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Erinnerungen an meine ersten zwanzig Jahre auf Ducati ...

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Beim Zusammenbau nach dem Überprüfen des m<strong>an</strong>chmal streikenden Starterfreil<strong>auf</strong>s hatte ich statt einer Papierdichtung<br />

nur Dichtmasse <strong>auf</strong>getragen, das war wohl nicht g<strong>an</strong>z optimal. Nach der Kontrolle war zwar der Freil<strong>auf</strong> wieder in bester<br />

Funktion, dafür aber leider die Montage undicht. Es mußte also wieder eine originale Dichtung her, um die Öltropfen zu<br />

stoppen. Der Dragon Evo Hinterreifen verlor weiter rapid <strong>an</strong> Profil: nur noch 3,7mm bei einer L<strong>auf</strong>leistung von etwas über<br />

1.200km, das bedeutete einen Verschleiß von ziemlich genau einem Millimeter <strong>auf</strong> 1.000 Kilometer bei linearem Verl<strong>auf</strong><br />

und damit eine L<strong>auf</strong>leistung von maximal 3.500km. Guter Grip und bestes H<strong>an</strong>dling hat halt seinen Preis, nach der<br />

Grappa-Ausfahrt zu Christi Himmelfahrt mußte ein neuer Gummi her!<br />

1. Mai 2000: Wien XII - Preßbaum - Hengstl - Klausenleopoldsdorf - Laaben - Klammhöhe - Hainfeld - Ramsau -<br />

Kalte Kuchl - Rohrer Sattel - Pernitz - Hals - Pottenstein - Neuhaus - Schwarzensee - Baden - Guntramsdorf - Wien XII.<br />

(=190km @ 69km/h)<br />

Der erste Teil der "a.f.m.-y2kGT", der l<strong>an</strong>ge gepl<strong>an</strong>ten Sternfahrt der Internet-Truppe ins Mariazellerl<strong>an</strong>d, war ja noch<br />

sonnig und warm. Rund zw<strong>an</strong>zig Fahrer brachen von Wien aus in die Kalte Kuchl <strong>auf</strong>, dort kamen weitere Nieder- und<br />

Oberösterreicher dazu, die Steirer würden in Mariazell dazu stoßen, insgesamt waren es d<strong>an</strong>n wohl <strong>an</strong> die fünfzig Piloten.<br />

Doch über dem Ötschergebiet dräuten bereits dunkle Gewitterwolken, und ich zog <strong>an</strong>statt mit den <strong>an</strong>deren in die<br />

Regenschlacht wieder in den sonnigeren Osten. Nach einem kurzen Regenschauer am Rohrer Sattel besuchte ich noch Crisi<br />

bei ihren Eltern und erholte mich von rund 200 flotten Kilometern. Der Lichtmaschinendeckel war endlich wieder dicht, die<br />

900er lief nahezu perfekt.<br />

13. Mai 2000: Wien XII - Preßbaum - Rappoltenkirchen - Neulengbach - Murstetten - Untergrafendorf - St. Pölten -<br />

Prinzersdorf - Obergrafendorf - Pyhra - Laaben - Schusternazl - Vösendorf - Himberg - Bruck <strong>an</strong> der Leitha -<br />

Prellenkirchen - Bruck - Schwadorf - Wien XII. (=300km)<br />

Drei Verpflichtungen, die sich <strong>an</strong> einem sonnigen, wenn auch kühlen Frühlingstag mit einer Ausfahrt verbinden ließen, das<br />

machte Sinn und Spaß. Zuerst rollte ich gemütlich durch einsame Gemeindesträßchen nach Prinzersdorf, zu Andi Loidl und<br />

Karl Rappersberger, um ihnen für das baldige <strong>Jahre</strong>streffen der <strong>Ducati</strong>-Freunde unser Speed-Week-Material zur Verteilung zu<br />

bringen. D<strong>an</strong>n stattete ich dem Motorrad-Veter<strong>an</strong>enclub in Breitenfurt einen Besuch ab, mit derselben Absicht. Vielleicht<br />

ließen sich damit Zuseher oder Fahrer für unser Rennen motivieren.<br />

Zu guter Letzt besuchte ich Colette und Fred Artbauer in ihrem Wochenendhaus in Prellenkirchen, um in Fred´s Porsche<br />

einen Fahrrad-Computer zu installieren und auch korrekt zu eichen. Auf der Heimfahrt löste sich d<strong>an</strong>n das Kupplungsseil <strong>an</strong><br />

der alten P<strong>an</strong>tah beinahe <strong>auf</strong>, also st<strong>an</strong>d mir demnächst wohl eine Bastelstunde mit Nippel und Lötkolben ins Haus. Bis <strong>auf</strong><br />

diesen harmlosen Defekt lief die 600er tadellos, das war auch gut so. Schließlich wollte ich sie ja in vier Wochen zum World<br />

