Wienerwaldsee - Laab - Breitenfurt - Wien. (=90km)<br />

Im Gegensatz zur funkenverwirrten Supersport lief die P<strong>an</strong>tah <strong>auf</strong> ihrer <strong>ersten</strong> Ausfahrt dieses <strong>Jahre</strong>s g<strong>an</strong>z ohne Probleme.<br />

Das war in diesem Frühjahr auch besonders wichtig, denn mit ihr wollte ich heuer, als Reminiszenz <strong>an</strong> verg<strong>an</strong>gene Zeiten,<br />

wieder einmal zum Monte Grappa fahren.<br />

6. Mai 1995: Wien - Laaerberg - All<strong>an</strong>d - Helenental - Baden - Wien. (=80km)<br />

Selten ging eine Ausfahrt so in die Hose wie diese. Ich wollte mit Peter Zimmer und Fr<strong>an</strong>z Schöffel zum Österreichring<br />

nach Zeltweg fahren, wo unser Freund Rudi Moravek gerade trainierte. Aber schon <strong>auf</strong> der Südautobahn gab Peter´s<br />

Montjuich ihren Geist <strong>auf</strong>, der Simmerring am Getriebeausg<strong>an</strong>g leckte und Öl trat aus. Peter beschloß, umzukehren und seine<br />

900er zu holen, während Fr<strong>an</strong>z und ich weiterfahren wollten, um <strong>auf</strong> der Semmering-Paßhöhe <strong>auf</strong> ihn zu warten.<br />

Doch so weit sollten ich gar nicht kommen, im Helenental verweigerte die neue Zündung mehrmals den Dienst, wor<strong>auf</strong><br />

<strong>meine</strong> Duc jedesmal schlagartig stehenblieb. Ich entschied mich, heim zu fahren, Fr<strong>an</strong>z hingegen fuhr weiter. Auf der<br />

Südautobahn passierte es noch weitere drei Male, ich war erst froh, als ich heil wieder in <strong>meine</strong>r Garage <strong>an</strong>gel<strong>an</strong>gt war. Später<br />

hörte ich, daß auch <strong>an</strong> Fr<strong>an</strong>z Schöffels 900er diese Wunderzündung ihre Mucken hatte. Vermutlich hatten die ominösen<br />

"Black Boxes" heimtückische Schaltfehler.<br />

20. Mai 1995: Wien - Leopoldau - Aderklaa - Raasdorf - Großenzersdorf - Orth <strong>an</strong> der Donau - Engelhartstetten - Bad<br />

Deutsch Altenburg - Bruck <strong>an</strong> der Leitha - Kaisersteinbruch - Breitenbrunn - Donnerskirchen - Hof - Ebreichsdorf -<br />

Laxenburg - Wien. (=180km)<br />

Fast hätte Peter geschworen, durch eine <strong>an</strong>dere Verlegung der entsprechenden Kabel die Zündstörungen behoben zu haben,<br />

doch die Ausfälle hörten wieder nicht <strong>auf</strong>. Nach dieser gemeinsamen Probefahrt schien es mir klüger, für die im Juni gepl<strong>an</strong>te<br />

Ausfahrt in die Schweizer Alpen wieder die Serien-Zündung einzubauen und die defekten Teile zum Erzeuger zurück zu<br />

senden.<br />

24. Mai 1995: Wien - Südautobahn - Semmering - Judenburg - Scheifling - Perchauer Sattel - St. Veit/Gl<strong>an</strong> - Villach -<br />

Arnoldstein. (=390km)<br />

Wie gesagt, ich fuhr diesmal wieder mit der 600er P<strong>an</strong>tah in den Süden, begleitet von Rudi Moravek und einigen <strong>an</strong>deren<br />

Bek<strong>an</strong>nten. Peter Zimmer, Fr<strong>an</strong>z Schöffel und weitere Mitfahrer wollten erst am nächsten Morgen <strong>an</strong> der<br />

Kärntnerisch-Italienischen Grenze zu uns stoßen. Insgesamt würde es eine Gruppe von elf Motorrädern ergeben.<br />

25. Mai 1995: Arnoldstein - Wurzenpaß - Kr<strong>an</strong>jska Gora - Vrsicpaß - Bovec - Zaga - Uccea - Passo T<strong>an</strong>amea -<br />

Pradielis - Taip<strong>an</strong>a - Platischis - Prossenico - Attimis - Faedis - Udine - Conegli<strong>an</strong>o - Moriago - Vidor - Pederobba -<br />

Cresp<strong>an</strong>o. (=300km)<br />

Auf dem Vrsic-Paß lag sogar noch beträchtlich Schnee neben der Straße, als wir über die Paßhöhe fuhren. In einem<br />

unübersichtlichen Gewirr von kleinen Nebenstraßerln im friaulisch-slowenischen Grenzgebiet zeigte es sich, daß unsere<br />

Truppe viel zu groß war, um beständig zusammen zu bleiben. Bei jedem Halt fehlte jem<strong>an</strong>d, m<strong>an</strong>che schafften irgendw<strong>an</strong>n<br />

wieder den Anschluß, <strong>an</strong>dere blieben längere Zeit verschollen. Zum Glück f<strong>an</strong>den am Abend doch alle nach Cresp<strong>an</strong>o del<br />

Grappa.<br />

26. Mai 1995: Cresp<strong>an</strong>o - Rom<strong>an</strong>o - Cima Grappa - Seren del Grappa - Arsie - Primol<strong>an</strong>o - Enego - Foza - Asiago -<br />

Conco - Bass<strong>an</strong>o - Cresp<strong>an</strong>o. (=180km)<br />

Auf den Tag genau fünf <strong>Jahre</strong> davor war die "Alte" das letzte Mal <strong>auf</strong> dem Grappa, bei der Auffahrt schlug sie sich trotz<br />

ihres biblischen Alters recht wacker. Nur Rudi Moravek, Fr<strong>an</strong>z Schöffel und Peter Zimmer waren noch in Sichtweite hinter<br />

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