13.07.2015 Aufrufe

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

steht noch aus. Allerdings hat der Diepoldsauer SchriftstellerPaul Gasser in seinem 1983 erschienenen Roman "Diepoldsau -Fluchtweg Rohr noch offen" auf diese Ereignisse Bezug genommen(Gasser, 1983).Ab dem Frühjahr 1939 sind Zurückweisungen jüdischer Flüchtlingeaus dem Kanton S1. Gallen und aus Liechtenstein nach Vorarlbergbelegt. So wurde Paul Roman aus Wien, der mit einemungültigen österreichischen Paß illegal in Liechtenstein eingereistwar, am 9. März 1939 von schweizerischen Zollbeamten zurückgestellt;vom Landgericht Feldkirch erhielt er vier WochenArrest wegen Zuwiderhandelns gegen die Paßvorschriften , bliebaber nach Abbüßung dieser Strafe weiterhin in Polizeihaft (LGFVr 95/39). Dies hieß wohl, wie in den meisten Fällen,"Schutzhaft" in einem Konzentrationslager, wenn es auch selten soklar in den Akten aufscheint wie in einem Schreiben der GestapoBregenz ans Landgericht Feldkirch: Eine "empfindliche Bestrafung"des aus der Schweiz zurückgewiesenen Wiener Juden Karl Weiszfeldwurde hier verlangt, weil "ständig Juden illegale Grenzübertritteversuchen". Nach Beendigung des Strafverfahrens solle KarlWeiszfeld der Gestapo zurückgegeben werden, "da er voraussichtlichin ein K. Z. L. eingewiesen wird" (LGF Vr 322/39). Tatsächlichkam Weiszfeld nach Verbüßung seiner Strafe am 18.1.1940 in dasKonzentrationslager Sachsenhausen (WuVT I, 1984: 482).In einem Bericht des Pressereferenten beim Landgericht Feldkirchan die Justizpressestelle beim OLG Innsbruck und an denPressereferenten beim Reichsjustizministerium vom 9. Jänner 1943heißt es, man habe "dieser Tage" in zwei Holzkohlewaggons ausder Slowakei, die in die Schweiz fahren sollten, bei der Durchsuchungin Feldkirch 16 Juden entdeckt, die sich unter denKohlen versteckt hatten. 1m Bericht wird darauf hingewiesen, daßdies nicht der erste Vorfall dieser Art sei und daß die Waggonsvorschriftmäßig plombiert gewesen seien, was auf Mithelferschließen lasse. In einem weiteren Bericht vom 12.2.1943heißt es, daß die Ergriffenen an den Ausgangspunkt ihrer Reisebeziehungsweise nach Wien zurückgebracht wurden und dort dasentsprechende Verfahren eingeleitet werde (DÖW 15.640; vgl.auch GeBBr 1106-1127/43). Nach dem Bericht des EisenbahnersMartin Toplak (1: Toplak M. ) aus Feldkirch hat es solcheVorfälle, besonders bei Getreidewaggons, des öfteren gegeben. DieWaggons seien von den Eisenbahnern mit Stangen unter derAufsicht der Gestapo durchstöbert worden; er datiert dies aufDezember 1939 bis Frühjahr 1940.Es ist hier festzuhalten, daß sich ein Teil der Bevölkerung mit250

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!