<strong>Ducati</strong> Weekend nach Mis<strong>an</strong>o mitnehmen, um dort ein bißchen in der Tosk<strong>an</strong>a herum zu fahren.<br />

24. Mai 2000: Wien XII - A2 - Baden - Pottenstein - Hals - Pernitz - Rohrer Sattel - Kalte Kuchl - Adamstal - Hainfeld -<br />

Klammhöhe - Laaben - Klausenleopoldsdorf - Schusternazl - Breitenfurt - Wien XII. (=180km @ 67km/h)<br />

Endlich eine gemeinsame Ausfahrt des Clubvorst<strong>an</strong>des, wenn auch nur einen Nachmittag l<strong>an</strong>g: Peter und Joh<strong>an</strong>nes hatten<br />

sich die Zeit genommen, mit mir zum Verzehr einer Jause in die Kalte Kuchl zu fahren, für Joh<strong>an</strong>nes war es die erste richtige<br />

Ausfahrt nach seinem Sturz. Entsprechend vorsichtig fuhr er auch, erst nachdem wir alle die Motorräder unterein<strong>an</strong>der<br />

getauscht hatte, fühlte er sich wohler und es machte ihm sichtlich wieder Spaß. Die 907i.e. schiebt mächtig <strong>an</strong>, aber das<br />

Fahrwerk ist relativ träge, die Monster hingegen läßt sich fast wie eine leichte Enduro durch die Ecken treiben und läuft trotz<br />

der im Vergleich geringeren Leistung g<strong>an</strong>z ordentlich.<br />

31. Mai 2000: Wien XII - A2 - Semmering - St. Marein <strong>an</strong> der Mur - Scheifling - Tamsweg. (=280km @ 92km/h)<br />

So l<strong>an</strong>ge hatten wir uns <strong>auf</strong> dieses Christi-Himmelfahrts-Wochenende gefreut, und d<strong>an</strong>n regnete es den g<strong>an</strong>zen Tag. Wir<br />

brachten die erste Nachmittagsetappe, die ja ohnehin nur über Autobahn und Schnellstraßen führte, halt im Regeng´w<strong>an</strong>dl<br />

hinter uns, der Wetterbericht versprach ja für die nächsten Tage wieder sommerliche Temperaturen. Karl Hons und Peter<br />

Bachmayer begleiteten mich <strong>auf</strong> dieser traditionellen Monte-Grappa-Ausfahrt <strong>auf</strong> ihren <strong>Ducati</strong>s, einer 750 F1 und einer 944<br />

ST2.<br />

1. Juni 2000: Tamsweg - Bundschuhtal - Nockalmstraße - Bad Kleinkirchheim - Döbriach - Paternion - Windische<br />

Höhe - Hermagor - Kötschach-Mauthen - Plöckenpaß - Paluzza - Comegli<strong>an</strong>s - Cima Sappada - Lozzo di Cadore -<br />

Longarone - Ponte nelle Alpi - Belluno - Busche - Pederobba - Borso del Grappa. (=370km @ 67 km/h)<br />

Die Prognose stimmte zu 100%: bei strahlend blauem Frühsommerhimmel brummten wir drei durch das<br />

wild-rom<strong>an</strong>tische Bundschuhtal zur Nockalmstraße. Auf über 2000m Seehöhe war es um diese frühe Tageszeit noch ziemlich<br />

kalt, als ich bei einer Fotopause ein un<strong>an</strong>genehmes Geräusch aus dem Bauch der 900er hörte: ein metallisch hartes,<br />

unregelmäßig <strong>auf</strong>tretendes Knacken störte ihr und auch mein Wohlbefinden. Während der nächsten Kaffeepause entfernte ich<br />

die Verkleidung und die Carbon-Deckel über der Kupplung und dem Zahnriemen<strong>an</strong>trieb, konnte aber keine offensichtlichen<br />

Schäden entdecken. Im normalen Fahrbetrieb war auch nichts zu bemerken, nur bei Lastwechsel in niedrigen Drehzahlen<br />

knackte es von Zeit zu Zeit.<br />

Abends im Hotel Loc<strong>an</strong>da Montegrappa trafen d<strong>an</strong>n noch Crisi mit dem Großteil des Gepäcks in unserem alten Ford<br />

Escort und etwas später Karl-Heinz Bernhard, unser Freund aus Oberschwaben, <strong>auf</strong> einer Yamaha SZR 660 Supersingle ein.<br />

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