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Gewerkschaften waren ja schon längst verboten worden. DiesenAspekt stellt auch Ernst Hanisch in den Vordergrund:"Insgesamt war die Position des Herrschaftsträgers Kirche imNS-System außerordentlich ambivalent. Sie war während desganzen Dritten Reiches ein partieller Bündnispartner, der mithalf,das System zu stabilisieren. Dieses Bündnis war ideologisch durchdie Überzeugung der Kirche motiviert, daß der NationalsozialismusObrigkeit sei und daß daher Römerbrief Kap. 13 gelte - derObrigkeit (?-uch der ungerechten Obrigkeit) sei zu gehorchen"(Hanisch, 1983:166). Konflikte mit der Institution Kirche tratendaher nur dann auf, wenn kirchliche Freiheitsräume oderVorrechte durch die NS-Poli tik angetastet wurden.Drei Todesurteile gegen GeistlicheEs gab viele Laien und Geistliche, die nicht nach Stellungnahmendurch den hohen Klerus fragten, sondern aus ihrer christlichenGrundhaltung heraus sich durch das "System" nicht vereinnahmenließen und sich dagegen wandten. Der aus Göfis stammendeProvikar Dr. earl Lampert, der Feldkircher Pater Franz Reinischund der gebürtige Hesse und in Feldkirch wirkende Pater AloisGrimm wurden hingerichtet, vier weitere Geistliche mußten denbitteren Weg in ein Konzentrationslager antreten, über 30 Geistlichewaren zumindest kurzfristig in "Schutzhaft". Ungezählt bleibendie vielen Laien, die aus christlicher Grundhaltung herausgegen die Nazis aufgetreten sind. An anderer Stelle werden exemplarischeinige solche Fälle dargestellt. Hier aber ist das Hauptaugenmerkauf die Würdenträger der "offiziellen" Kirche gerichtet.Provikar Dr. earl Lampert, Pater Franz Reinisch und PaterAlois Grimm sind die drei Blutzeugen der katholischen Kirche inVorarlberg. Ihr tragisches Schicksal belegt, mit welch unmenschlichenund heimtückischen Methoden die Gestapo vorging,um Beweise für die angeblich subversive Tätigkeit des katholischenKlerus zu finden.Die besondere Feindschaft der NS-Größen hatte sich der ausGöfis stammende Geistliche Dr. earl Lampert zugezogen. Nachlängeren Studien, die ihn unter anderem auch zum betont"nationalen" Bischof Dr. Alois Hudal an die Anima, den Mittelpunktder deutschsprachigen Gemeinde, in Rom führten, wurdeDr. Lampert von Bischof Dr. Waitz auf die Stelle eines Provikarsder Apostolischen Administratur für Tirol/Vorarlberg berufen.In dieser Funktion kam es zu einer Reihe von Konflikten mit118

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