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maßnahme sich als sehr nutzbringend erweist. Es treiben sich imLande auch immer noch einzelne arbeitsscheue Individuen herum,die von der Gendarmerie raschestens zu erfassen und ebenfallsdem Arbeitserziehungslager zu überstellen wären" (DÖW 13.237).In den Polizeiberichten, etwa jenen des Postens Bregenz, findensich ab 1941 immer wieder Eintragungen über die Deportation vonausländischen Zivilarbeitern nach Reichenau oft wurden siegleich gruppenweise eingeliefert, wie Eintragungen über eineGruppe von 14 Franzosen im September 1943 in Bregenz (StaBrPolBer 29.9.1943) oder über zahlreiche Ukrainer und Polen in denGefangenenbüchern der Bezirksgerichte Bludenz und Bregenz belegen.Oft handelte es sich um Minderjährige etwa bei vierUkrainern, deren ältester zum Zeitpunkt der Einlieferung nochnicht 18 und deren jüngster erst knapp über 15 war (GeBBI377-380/42) .Daß Fremdarbeiter sehr oft gruppenweise verhaftet und nachReichenau gebracht wurden, ist auffällig. Entweder waren ihreWidersetzlichkeiten tatsächlich ein Akt kollektiver Gegenwehr, oderdie Behörden vermuteten bei Zuwiderhandlungen eine gemeinsameOrganisation bzw. verhafteten bei Einzeltaten vorbeugend gleichganze Gruppen. Wie die Einlieferung erfolgte auch die Rückstellungaus Reichenau oft kollektiv, etwa im Falle jener 15Ukrainer, die am 12.4.1943 aus Reichenau kommend auf dieArbeitslager Sibratsgfäll und Rheinau den damaligen Zusammenschlußder Rheindeltagemeinden Fußach , Höchst und Gaißau- verteilt wurden (GeBBr 1388-1402/43).In den Gefangenenvormerkbüchern häufen sich ab 1943 dieEintragungen zu Überstellungen von Fremdarbeitern nach Innsbruckbeziehungsweise Reichenau. Das hängt sicher mit derwachsenden Zahl von Fremdarbeitern zusammen, die nach Vorarlberggebracht wurden, aber auch mit dem zunehmenden Arbeitsdruckund der größeren Widersetzlichkeit von Arbeiterinnen undArbeitern angesichts der Niederlagen der deutschen Wehrmacht.Wie breit und intensiv die Verfolgung durch die NS-Behörden war- und wie sehr vor allem Fremdarbeiter betroffen waren -, zeigteine Auswertung des Gefangenenbuchs des Bezirksgerichts Bregenz.In Bregenz war die Gestapo-Zentrale Vorarlbergs, sodaß hier inallen relevanteren Fällen Frauen und Männer zu Verhören oderzum Weitertransport in andere Gefängnisse, Polizeistellen undLager eingeliefert wurden. Im Bregenzer Gefängnis befanden sichsomit fast ausschließlich Gestapo-Häftlinge. In den Gefangenenbüchernsind für den Zeitraum zwischen 1. Oktober 1941 und27. April 1945 4.657 Personen vermerkt. Von diesen waren169

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