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Erinnerungen an meine ersten zwanzig Jahre auf Ducati ...

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D A S J A H R 2 0 0 0<br />

Der Winter war ziemlich kalt und schneereich, doch im Februar verleiteten mich ein paar warme Tage, als erstes die<br />

Yamaha zu einer kleinen Ausfahrt aus dem Winterschlaf zu wecken. 15° Celsius und Sonnenschein verhießen scheinbar schon<br />

einen Schimmer von Frühling, aber die Schneewächten links und rechts und die Splitth<strong>auf</strong>en mitten <strong>auf</strong> der Straße machten<br />

mir mehr als deutlich, daß es noch Winter war.<br />

Die 900er war praktisch fahrbereit, der noch immer defekte Benzinst<strong>an</strong>ds-Geber störte ja vorerst nicht, und ein Ölwechsel<br />

schien mir auch nicht notwendig, nach nur 2000 km seit dem letzten. Der echte Frühling kam d<strong>an</strong>n erstmals Anf<strong>an</strong>g März, ein<br />

warmer Sturmwind blies die Kälte weg und heftiger Regen spülte den Staub und den meisten Splitt von der Straßenmitte. An<br />

der P<strong>an</strong>tah war auch nur der defekte Tacho<strong>an</strong>trieb zu reparieren, was nicht weiter schwierig war. Am 10. März waren nach<br />

allge<strong>meine</strong>n Überprüfungs- und Wartungsarbeiten endlich beide <strong>Ducati</strong>´s "ready for the action".<br />

Der dar<strong>auf</strong>folgende Sonntag versprach, zumindest nach der Prognose der Wetterfrösche, trocken und sonnig, wenn auch<br />

nicht sonderlich warm zu werden. Ich nahm die Yamaha, um mich <strong>auf</strong> dem Parkplatz eines Eink<strong>auf</strong>szentrums ein wenig<br />

"warm" zu fahren. Blickführung, Schräglagenkreis, Achter, Zielbremsungen, die üblichen Spielchen eben. Peter L<strong>an</strong>drichter<br />

leistete mir später dabei Gesellschaft und legte die Monster g<strong>an</strong>z beachtlich um, zieht m<strong>an</strong> seine noch geringe Fahrpraxis in<br />

Betracht.<br />

D<strong>an</strong>ach wollten wir die Supersport aus der Garage zerren und ein bisserl im Leithagebirge herumfahren, doch der<br />

Starterfreil<strong>auf</strong> spielte nicht mit. Das Problem hatte ich zwar schon seit einem Jahr, doch irgendwie war sie doch immer<br />

<strong>an</strong>gesprungen. In diesem Fall dürfte wohl das nur 9 Grad kalte Motoröl doch zu steif gewesen sein, denn selbst mit<br />

<strong>an</strong>geschlossenem Ladegerät und entsprechend leistungsfähiger Batterie ratschte der Freil<strong>auf</strong> nur durch, <strong>an</strong>statt einmal<br />

ordentlich die Kurbelwelle zu drehen. Vermutlich würde mir <strong>auf</strong> Dauer eine Reparatur nicht erspart bleiben.<br />

Doch wozu hat m<strong>an</strong> schließlich eine zweite <strong>Ducati</strong>. Die alte P<strong>an</strong>tah rettete die Ehre der Bologneser und spr<strong>an</strong>g auch bei<br />

nur 6° Celsius ohne Probleme <strong>an</strong>. Der Leerl<strong>auf</strong> war zwar noch immer schw<strong>an</strong>kend und zu hoch, doch das tat dem<br />

Fahrvergnügen keinen Abbruch. Die tadellos asphaltierte Straße zwischen Hof und Donnerskirchen fuhren wir gleich doppelt,<br />

in jeder Fahrtrichtung einmal. Ein prüfender Blick <strong>auf</strong> die von mir weiß gekreideten Kontroll-Streifen am Hinterreifenprofil<br />

bestätigte mein subjektives Wohlempfinden <strong>auf</strong> dieser Etappe: kaum mehr sichtbar, maximal noch ein mm links und rechts,<br />

das hieß, über 40 Grad gefahrene Schräglage!<br />

12. März 2000: Wien XII - Laxenburg - Velm - Reisenberg - Hof - Donnerskirchen - Hof - Kaisersteinbruch - Neusiedl<br />

am See - Bruck <strong>an</strong> der Leitha - Schwadorf - Himberg - Wien XII (=160km).<br />

