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Erinnerungen an meine ersten zwanzig Jahre auf Ducati ...

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10. September 1993: Wien - Semmering - Judenburg - Scheifling - St. Veit/Gl<strong>an</strong> - Feldkirchen - Villach - Arnoldstein -<br />

Pontebba - Sella Cereschiatis - Moggio - Gemona - S<strong>an</strong> D<strong>an</strong>iele - Pordenone - Conegli<strong>an</strong>o - Nervesa - Vidor -<br />

Pederobba - Cresp<strong>an</strong>o. (=570km)<br />

Ein "Laverda-Treffen" st<strong>an</strong>d <strong>auf</strong> Maurizio´s Herbstprogramm, da durften wir trotz unserer eindeutigen Vorliebe für <strong>Ducati</strong><br />

nicht fehlen. Der Himmel wollte seine Schleusen <strong>an</strong> diesem Tag nicht schließen, vom Aichfeld bis nach Kärnten begleitete<br />

Peter, Norbert und mich ein heftiger Regen. In Italien überraschte uns sogar ein kurzer Hagelschauer, d<strong>an</strong>ach war es<br />

besonders reizvoll, <strong>auf</strong> den eisigen Körnderln weiter zu fahren.<br />

11. September 1993: Cresp<strong>an</strong>o - Bass<strong>an</strong>o - Primol<strong>an</strong>o - Enego - Foza - Asiago - Passo di Vezzena - Carbonare -<br />

Tonezza - Arsiero - Thiene - Bass<strong>an</strong>o - Valle S<strong>an</strong> Liberale - Cresp<strong>an</strong>o del Grappa. (=220km)<br />

Trotz weiterhin drohender Wolken und gelegentlicher Schauer wagten wir drei uns <strong>auf</strong> die Hochfläche der "Sieben<br />

Gemeinden". Das ist ein richtiges Motorrad-Schlaraffenl<strong>an</strong>d, mit unzähligen schönen kurvenreichen Straßen und<br />

überwältigenden Ausblicken in die Ebene. Irgendw<strong>an</strong>n, so nahmen wir uns vor, würden wir für länger als nur für ein<br />

Wochenende hierher kommen und alle Ecken dieser Gegend erkunden.<br />

12. September 1993: Cresp<strong>an</strong>o - Pederobba - Busche - Ponte nelle Alpi - Longarone - Lozzo di Cadore - Passo Mauria<br />

- Tolmezzo - Chiusaforte - Sella Nevea - Tarvisio - Villach - Feldkirchen - Weitensfeld - Gurk - Neumarkt in Steiermark -<br />

Judenburg - Semmering - Wien. (=600km)<br />

Erst <strong>auf</strong> der Heimfahrt lachte uns <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs die Sonne. Die Sella Nevea, die ich bis dato noch nicht k<strong>an</strong>nte, bereitete uns viel<br />

Spaß, besonders die unbeleuchteten Tunnels in den Serpentinen. Auch das Gurk-Tal ist eine reizvolle Alternative zu den<br />

vielbefahrenen Straßen durch Kärnten. Am Neumarkter Sattel erwischte uns eine Gendarmerie-Falle mit ihrer Laserpistole.<br />

Während die Beamten aber den vor uns fahrenden PKW mit einheimischem Kennzeichen ungeschoren ließen, sollten wir<br />

jeweils öS 300.- löhnen, für 65 statt 50 km/h im Ortsgebiet.<br />

Alle Einwände, daß der PKW vor uns ja d<strong>an</strong>n auch zu schnell gefahren wäre, zogen bei den uniformierten Wegelagerern<br />

nicht. Uns war bald klar, daß wir in jedem Fall zur Kasse gebeten werden sollten, während autofahrende Einheimische nicht<br />

behelligt wurden. Als Dr<strong>auf</strong>gabe zu dieser steirischen Frechheit beg<strong>an</strong>n es d<strong>an</strong>n im Aichfeld wieder zu regnen, und <strong>auf</strong> der<br />

Südautobahn mußten wir uns <strong>an</strong> einem zw<strong>an</strong>zig Kilometer l<strong>an</strong>gen Mega-Stau <strong>auf</strong> dem P<strong>an</strong>nenstreifen vorbei schummeln.<br />

10. Oktober 1993: Wien - All<strong>an</strong>d - Klausenleopoldsdorf - Laaben - Klammhöhe - Hainfeld - Ramsau - Kalte Kuchl -<br />

Schwarzau - Klostertaler Gscheid - Gutenstein - Pernitz - Hals - Pottenstein - Gainfarn - Merkenstein - Schwarzensee -<br />

Mayerling - Wien. (=200km)<br />

Ich weiß gar nicht, wie oft ich durch diesen L<strong>an</strong>dstrich in den letzten fünfzehn <strong>Jahre</strong>n schon gefahren bin, aber es machte<br />

mir immer wieder Spaß. Die kühlen Temperaturen deuteten leider schon wieder <strong>auf</strong> das Her<strong>an</strong>nahen der kalten <strong>Jahre</strong>szeit hin.<br />

Als Abschluß einer schönen Saison wollte ich aber noch einmal ins herbstliche Waldviertel.<br />

16. Oktober 1993: Wien - Westautobahn - Melk - Pöggstall - Gutenbrunn - Bärnkopf - Linden - Königswiesen -<br />

Arlesbach - Großgerungs - Karlstift - Steinbach - Engelstein - Zwettl - Ottenstein - Dobrastausee - Krumau/Kamp -<br />

Wegscheid - Gars - Pl<strong>an</strong>k - Eggendorf - Ravelsbach - Hollabrunn - Großmugl - Leitzersdorf - Korneuburg - Wien.<br />

(=400km)<br />

Obwohl es ein saukalter, wenn auch sonniger Tag war und schon viele herabgefallene Blätter die Straßenoberfläche recht<br />

unberechenbar gemacht hatten, machte diese Abschlußtour Peter, Karli und mir viel Freude. Die bunten Wälder, die einsamen<br />

Kurvenstraßen und der Genuß unbeschwerten Fahrens waren <strong>Erinnerungen</strong>, die uns über den Winter helfen würden.<br />

Bis Dezember passierte nun ziemlich wenig, beide Duc´s hielten Winterschlaf. D<strong>an</strong>n baute ich den Motor der 900er aus<br />

und übergab ihn mit km-St<strong>an</strong>d 16.000 <strong>an</strong> Karl-Heinz Bernhard und Lufto Mahle, die nach Wien gekommen waren, um mit<br />

uns gemeinsam in einem Kleinbus zur Motor-Show nach Bologna zu reisen. Während die beiden sich nach ihrer Rückkehr<br />

nach Oberschwaben über den Winter mit dem Aggregat ausein<strong>an</strong>dersetzten, pflegte ich einstweilen das restliche Chassis.<br />

Ich reinigte beispielsweise die Antriebskette und den Luftfilter in Waschbenzin und kochte erstere in Kettenfett, zweiteren<br />

sprühte ich mit K&N-Öl ein. Das Lenkkopflager wurde neu justiert und die Bremsbeläge gewechselt. Der Verschleiß der<br />

Bremsklötze für die vordere Doppelscheibe war erfreulich niedrig: obwohl von g<strong>an</strong>z weicher Mischung (Ferodo Racing),<br />

betrug er nur ca. 1,5 mm <strong>auf</strong> 10.000 km. Dies bedeutete, m<strong>an</strong> konnte von einer Lebensdauer von rund 20.000 km ausgehen.<br />

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