Bei Fa. Oppitzhauser in Neusiedl war zufällig gerade Hausmesse, und neben der Bewunderung der neuesten<br />

Ferrari-Modelle f<strong>an</strong>d sich auch eine Gelegenheit, mit alten Bek<strong>an</strong>nten zu plaudern. Ausnahmsweise drehten sich die<br />

Gespräche um Autosport, denn es war gerade der Auftakt zur Formel-1-Saison und Ferrari konnte einen Doppelsieg<br />

verbuchen, weil beide McLaren-Mercedes mit Motorschäden ausgefallen waren. Ein paar Tage später kehrte der Winter noch<br />

einmal zurück, heftige Schneefälle machten die Straßen für Motorräder wieder unbefahrbar, und das nur wenige Tage vor dem<br />

kalendermäßigen Beginn des Frühjahrs.<br />

Einen Monat d<strong>an</strong>ach war es zwar wieder sonnig und trocken, aber noch bitter kalt. Den Eisbären zum Trotz wagten Peter<br />

und ich eine kleine Ausfahrt ins Wein- und Waldviertel. Leider lag noch viel Splitt <strong>auf</strong> den Straßen, das Fahrvergnügen war<br />

zeitweise kein g<strong>an</strong>z ungetrübtes. Der Starterfreil<strong>auf</strong> der 900er benahm sich nach einer Überprüfung wieder m<strong>an</strong>ierlich, dafür<br />

verweigerte das Startrelais m<strong>an</strong>chmal den Dienst. Die neuen Pirelli Dragon Evo sind schön rund im Querschnitt, die<br />

Supersport ist damit wieder eine Nu<strong>an</strong>ce h<strong>an</strong>dlicher geworden.<br />

8. April 2000: Wien XII - Stockerau - Göllersdorf - Eggenburg - Gars am Kamp - Rosenburg - St. Leonhard am<br />

Hornerwald - Dobrastausee - Ottenstein - Gföhl - Krems - Traismauer - Atzenbrugg - Sieghartskirchen - Riederberg -<br />

Purkersdorf - Wien XII (=270km @ 70km/h)<br />

Mit Thomas und Gitti, die ich beide letztes Jahr über´s Internet, über die Newsgroup "at.freizeit.motorrad", kennen gelernt<br />

hatte, nützte ich auch den folgenden sonnigen und etwas wärmeren Sonntag-Nachmittag zu einer kleinen Ausfahrt ins<br />

niederösterreichische Voralpenl<strong>an</strong>d. Die Kalte Kuchl machte diesmal ihrem Namen keine Ehre, es war so warm, daß m<strong>an</strong><br />

bequem ohne Jacke im Sch<strong>an</strong>igarten sitzen konnte. Dort trafen wir auch Philipp und zwei weitere "a.f.m."-Fahrer, so daß wir<br />

die Weiterfahrt zum Annaberg zu sechst <strong>auf</strong>nahmen. Die 900er machte mir <strong>an</strong> diesem Frühlingstag viel Freude, besonders am<br />

Ochsattel, obwohl mir die beiden zwei Zentimeter breiten Streifen unbenützten Hinterreifenprofils deutlich zeigten, daß es<br />

ohne weiteres noch ein bißchen schräger gehen mußte.<br />

9. April 2000: Wien XII - Sollenau - Markt Piesting - Gutenstein - Rohrer Sattel - Kalte Kuchl - Ochsattel - Gscheid -<br />

Michelbühel - Annaberg - Traisen - Hainfeld - Klammhöhe - Laaben - All<strong>an</strong>d - A21 - Wien. (=250km @ 69km/h)<br />

Gleich am dar<strong>auf</strong> folgenden Montag befreite ich die 900er vom Dreck, den die zeitweilige Querung von<br />

Schneeschmelzwasserbächlein <strong>auf</strong> hinterlassen hatte. Bei dieser Gelegenheit tauschte ich auch <strong>an</strong> beiden Duc´s die Brems-<br />

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